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#1

Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 08.06.2010 22:07
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Kreisziehen:


Nachdem ich über ein anderes Thema darauf gekommen bin,
dass anscheinend einige nicht wissen, wie man einen Kreis zieht, mal folgendes Schema:


1 Selbstreinigung
2 Aufstellen des Altars
3 Reinigung der Elemente
4 Reinigung und Weihung des Kreises
5 Ziehen des Kreises
6 Anrufung der Himmelsrichtungen
7 Invozieren von Gott und Göttin
8 Erklärung des Ziels des Kreises
9 Rufen der Energie
10 Vollziehung des Zaubers
11 Trankopfer
12 Segnung des Brotes
13 Verabschiedung der Elemente

LG
Fog

Ziehen eines Schutzkreises:

Es gibt verschiedene Arten einen Schutzkreis zu ziehen.
Ich werde hier meine Methode meinen Schutzkreis zu ziehen erklären.

Ihr könnt nie sagen, die eine Methode ist richtig, die andere falsch,
jede Methode hat ihre Berechtigung, vorausgesetzt, sie funktioniert.

Die unter Euch, die es heute zum ersten Mal versuchen,
fühlt während des Rituals und danach in Euch, fühlt es sich gut an?
Fühlt Ihr Euch stark und beschützt?

Die Antworten und dazu gehörigen Massnahmen findet Ihr im Anschluss an den Ritualaufbau.


Ritual:

* Schliesse die Augen*
* Öffne Deine Energiepunkte (Chakras)
* Konzentriere Dich auf Dich
* Visualisiere einen Punkt ~2m in östlicher Richtung,
"Ich rufe die guten Geister und Götter vom Osten und das Element Luft!"
* Ziehe nun vom visualisierten Punkt im Osten eine Energielinie nach Süden und halte da inne.
" Ich rufe die guten Geister und Götter vom Süden und das Element Feuer!"
* Visualisierte Energielinie vom Süden in den Westen weiterziehen, wiederum inne halten
" Ich rufe die guten Geister und Götter vom Westen und das Element Wasser!"
* Visualisierte Energielinie von Westen nach Norden, inne halten.
".....Norden und das Element Erde!"
* Energielinie von Norden nach Osten weiter ziehen, die beiden enden verknüpfen
* Der Energiekreis nun drei mal ziehen,
( soll nun aussehen wie eine energetische zylindrische Form um Dich)
"Beschützt mich von allen negativen Energien..........Ich danke für Eure Energien.!"
* Schliesse nun Deine Energiepunkte wieder.

Wichtig ist nicht ob Ihr laut oder leise mit der Energiewelt komuniziert,
auch der Spruch muss nicht Wort getreu sein.

Es sollen Eure Worte sein, die Schwingung, die Ihr im Moment des Rituals aussendet,
sind massgebend, es muss zu Euch passen.
Wenn Ihr Euch wohl fühlt, dann ist der Schutzkreis gelungen.

Ich persönlich trage meinen Schutzkreis den ganzen Tag,
bitte dann auch für energetische Auffüllung (schon beinahe wie ein Kleidungsstück).
Am Abend vor dem zu Bett gehen, löse ich den Schutzkreis im
Gegenuhrzeigersinn auf und bedanke mich
(Gleiches Vorgehen, allerdings von Osten nach Norden, Usw.).

Der Schutzkreis soll für einen magisch Tätigen sein,
wie der Sturzhelm und die Schutzkleidung beim Motorradrennfahrer.

Seid beschützt, - Eremita

Dazu:
http://www.esotericon.de/magische-ritual...er-waechter.htm



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#2

RE: Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 11.06.2010 17:34
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Der Ouroboros:

Ouroboros - auch Oroboros, Uroboros, Ouroborus, Oroborus, Oroborus
sowie auch im wechselnden Austausch der inneren Os gegen Us
(die häufigste und gebräuchlichste Schreibweise lautet aber eben 'Ouroboros')
- ist der Name eines fundamentalen archetypischen Symboles,
das üblicherweise als eine sich selbst in den Schwanz beißende Schlange gedeutet wird,
die die Erdenscheibe der antiken Weltvorstellung umspannte.

Da es sich um ein ursprünglich schamanisches Symbol handelt,
das übrigens in allen archaischen Kulturen völlig parallel
und nicht durch kulturelle Adaption erklärbar auftaucht,
und da der Schamanismus von einer im Wesentlichen geistigen Welt ausgeht,
gibt allerdings die Deutung einer sich aus sich selbst hervorbringenden Schlange
in philosophischer Sicht mehr Sinn, denn insofern steht sie für
das sich selbst denkende Universum, das auf der Grundlage der Geist-Präferenz beruht
- im Gegensatz zu unserer derzeit üblichen von der Materie-Präferenz ausgehenden Weltsicht.

Es ist demnach ein sehr spirituelles Symbol.
Wie universal es ist, folgt schon aus seinen verschiedenen Darstellungen
in den unterschiedlichsten Kontexten.
Im Prinzip wird es aber immer gleich dargestellt...


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#3

RE: Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 12.06.2010 01:01
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Ouroboros

Der Ouroboros (v. altgriech. οὐροβóρος „Schwanzfresser“)
ist ein in vielen Kulturen verbreitetes archaisches Motiv einer sich in
den Schwanz beißenden Schlange (manchmal auch ein oder zwei Drachen).
Die eine Hälfte des Tieres ist meist weiß und die andere schwarz (vgl. Yin und Yang).
Seine Ursprünge gehen zurück bis ins Altertum.

