Wissenschaftlich geschaffene Mischwesen - Chimären:
#1

Wissenschaftlich geschaffene Mischwesen - Chimären:

in Ausserordentliche Wesenheiten 06.08.2019 02:28
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

Chimären: Japan erlaubt erstmals Heranreifung von Mischwesen aus Mensch und Tier:


Symbolbild: Mäuse-Embryo
Copyright: University of Cambridge
Tokyo (Japan) – Die japanische Regierung hat erstmals biologische Experimente erlaubt, in denen Mischwesen aus Mensch- und Tierzellen, sogenannte Chimären, bis kurz vor Geburt in tierischen Mutterkörpern heranwachsen dürfen. Ziel ist es, auf diese Weise Ersatzorgane für Menschen zu züchten. Die damit einhergehenden ethischen Bedenken sind erwartungsgemäß groß.

Wie unter anderem das Wissenschaftsjournal „Nature“ aktuell berichtet, will das Wissenschaftler-Team um Hiromitsu Nakauchi von der University of Tokyo und Kollegen der Stanford University Tier-Embryonen zunächst von Mäusen und Ratten, später auch von den dem menschlichen Körper ähnlichen Schweinen mit menschlichen Zellen bestücken und einem Muttertier verpflanzen, von dem die so erzeugten Mischwesen dann auch ausgetragen werden sollen. Auf diese Weise sollen mit Hilfe genetischer Eingriffe und Steuerung in den Tieren menschliche Organe wachsen, die dann Patienten transplantiert werden können, die auf ein Spenderorgan warten

Ob das Verfahren in dieser Art jedoch je erfolgreich sein wird bzw. kann wird schon länger innerhalb der Wissenschaftsgemeinde ebenso kontrovers wie die möglichen moralischen und ethischen Konsequenzen hitzig diskutiert.

Schon jetzt ist es Genetikern gestattet, Mischwesen für einige Wochen in tierischen Müttern oder gänzlich im Labor heranwachsen zu lassen (…GreWi berichtete). Das Austragen der Chimären wurde – zumindest offiziell – noch nicht gestattet und durchgeführt.

Die Genetiker um Nakauchi wollen zukünftig die Chimären-Embryos zunächst für 14,5 Tage in Mäusen, danach 15,5 Tage in Ratten und schließlich in Schweinemüttern 70 Tage lang (statt der hier üblicherweise 115 Tage) heranreifen lassen: Dadurch würden die gewünschten und durch induzierte pluripotente Stammzellen gezüchteten Organe hinreichend ausgebildet. Bei den Zellen handelt es sich etwa um Hautzellen, die in ein früheres Entwicklungsstadium zurückversetzt werden, um so jede beliebige Art von Gewebe in unterschiedlichen Organen – etwa menschlichen Bauspeicheldrüsen – auszubilden. Schon zuvor hatten die Forscher die Methode an iPS-Zellen von erfolgreich an Mäusen getestet, die Ratten-Embryonen eingepflanzt worden waren.

„Es ist gut, schrittweise und mit Umsicht vorgehen, um so auch einen öffentlichen Dialog über die Experimente, die damit möglicherweise verbundenen bedenken und Ängste zu ermöglichen“, kommentiert Tetsuya Ishii of Hokkaido University.

Andere Wissenschaftler und Experten teilen diese Zuversicht nicht und bezweifeln auch, dass sich die Zellen derart gezielt anpassen lassen. Tatsächlich waren in früheren Experimenten mit menschlichen iPS-Zellen in Schafen schon nach 28 Tagen kaum mehr menschliche Zellen übrig. Auch diese Stammzellenabstoßung wollen die Wissenschaftler nun mit Hilfe der Gentechnik in den Griff bekommen.

Zudem gibt es Kritiker die vor dem „absoluten Tabubruch“ warnen und fragen, was passiert, wenn sich die menschlichen Stammzellen nicht auf die gewünschten Organe begrenzen lassen und beispielsweise in anderen Körperregionen wie Gehirn oder Nervensystem nicht zuletzt auch so etwas wie ein menschenähnliches Bewusstsein bei den Chimären erwecken könnten.

Bislang scheinen den Forschern allerdings erst die Experimente an Mäusen und Ratten genehmigt. Das OK für die geplanten Mensch-Schweine-Chimären steht derweil noch aus.

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#2

RE: Wissenschaftlich geschaffene Mischwesen:

in Ausserordentliche Wesenheiten 06.08.2019 02:37
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...hwesen20190804/

Genetiker erzeugen erstmals Affe-Mensch-Mischwesen:


Symbolbild: Menschlicher Embryo in der 5. Woche.
Copyright: Ed Uthman, Gemeinfrei
Peking (China) – Nur wenige Tage, nachdem bekannt wurde, dass Japan erstmals die Ausreifung von Tier-Mensch-Mischwesen, sog. Chimären, erlauben wird, wurde bekannt, dass ein spanischer Genetiker in China erstmals embryonale Mischwesen aus Menschen und Affen erzeugt hat. Auch hier sei das Ziel biologische und medizinische Forschung sowie die Züchtung von Spenderorganen.

In einem Interview mit der spanischen Zeitung “El Pais” berichtet, will auch Juan Carlos Izpisúa Belmonte menschliche Stammzellen in einen von einem Affenweibchen ausgetragenen Embryo injiziert. Auf diese Weise sollen im Innern des Embryos rein menschliche Organe heranwachsen, wodurch sich das Ergebnis von einem Hybrid-Wesen unterscheiden soll, bei dem das Ergebnis aus einer Vermischung der beiden gekreuzten Arten besteht.

