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#16

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in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 15.08.2010 23:40
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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Arbeiter finden historisches "Hexenhaus" in Nordengland:


Blick auf den Eingang des "Hexenhauses" von Barley | Copyright/Quelle: nparchaeology.co.uk

Barley/ England - Der Pendle Hill, eine Anhöhe in der nordenglischen Grafschaft Lancashire gilt von jeher in der lokalen Folklore als unheimlicher Ort und wird mit Hexen, Zauber und bis heute mit allerlei Übersinnlichem in Verbindung gebracht. Der Fund einer "Hexenhütte" aus dem 17. Jahrhundert scheint nun die alten Sagen und Legenden nun zu bestätigen.

Bei Bauarbeiten sind Arbeiter außerhalb des im Schatten des Pendle Hill gelegenen Dörfchens Barley auf die Überresten eines Cottages aus dem 17. Jahrhundert gestoßen, die bislang von einem mit Gras bewachsenen Schutthügel bedeckt waren.

In den Mauern stießen die hinzugerufenen Archäologen dann auch auf einen versiegelten Raum, in dessen Wand eingemauert, die mumifizierten Überreste einer Katze entdeckt wurden. Entsprechendes Brauchtum ist aus der europäischen Folklore vielerorts bekannt, sollten die, meist bei lebendigem Leibe eingemauerten Tiere das Haus doch vor Bösen Mächten und Zauber schützen.

"Es passiert nicht oft, dass man auf ein märchenhaftes Hexenhaus mitsamt Katze stößt. Das Gebäude ist in erstaunlich gutem Zustand. Man kann sich darin bewegen und bekommt einen wirklichen Eindruck der Vergangenheit", kommentiert der Projektleiter der Arbeiten Carl Sanders von United Utilities (unitedutilities.com) den Fund.

"So etwas findet man nicht alle Tage", zeigt sich auch der Archäologe Frank Giecco, von "NP Archäology" (nparchaeology.co.uk) von der Entdeckung begeistert. "Das Gebäude stellt einen Mikrokosmos der Blühte und des Zusammenbruchs jener Ära dar, in der die Legenden um die Hexen vom Pendle Hill bzw. Pendle Forest entstanden und die mit der Industrialisierung zusehends ihr Ende nahm. Direkt vor unseren Augen offenbaren sich hier gleich mehrere historische Ebenen."

Insgesamt wurde das "Hexenhaus" wahrscheinlich mehrere Jahrhunderte lang benutzt. Die Experten vermuten, dass etwa die Katze erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts eingemauert wurde und danach die Türen zu dem Raum zu einer Art Mausoleum versiegelt wurden. Das unheimliche Häuschen beinhaltet auch eine Feuerstelle und Küche, die sich ebenfalls noch am Originalort befindet und in der zahlreiche Gegenstände, wie beispielsweise viktorianisches Geschirr und eine Zinnwanne befand. In einem weiteren Rum fanden die Archäologen zudem ein altes Bettgestell.


Blick auf den Pendle Hill | Copyright: Dr. Greg, cc-by-sa 3.0

Die Archäologen und lokale Historiker vermuten, dass es sich hier um den einstigen Wohnort einer der legendären angeblichen Hexen vom Pendle Forest gehandelt haben könnte. Im August 1612 wurden 12 Personen gemeinsam mit "Hexen" aus anderen Landesteilen auf Lancaster Castle der Prozess wegen Hexerei gemacht. Zehn der Angeklagten wurden für schuldig befunden und gehängt. Spätesten seit diesen Vorgängen und ihrer Verbreitung vornehmlich durch Thomas Potts Werk "The Wonderful Discovery of Witches in the County of Lancaster" von 1613 haftet der Gegend rund um den Pendle Hill die Aura des Unheimlichen und Übersinnlichen an.

Der Fund kam also dem 400. Jahrestag der Prozesse um den Hexenprozess nur um wenige Monate zuvor, zudem den angeblichen Hexen im nahe gelegenen Roughlee ein Denkmal errichtet werden soll. "Es könnte sich sogar um den in den Prozessen erwähnten 'Malkin Tower' handeln, jenem Gebäude also, in dem 'Hexen' ihre Zusammenkünfte zelebriert haben sollen. Der Fund ist von großer historischer Bedeutung und Vergleichbar mit der Entdeckung der Grabkammer des Tutanchamun", zitiert die BBC den Experten für die Hexen von Pendle Hill, Simon Entwistle. Außer der eingemauerten Katze gibt es bislang jedoch noch keinen direkten Hinweise darauf, dass das nun entdeckte Haus tatsächlich mit den angeblichen Hexen von Pendle Hill in Verbindung steht - schließlich wurde derart grausames Brauchtum auch von der Normalbevölkerung praktiziert, um vor Hexen und Zauber zu schützen.

