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Ištar:
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(Weitergeleitet von Ischtar)
DINGIRIštar, Ischtar; (Nebenform westsemitisch Išḫara,
neuassyrisch Ištar-Aššuritu) war eine mesopotamische Himmelsgöttin
und wurde in ihren Nebenformen auch als Göttin der Liebe,
des Krieges und der Fruchtbarkeit verehrt.
Sie verkörperte den Planeten Venus.
Die namentliche Pluralform "ištaratu" galt als Begriff der "Weiblichkeit".
Ištar war als Gleichsetzung der sumerischen Inanna
die wichtigste babylonische Göttin.
Jedes Jahr feierte man in Babylonien die Göttin Ištar,
die sowohl als Morgen- als auch als Abendstern,
die Venus, verehrt wurde.
Als Morgenstern wurde sie mit der Sonne in Verbindung gebracht,
weshalb ihr in dieser Rolle die männlichen Attribute zugeschrieben wurden;
als Abendstern entsprechend wegen der Gleichsetzung mit dem Mond
die weiblichen Eigenschaften.
Ištar konnte so in drei Geschlechtern auftreten:
Männlich, weiblich und Zwitter.
Ihr Symboltier ist der Löwe.
Im Vorderasiatischen Museum (Pergamonmuseum) in Berlin
ist das Ischtar-Tor, eines der Tore Babylons, zu besichtigen.
Auch in Assyrien war Ištar eine der wichtigsten Göttinnen.
Sie galt als Gründerin von Ninive.
Laut Herodot (Historien I, 199) mussten sich die babylonischen
Frauen fremden Männern gegen Entgelt hingeben, bevor sie heiraten durften.
Die Einnahmen wurden dem großen Ištar-Tempel gespendet (Tempelprostitution).
Der Wahrheitsgehalt dieser Behauptung ist in der Forschung umstritten.
Ištar in weiteren Ländern:
Auch die hurritische Göttin Šauška wird oft mit Ištar gleichgesetzt.
Die assyrische kriegerische Ištar von Arbela ähnelt eher der Šauška
als der babylonischen Ištar[1].
Manche Forscher vertreten die Ansicht, dass die ägyptische Göttin Isis
aus der babylonischen Ischtar entstanden sei. Das ist aber umstritten.
Ištar in Literatur und Filmen:
Abraham Merritt versetzte in seinem Roman The Ship of Ishtar
einen modernen Menschen in die akkadische Götterwelt.
In Neil Gaimans The Sandman – Brief Lives wird Ištar
als Gottheit beschrieben (gleichzeitig auch Astarte sowie Dumuzis Schwester Belili).
Diese arbeitet auf Grund des Mangels an religiöser Verehrung,
die für Götter überlebenswichtig ist, in einem Stripclub
(mit der Begründung „even a little worship is better than nothing“,
dt.: „ein wenig Verehrung ist besser als gar nichts“).
Thematisiert werden im Zusammenhang mit und durch Ištar
unter anderem Tempelprostitution und
die Auswirkungen eines Matriarchats.
Zudem taucht die Göttin Ischtar im Horrorfilm Blood Feast
von Herschell Gordon Lewis auf, der 1963 als erster Splatterfilm
überhaupt in die Kinos kam und 2002 mit Blood Feast 2
– All You Can Eat durch denselben Regisseur fortgesetzt wurde.
In den Filmen tötet ein ägyptischer Caterer junge Frauen für ein Festmahl,
um die Göttin Ištar wieder zum Leben zu erwecken.
1987 wurde mit Dustin Hoffman, Warren Beatty, Haluk Bilginer
und Isabelle Adjani in den Hauptrollen ein Film mit dem Titel Ishtar gedreht.
Er erntete äußerst schlechte Kritiken und konnte seine
Produktionskosten bei weitem nicht einspielen.
Sonstiges:
Der Planet Venus verfügt über zwei Kontinente,
von denen der größere den Namen Ištar erhielt.
Siehe auch:
* Sumerische Religion
* Astarte/Ashtaroth
Literatur:
* Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten
* Indien * China * Vorderasien, VMA-Verlag, Wiesbaden
1997 ISBN 3-928127-40-3
* Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes.