Da bislang noch eine Fachpublikation zu den Experimenten vorliegt, ranken sich noch viele Fragen und Spekulationen um die Arbeit Izpisúa Belmontes. Es ist also nicht klar, ob die Entwicklung der Embryonen nach wenigen Tagen oder Wochen abgebrochen wurde oder wird oder ob es – wie gemäß den jüngsten Plänen japanischer Wissenschaftler (…GreWi berichtete) – die Embryonen bis kurz vor Geburt heranreifen oder gar entbunden werden sollen. Ersten Gerüchten zufolge soll in den Experimenten auch die Gen-Schere CRIPR zur Anwendung kommen, um sicher zu stellen, dass die menschlichen Stammzellen vom tierischen Mutterorganismus auch angenommen werden.

Bislang arbeitete Izpisúa für das kalifornische „Salk Institute“, habe seine Arbeit aber nach China verlagert, um hier gesetzlichen Auflagen und Regeln zu entgehen. Demnach handelt es sich um das selbe Team von Genetikern, die bereits 2017 von der Erzeugung einer Chimäre aus Mensch und Schwein berichtet hatten (…GreWi berichtete), dessen Entwicklung im späteren Verlauf der Experimente jedoch fehschlugen.

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#3

RE: Wissenschaftlich geschaffene Mischwesen:

in Ausserordentliche Wesenheiten 30.11.2022 07:43
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...d-affe20210416/

Genetiker erzeugen embryonale Mischwesen aus Mensch und Affe:



Symbolbild: Chimäre aus Affe und Mensch (Illu.).
Quelle: grenzwissenschaft-aktuell.de

La Jolla (USA) – Genetiker haben erstmals embryonale Chimären aus Affen und Mensch erzeugt, deren Entwicklung sie 19 Tage beobachteten und untersuchten. Das Ergebnis waren sich entwickelnde Embryonen mit Zellen beider Pirmatenarten. Während die Forschenden selbst ihren Erfolg als medizinischen Fortschritt feiern, gibt es auch Kritiker der damit verbundenen grundlegenden ethischen und moralischen Fragestellungen.
Wie das Team um Tao Tan vom staatlichen Labor für biomedizinische Primatenforschung Chinas und Juan Carlos Izpisua Belmone vom Salk Institute aktuell im Fachjournal „Cell“ (DOI: 10.1016/j.cell.2021.03.020) berichtet, nutzten sie als Grundlage ihrer Experimente Blastozysten von Makaken (Macaca fascicularis), also frühe Stadien von Affenembryos, denen sechs Tage nach der Befruchtung jeweils 25 menschliche Stammzellen injiziert wurden. Um die weitere Entwicklung und Vermehrung verfolgen zu können, waren letztere mit Fluoreszenzgenen markiert.



Mikroskopaufnahme des chimären Embryos. Fluoreszente Genmarker ermöglichen die Unterscheidung der unterschiedlichen Zellquellen.
Copyright: Weizhi Ji, Kunming University of Science and Technology

Aus den Experimenten gingen sodann 132 chimäre Embryonen hervor, die teilweise aus Zellmischungen beider Typen bestanden. Zum Zeitpunkt, als sich die Embryonen am 13. Tag in der Gebärmutter einnisteten, bestanden sie zu etwa 7,8 Prozent aus menschlichen Zellen. Nachdem sich die Chimären-Embryos langsamer entwickelt hatten als ihre Art-reinen Kontroll-Gegenstücke, waren nach 19 Tagen nur noch drei Embryonen am Leben und die Experimente wurden von den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus ethischen Gründen abgebrochen.

Schon zuvor hatte das Team um Belmonte von der erfolgreichen Erzeugung von Mischwesen aus Menschen und Affen berichtet, damals aber lediglich rein menschliche Organe im Innern von Affenembryos entstehen lassen, wodurch sich das Ergebnis von einem Hybrid-Wesen unterschieden haben soll, bei dem das Ergebnis aus einer Vermischung der beiden gekreuzten Arten besteht (…GreWi berichtete).

Trotz des Abbruchs, beschreiben die Autoren ihre Ergebnisse als bedeutenden medizinischen Durchbruch., da erstmals gezeigt werden konnte, dass Mischwesen aus Affe und Mensch möglich sind. Ziel der Experimente könnten die Organgewinnung aus hierzu speziell gezüchteten Tier-Wirten zur Organtransplantation erkrankter Menschen sein. Auch zur besseren Erforschung von Krankheiten könnten entsprechende Chimären als „Tiermodelle“ genutzt werden.

Der Umstand, dass aber niemand sagen kann, zu welchen Entwicklungen ein Mischwesen aus Tier und Mensch führt – ob sich etwa ein menschenähnliches Bewusstsein entwickelt, oder Mischwesen mit teils menschlichen Organen wie Gehirn und reproduktionsfähige Fortpflanzungsorganen entstehen – ruft jedoch von jeher Kritiker und Mahner auf den Plan, die auf die nicht absehbaren Risiken, Gefahren und nicht zuletzt damit verbundenen ethischen und moralischen Konsequenzen hinweisen.

Quelle: Salk Institute, Cell Press
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Verwebe zu: Mensch-Tier-Hybriden:


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zuletzt bearbeitet 02.12.2022 04:07 | nach oben springen
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