Erst im Frühjahr 2009 entdeckte Richard Parson bei Renovierungsarbeiten seines 400 Jahre alten Hauses in Urborough nahe Plymouth in der südenglischen Grafschaft Devons eine in die Wand des jetzigen Badezimmers eingemauert Katzenmumie, von deren Einmauern bei lebendigem Leib die lokale Folklore noch bis heute zu berichten wusste (...wir berichteten).

Copyright: grenzwissenschaft-aktuell.de



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#17

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in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 16.08.2010 00:30
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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"Hexengrab" in Italien belegt grausames Ritual:


Detailansicht des "Hexen"-Schädels mit durchnageltem Kiefer. | Copyright: Alfonso Forgione, univaq.it

Piombino/ Italien - Auf einem mittelalterlichen Friedhof in der Nähe von Piombino in der Toskana haben Archäologen ein 800 Jahre altes Skelett einer Frau entdeckt, die zu Lebzeiten offenbar als Hexe galt und bei ihrer Beerdigung einem grausamen Ritual unterzogen wurde, als ihr unter anderem sieben große Nägel durch den Kiefer getrieben wurden. Auch ein weiteres weibliches Skelett deutet daraufhin, dass es sich hier um die Gebeine von "Hexen" handelt.

Bei ihrer Suche nach den Gebeinen des Heiligen San Cerbone entdeckten die Archäologen um Alfonso Forgione von der "Università degli Studi dell'Aquila" zunächst ein weibliches Skelett, das von 17 Spielwürfeln umgeben war - Utensilien eines Spiels also, das vor 800 Jahren Frauen verboten war. Im Kiefer des zweiten Skeletts steckten sieben große Nägel und mit 13 weiteren Nägel war der Körper wahrscheinlich über die Kleider an/in den Erdboden genagelt worden.


Gesamtansicht des genagelten Hexenskeletts. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) | Copyright: Alfonso Forgione, univaq.it

Die Forscher, so berichtetet die "Daily Mail", vermuten, dass die beiden Frauen zwischen 25 und 30 Jahre alt waren. Beigesetzt wurden die Skelette in einem einfachen Grab ohne Sarg und Leichentuch. Alle Indizien, so Forgione, deuten also daraufhin, dass es sich bei den beiden Skeletten um die von Frauen handelt, die zu Lebzeiten als Hexen galten.

"Es ist eine sehr ungewöhnliche Entdeckung, zugleich aber auch sehr faszinierend. Ich habe zuvor noch nie etwas ähnliches gesehen", so der Archäologe. "Mit den Nägeln wollte man offenbar verhindern, dass die 'Hexe' von den Toten aufersteht und die Anwohner des Dorfes durch dieses Ritual beruhigen. Auch die 17 dem zweiten Leichnam beigefügten Würfel sprechen für eine solche Deutung. 17 gilt in Italien als Unglückszahl und das Würfelspiel war damals Frauen verboten." Wahrscheinlich habe es sich um eine Art Exorzismus-Ritual gehandelt, vermutet Forgione und will mit weiteren Untersuchungen der Skelette herausfinden, woran die Frauen genau verstorben waren.

Warum die Frauen jedoch - obwohl sie offenbar als bösartige Hexen galten – dennoch auf einem Kirchenfriedhof beigesetzt worden waren, glauben die Archäologen indes beantworten zu können: "Die einzige mögliche Erklärung ist jene, dass die Frauen offenbar einflussreichen Familien entstammten und gehörten nicht der ärmlichen Klasse angehörten, wodurch ihnen dennoch eine Beisetzung in 'heiliger Erde' zuteil wurde."

Copyright: grenzwissenschaft-aktuell.de



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#18

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in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 30.08.2010 20:52
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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#19

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in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 21.09.2010 00:42
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...en-hexerei.html

Vertraute Ahmadinedschads wegen Hexerei verhaftet:


Mahmud Ahmadinedschad | Copyright: kremlin.ru, Creative Commons Attribution 3.0 Unported

Teheran/ Iran - Der Kampf um die politische Führung des Iran zwischen dem Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad und dem religiösen Führer und Staatsoberhaupt, Ayatollah Ali Khamenei, nimmt zusehends metaphysische Züge an. Jetzt wurden 25 enge Vertraute des international vielfach kritisierten und umstrittenen Präsidenten aufgrund des Vorwurfs der Hexerei verhaftet und angeklagt.