Kulte, Mythen, Epen, Artemis & Winkler,
Stuttgart 2004 ISBN 3760823068
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Aus: http://www.allmutter.de/ishtar.htm
The Near East Realm:
Ich flehe Dich an, Herrin der Herrinnen, Göttin der Göttinnen,
Ishtar, Königin aller Wohnstätten, Lenkerin der Menschheit !
Irnini, du bist Herrschein, die größte der Igigi,
Gewaltig bist Du, eine Fürstin. Dein Name ist erhaben.
Du bist die Leuchte des Himmels und der Erde, starke Tochter des Sin,
Du leitest die Waffen, setzest den Kampf ins Werk,
Du verfügst über alle Kulte, mit der Herrscherkröne bist Du geschmückt,
Herrin, herrlich ist Deine Größe, über alle Götter erhaben !
Du Stern des Kampfgeschreis, die einträchtige Brüder in Streit bringt.
Die einander ausliefern läßt Freund und Freundin,
Herrin der Schlacht, die niederstößt meine Berge.
Guschea, die mit Kampf bedeckt, mit Entsetzen bekleidet ist,
Du vollziehst Strafgericht und Entscheidung,
das Gesetz des Himmels und der Erde !
Heiligtümer, Tempel, Göttersitze und Altäre harren auf Dich.
Wo ist nicht Dein Name, wo nicht Dein Kult ?
Wo sind Deine Bilder nicht gezeichnet,
wo Deine Altäre nicht aufgeschlagen ?
Wo bist Du nicht groß, wo du nicht erhaben ?
Anu, Enil und Ea haben Dich erhoben,
unter den Göttern Deine Herrschaft groß gemacht,
Haben Dich erhöht unter allen Igigi,
haben Deinen Platz überragend gemacht !
Beim Gedanken Deines Namens erbeben Himmel und Erde,
Die Götter erbeben, es zittern die Anunnaki,
Deinen furchtbaren Namen verehren die Menschen !
Du bist groß und erhaben.
Alle Schwarzköpfigen, die wimmelnden Menschen,
preisen Deine Stärke !
Das Recht der Menschen richtest Du in Recht und Gerechtigkeit.
Du siehst den Bedrückten und Geschlagenen an,
du leitest uns recht Tag für Tag.
Wie lange noch zögerst Du, Herrin des Himmels und der Erde,
Hirtin der beschränkten Menschen ?
Wie lange noch zögerst Du,
Herrin des heiligen Eanna, des reinen Vorratshauses ?
Wie lange noch zögerst Du, Herrin, deren Füße nicht erlahmen,
deren Knie dahineilen ?
Wie lange noch zögerst Du, Herrin der Schlacht und aller Kämpfe ?
Du Herrlichste, Löwin der Igigi, die niederwirft die erzürnten Götter,
Du Stärkste aller Herrscher, die die Könige am Zügel hält,
die öffnet den Schleier aller Frauen,
Du bist erhaben und fest gegründet,
Heldin Ishtar, groß ist Deine Stärke !
Leuchtende Fackel des Himmels und der Erde,
Licht aller Lande, Wütend in unwiderstehlichem Angriff,
stark im Kampfe, Feuerbrand, der gegen Feinde aufleuchtet,
der die Vernichtung der Mächtigen bewirkt,
Bleich machende Ishtar, die die Schar versammelt.
Göttin der Männer, Ishtar der Frauen, deren Ratschluß niemand erfährt.
Wo Du hinschaust, wird der Tote lebendig, steht der Kranke auf,
Wird gerecht der nicht Gerechte, der Dein Anlitz erblickt !
Ich rufe Dich an, ich Dein elender, jammervoller, kranker Knecht !
Sieh mich an, meine Herrin, nimm an mein Flehen,
Schau mich in Gnaden an und höre mein Gebet !
Meine Begnadigung sprich aus, und Dein Gemüt besänftige sich !
Die Begnadigung meines elenden Leibes,
der voller Verwirrung und Unordnung ist,
die Begnadigung meines kranken Herzens,
das voller Tränen und Seufzer ist,
die Begnadigung meiner elenden Eingeweide,
die voller Verwirrung und Unordnung sind,
die Begnadigung meines betrübten Hauses,
das wehleidige Klagen ausstößt,
die Begnadigung meines Gemütes,
das satt ist von Tränen und Seufzern.