Wie der britische "The Guardian" berichtet, wird den Männern unter anderem der Einsatz übernatürlicher Kräfte zu Gunsten des Präsidenten vorgeworfen. Zu diesen Praktiken gehören auch Hexerei und das Beschwörung sogenannter Dschinns, Dämonen also, wie sie im Westen vor allem in gütlicher Form aus Aladins Wunderlampe bekannt sind. Das iranische Nachrichtenportal "Ayandeh" beschreibt einen der verhafteten Männer, Abbas Ghaffari, als einen "Mann mit besonderen Fähigkeiten und Beziehungen mit unbekannten Welten."

Auslöser für die Verhaftungen war unter anderem eine iranische Dokumentation über die angeblich unmittelbar bevorstehende Wiederkehr des sogenannten Verborgenen (zwölften) Imam der Imamitischen Schiiten, Muhammad ibn Hasan al-Mahdi, der von den Immamiten als der sogenannte Mahdi, also als messianische Gestallt verehrt und erwartet wird.

Hinter dem Film vermuten konservativen Kleriker unter anderem Personen aus der Gruppe der nun Verhafteten und verweisen darauf, dass die Wiederkehr des Imam Mahdis nicht vorhergesagt werden könne - eine solche Tat also der im islamischen Recht unter Strafe stehenden Wahrsagerei und Hellseherei gleich komme.

Tatsächlich ist Ahmedinedschads eigene tiefe Überzeugung an die Wiederkehr des Mahdi allseits bekannt. 2009, so berichtete der Guardian, hat der iranische Präsident sogar den USA vorgeworfen zu versuchen, diese Wiederkehr zu verhindern.

Aufgrund zahlreicher öffentlicher Widerstände gegen den Ayatollah hatten einige Politiker den Präsidenten bereist zum Rücktritt aufgefordert. Der Khamenei nahe stehende Ayatollah Mesbah Yazdi hatte den Präsidenten sogar schon öffentlich davor gewarnt und darauf hingewiesen, dass Ungehorsam gegenüber dem Wort des religiösen Führers, der im Iran mit uneingeschränkten Machtbefugnissen ausgestattet ist, mit der Abkehr von Gott gleichzusetzen sei.

Der Glaube an die Rückkehr des Mahdi stellt für das derzeitige Staatsoberhaupt von daher eine Gefahr dar, als dass selbst die Verfassung der Islamischen Republik Iran von 1979 den "Zwölften Imam" als eigentliches Staatsoberhaupt bezeichnet und nach dieser Auffassung der Klerus bis zur Wiederkehr nur stellvertretend bis zur Wiederkehr des Mahdi aus der Verborgenheit regiert.

Als Vorzeichen für das Kommen des Mahdi, benennt das staatliche Dokumentationszentrum der Islamischen Revolution unter anderem "die Weltarmut, die Verbreitung von Krankheiten wie Aids, sowie die Häufung von Naturkatastrophen wie Erdbeben“. Der Mahdi, so beschreibt es die deutsche Wikipedia (wikipedia.de) soll einem trocken gefallenen Brunnen in Jamkaran bei Qom in Iran entsteigen und sodann eine mit großem baulichem Aufwand angelegte Allee entlangschreiten, um seine Herrschaft anzutreten. Das erwartete Ereignisses zieht viele Touristen und Pilger an; Jamkaran soll als Pilgerstätte mittlerweile bedeutender sein als Mashhad.

Copyright: grenzwissenschaft-aktuell.de



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#20

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in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 09.10.2010 04:57
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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#21

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in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 10.02.2024 04:39
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...wurden20230920/

Studie: Warum mehr Frauen als Männer der Hexerei verdächtigt wurden:


Symbolbild: Einer angeblichen Hexe wird die Anklageschrift überreicht (Illu.).
Copyright: Gemeinfrei

Cambridge (Großbritannien) – Obwohl im Mittel- und Spätmittelalter bis in die Neuzeit hinein sowohl Frauen als auch Männer der Hexerei verdächtigt, daraufhin angeklagt, verurteilt und hingerichtet wurden, waren es doch mehreitlich Frauen, denen dieses Schicksal aufgebürdet wurde. In einer aktuellen Studie wurde untersucht, warum das so war.
In ihrer Arbeit hat Professor Philippa Carter von der University of Cambridge Hexenprozesse im 16. und 17. Jahrhundert auf den Britischen Inseln und in Neuengland auf die Unausgewogenheit zwischen den Geschlechtern angesichts von Anklagen und Prozessen wegen Hexerei untersucht.

Der Höhepunkt Hexenverfolgung in Europa ereignete sich zwischen 1550 und 1650, als geschätzt drei Millionen Menschen der Prozess gemacht und davon bis zu 60.000 hingerichtet wurden. Frühere Untersuchungen zeigen, dass Frauen in Mitteleuropa mit etwa Zweidrittel die Mehrzahl der Opfer, aber auch der Denunzianten und Denunziantinnen darstellten. In Nordeuropa waren hingegen Männer stärker betroffen. Einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Konfessionszugehörigkeit und Hexenverfolgung belegen die Aufzeichnungen hingegen nicht. Auf den Britischen Inseln und in Neuengland lag der Anteil an Männern zwischen 10 und 30 Prozent.
Neben der Misogynie, also Frauenfeindlichkeit, liefern Carters neue Untersuchungen nun einen weiteren Hauptgrund dafür, warum mehrheitlich Frauen als Hexen galten. Wie die Wissenschaftlerin aktuell im Fachjournal „Gender & History“ (DOI: 10.1111/1468-0424.12717) darlegt, basiert ihre Studie auf den Aufzeichnungen von Richard Napier, einem bekannten englischen evangelikalen Volksarzt und Astrologen (1597–1634), der zu Tausenden seiner Konsultation Notizen hinterließ.

„Die meisten Studien über englische Hexerei basieren auf gerichtlichen Aufzeichnungen, oft auf Voruntersuchungen, zu einem Zeitpunkt, an dem die Hinrichtung eine reale Möglichkeit war. Napier’s Aufzeichnungen sind hingegen weniger inszeniert. Es scheint, dass er diese Notizen nur für seine eigene Referenz behalten hat“, erläutert die Forscherin und führt dazu weiter aus: „“Seine Dienstleistungen standen dem durchschnittlichen Menschen zur Verfügung. Die Leute besuchten ihn, um ihre Theorien zu überprüfen oder nach magischen Lösungen zu suchen, anstatt sich auf einen riskanten Rechtsstreit einzulassen. Napier’s Aufzeichnungen gewähren uns somit Zugang zu den Hexerei-Überzeugungen auf der Ebene der einfachen Leute, während Verdächtigungen in den Dörfern Englands zunahmen.“


Beispielseiten aus Richard Napiers Notizen.

„Während die von Napier untersuchten Beschwerden von Herzensleid bis Zahnschmerzen reichten, kamen viele Menschen mit der Befürchtung zu Napier, von einem Nachbarn oder einer Nachbarin verhext worden zu sein“, erläutert die Wissenschaftlerin. „Die Kunden nutzten Napier als eine Art Sprachrohr für diese Ängste und baten ihn um Bestätigung durch die Sterne oder um Amulette zum Schutz vor Schaden.“

Insgesamt finden sich in Napiers Notizen 1.714 Fälle zu Hexerei. 802 dieser Klienten benannten die Verdächtigen zudem nicht nur mit Namen, sondern 130 davon beschriebene auch weitere Details, darunter auch deren Berufe und Stände.

Eine Analyse dieser Aufzeichnungen offenbarte wiederkehrende Muster in den Berichten. So waren es vornehmlich sechs Berufe, wie sie zur damaligen Zeit nahezu ausschließlich von Frauen ausgeübt wurden: „Die meisten dieser Berufe und Arbeiten waren im Gesundheitswesen oder in der Kinderbetreuung, bei der Lebensmittelzubereitung, der Milchproduktion oder der Tierpflege“, so Carter.“All dies machte Frauen anfällig für den Vorwurf der magischen Sabotage, wenn Tod, Krankheit oder Verderb, die dann meist auch mit Leid und finanziellen Verlust einhergingen. Natürliche Zersetzungsprozesse wurden als ‚Verderbnis‘ betrachtet. Verderbtes Blut ließ Wunden eitern, und verdorbene Milch führte zu schlechtem Käse.“ So fand Carter 17 Fälle von angeblich magischer Schädigung von Milchprodukten. In 16 Fällen waren nur Frauen involviert.