Irnini, erhabene, grimme Leu, Dein Herz beruhige sich !
Zornige Wildstierin, Dein Gemüt beschänftige sich !
Deine gnädigen Augen mögen auf mir ruhen !
Mit Deinem glänzenden Antlitz blicke mich in Gnade an !
Verscheuche die böse Verzauberung meines Leibes,
Dein glänzendes Licht will ich sehen.
Wie lange noch, meine Herrin, sollen meine Widersacher nach mir blicken,
in Falschheit und Unwahrheit, Böses gegen mich ersinnen ?
Wie lange noch soll mein Verfolger, meine Nachsteller, gegen mich wüten ?
Wie lange noch, meine Herrin, soll der schwache Tor über mich herfallen ?
Gewandt hat sich gegen mich, der geringste Schwächling,
die Schwachen sind stark geworden, ich aber bin schwach geworden.
Ich woge wie eine Flut, die der böse Sturm bedrängt,
Mein Herz fliegt und flattert, wie ein Vogel des Himmels.
Ich klage wie eine Taube, Tag und Nacht,
Ich bin niedergedrückt und weine jämmerlich,
Von Weh und Ach ist mein Gemüt gepeinigt.
Was habe ich getan, mein Gott und meine Göttin, ich ?
Wie wenn ich meinen Gott und meine Göttin nicht fürchtete, geht es mir.
Zuteil geworden sind mir Schmerz, Kopfkrankheit,
Verderben und Untergang,
Zuteil geworden sind mir Drangsal,
Ungnade und Fülle des Zornes,
Zuteil geworden sind mir Grimm, Wut,
Groll der Götter und der Menschen.
Ich sehe, meine Herrin,
Gericht, Verwirrung und Aufruhr,
es packt mich Tod und Not !
Verödet ist mein Altar, verödet mein Heiligtum,
Über mein Haus, Tor und Fluren hat sich Trauerstille ergossen.
Meines Gottes Antlitz ist nach einem anderen Orte gewandt,
Aufgelöst ist meine Sippe, meine Mauer ist zerbrochen,
Ich harre auf meine Herrin, auf Dich ist mein Sinn gerichtet.
Löse meine Schuld, mein Vergehen,
meine Missetat und meine Sünde,
Vergiß meine Missetat, nimm an mein Flehen !
Löse meine Fesseln und bewirke die Befreiung.
Lenke meinen Schritt, daß ich strahlend
als Herr mit den Lebenden die Straße ziehe.Befiehl,
daß auf Deinen Befehl der erzürnte Gott wieder gut werde,
Daß die Göttin, die sich zürnend abwandte, wieder zurückkehre,
Mein finsteres, düsteres Kohlenbecken
möge wieder leuchten,
Meine erloschene Fackel flamme wieder auf !
Meine aufgelöste Sippe sammle sich wieder,
Mein Hof werde weit, geräumig meine Hürde !
Nimm an meine kniefällige Verehrung,
höre an mein Gebet, schau mich in Gnade an.
Wie lange, meine Herrin, grollst Du, ist voll Grimm Dein Gemüt ?
Wende zurück Deinen Nacken, den Du abgewendet hast,
zu einem Wort der Gnade richte Dein Antlitz !
Wie von dem lösenden Wasser des Stromes
beruhige sich Dein Gemüt !
Auf meine Feinde laß mich treten wie auf den Erdboden,
die auf mich zürnen, unterwirf mir,
daß sie hocken zu meinen Füßen !
Mein Gebet und mein Flehen gelange zu Dir;
Deine große Barmherzigkeit ruhe auf mir !
Wer mich auf der Straße sieht, verherrliche Deinen Namen,
Und auch ich will vor den Schwarzköpfigen
Deine Gottheit und Deine Stärke preisen !
Ishtar ist erhaben, Ishtar ist die Königin !
Irnini, die Tochter Sin, die Heldin, hat nicht Ihresgleichen.
(Übersetzung eines altbabylonischen Textes zu Ehren von Ishtar)
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