„Die Arbeit der Frauen führte dazu, dass sie sozusagen die erste Verteidigungslinie gegen diese Formen der Verderbnis wurden, und das brachte sie in Gefahr, als Hexen bezeichnet zu werden, wenn ihre Bemühungen fehlschlugen.“ Dies stand im Gegensatz zur Arbeit der Männer, die oft mit robusten oder verrottungsbeständigen Materialien wie Eisen, Feuer oder Stein arbeiteten.“

Eine der angeblichen Hexen war Joan Gill. Sie erlangte ihren Ruf, nachdem ihr Ehemann Milch getrunken hatte, die sie aufbewahrt hatte, und der Löffel, den er dazu benutzt hatte, sich über in seinem Mund verkantet hatte. „Nicht nur das Verweigern von Nahrung, sondern auch das Bereitstellen davon konnte zu Anschuldigungen führen. Neun von zehn Verdächtigen, die Lebensmittel verkauften, waren Frauen, und es gab 25 Anschuldigungen nach einer Krankheitswelle, die nach dem Verzehr von Lebensmitteln auftrat.“

Darüber hinaus arbeiteten Frauen oft in mehreren Berufen, normalerweise mitten in ihren Gemeinden. „Sie bewegten sich also sozusagen zwischen verschiedenen Häusern, Backstuben, Brunnen und Märkten – anstatt auf Feldern oder in Werkstätten. Die Häufigkeit des sozialen Kontakts in weiblichen Berufen erhöhte die Wahrscheinlichkeit, in die Konflikte oder Missverständnisse verwickelt zu werden, die oft den Verdacht auf Hexerei untermauerten. Viele Anschuldigungen ergaben sich einfach daraus, zur falschen Zeit am Ort eines Unglücks zu sein.“

Laut Carter kombinierten Frauen oft mehrere Einkommensquellen und arbeiteten in mehreren Haushalten, um über die Runden zu kommen: Sie betreuten Kinder, bereiteten Essen zu und kümmerten sich um Kranke. Sie arbeiteten nicht nur in einem Hochrisikosektor, sondern in vielen gleichzeitig. Das erhöhte das Risiko zusätzlich.“

„Viele Frauen praktizierten als örtliche Heilerinnen aber auch und gerade dies war eine riskante Tätigkeit: Verdächtigungen tauchten auf, wenn die Behandlungen fehlschlugen. Ein männlicher Kunde, der unter „großen Schmerzen in seinen privaten Teilen“ litt, sagte Napier, eine weibliche Heilerin habe ihn „verhext“, nachdem er eine zweite Meinung eingeholt hatte.

Einige der riskantesten Arbeiten gehörten zu dem, was wir heute als „pflegende Berufe“ bezeichnen, wie sie auch heute noch von Frauen dominiert werden. „Geburtshilfe, Betreuung von Kranken oder älteren Menschen, Kinderbetreuung und so weiter. Zum Beispiel hatten dreizehn Verdächtige die Beschuldigerin bei ihrer Entbindung betreut.

Die Säuglingssterblichkeit war hoch, und die Aussicht, ein Kind zu verlieren, motivierte oft Anschuldigungen. Über 13 % aller erfassten Hexerei-Anschuldigungen, in denen ein Verdächtiger genannt wurde, betrafen ein Opfer unter 12 Jahren.“

Auch der Verlust von Schafen und Rindern war eine häufige Ursache für Anschuldigungen: „Etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten in der Viehzucht zu dieser Zeit waren Frauen. Diese Parität zeigt sich bei den Anklägern (28 Männer und 28 Frauen), nicht jedoch bei den Verdächtigen (15 Männer und 91 Frauen). „Napiers Fallbücher legen nahe, dass Streitigkeiten zwischen Männern über Vieh oft auf Frauen abgelenkt wurden“, so Carter. „Eine Hausfrau der frühen Neuzeit war für die Gesundheit von Vieh und Menschen verantwortlich; sie stellte die Umschläge und Sirupe her, die zur Behandlung beider verwendet wurden. Wenn ein Tier auf seltsame Weise erkrankte, konnte dies als böser Missbrauch ihrer Heilungsfähigkeiten interpretiert werden.“

Laut Carter trug also die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung zur Überwiegung weiblicher Hexenverdächtiger bei: „In Krisenzeiten konnten lang anhaltende Verdächtigungen als Massenanklagen auftreten. Englands Hexenprozesse in der Mitte des 17. Jahrhunderts führten innerhalb von drei Jahren zur Hinrichtung von Hunderten von Frauen. „Jedes Jahr zu Halloween werden wir daran erinnert, dass die stereotypische Hexe eine Frau ist. Historisch gesehen könnte die Risikobereitschaft der ‚Frauenarbeit‘ ein Teil des Grundes dafür sein.“

Recherchequelle: University of Cambridge
© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#22

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in Hexen - weise Frauen - Bewahrerinnen. - 11.03.2024 20:37
von Adamon • Nexar | 15.548 Beiträge

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