Es ist ein Symbol für die Unendlichkeit, die ewige Wiederkehr und die Vereinigung von Gegensätzen
(wie hell/dunkel oder aktiv/passiv).
Die sich in den Schwanz beißende Schlange deutet an,
dass dem Ende ein neuer Anfang in ständiger Wiederholung entspricht,
dass der Abschluss eines Weges oder Prozesses einen Neubeginn bedeutet.
Zusammen mit der Symbolik, die dem Bild der sich ständig
verjüngenden Schlange ohnehin zukommt, stellt der Zirkelschluss des Tieres
eine aussagekräftige Metapher einer zyklischen Wiederholung dar
– etwa des Kreislaufes der Zeiten, der Weltuntergänge und Neuschöpfungen,
des Sterbens und der Neugeburt, im abgeleiteten Sinn auch der Ewigkeit
(wie der einfache Kreis).

In der alchemistischen Symbolik ist der Ouroboros das Bildsymbol
eines in sich geschlossenen und wiederholt ablaufenden Wandlungsprozesses der Materie,
der im Erhitzen, Verdampfen, Abkühlen und Kondensieren
einer Flüssigkeit zur Verfeinerung von Substanzen dienen soll.
Dabei wird die zum Zirkel geschlossene Schlange oft durch zwei Wesen ersetzt,
die Maul und Schwanzende verbinden, wobei das obere als Zeichen der Flüchtigkeit
(Volatilität) wie ein geflügelter Drache wiedergegeben ist.

Es ist das Symbol des Steins der Weisen, der auch aus einem wertvollen
und einem wertlosen Material bestehen sollte.

Nach Diethard Stelzl stand im alten Ägypten dieses Symbol
auch für das ewige Leben und die Wiedergeburt.

Die analytische Psychologie verwendet es als Metapher
für die frühkindliche Entwicklungsphase, in der noch keine bewusste Differenzierung
von Innen- und Außenwelt stattfindet und auch noch
keine Geschlechtsidentität angenommen wird.
Erst das entstehende Ich-Bewusstsein durchbricht die ouroborische Phase
und differenziert die Welt in matriarchal und patriarchal.


Ouroboros aus einem alchemistischen Manuskript.

Der Ouroboros kann als ein Torus mit stetig zunehmendem Ringdurchmesser aufgefasst werden.
- Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Torus

- Verwebe zu: topic.php?id=1533


Dateianlage:
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#4

RE: Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 12.06.2010 01:24
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Aus: http://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bi...id=030707143048

Uroboros = Schwanzbeißende Schlange

An den U. knüpft sich eine komplizierte, auch innere Widersprüche enthaltene Symbolik.
Die Bewertung des U. weist im Laufe der Geschichte dieses Symbols
eine merkwürdige Ambivalenz auf.
Einerseits verleihen ihm die abstrakten Deutungen einen erhabenen Charakter,
andererseits wird er eindeutig negativ beurteilt.
Die Uroboros-Körperhaltung, das Beißen des eigenen Schwanzes,
wurde als Strafe und Selbstverzehrung betrachtet.

Die Schlange allgemein galt bei verschiedenen Völkern
wegen ihrer Häutung als Sinnbild des sich immer wieder erneuernden Lebens
und auch der Zeit und Ewigkeit.
Durch die Ringform des U., wo Anfang und Ende untrennbar miteinander verknüpft sind,
wurde dieses Symbol noch bereichert.;
die zyklischen Zeitvorstellungen gewannen dadurch ein anschauliches Bild,
mit dem auch abstrakte kosmologische Ideen verbunden werden konnten.

Der U. wurde auch mit Osiris in Zusammenhang gebracht.
Im dritten Abschnitts des Höhlenbuchs erscheint der Leichnam des Osiris
in seinem Sarkophag, dazu auch Widderkopf und Auge des Re in Sarkophagen,
alle umschlossen von einem Uroboros. (Altägyptische Jenseitsbücher, Erik Hornung).

Als Symbol der Verjüngung und des Wiederauflebens wurde U.
auch auf Särgen angebracht (z.B. am Deckel des inneren Sarkophags des Merenptah).
Hier galt U. als Grenze der Unterwelt und des gestirnten Himmels.
So entwickelte sich U. zum Sinnbild des Universums,
wobei die Schuppen der Schlange als Sterne gedeutet wurden.



Quelle:
LÄ VI, Sp. 886ff


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#5

RE: Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 12.06.2010 01:26
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Aus: http://www.schlangenbrut.net/Schlangenbr...r/Uroborus.html

Quelle: http://www.sgipt.org/galerie/tier/schlang/urob0.htm

Kulturell-Symbolische Hypothesen:

Sie hängen ab von der Kultur, die den Erlebnisraum prägt und beeinflußt.
Der Uroboros ist neben dem Stein der Weisen das wichtigstes
und häufigste Symbol in der Alchemie, die den Chemikern und überhaupt
den wissenschaftliche Gebildeten des 19. Jahrhunderts,
so der Wissenschaftshistoriker Meinel, völlig geläufig war.

Zum Beispiel zur Symbolik des sich in den eigenen Schwanz beißend
für den Kulturraum Deutschland (um das Jahr 2000).

Sprichwörtliches: zu keinem Ergebnis kommen, unlösbar, nicht fertig werden,
zu keinem Ende kommen, wieder zum Anfang zurückkehren,
da stehen, wo man schon war, nicht weiterkommen.

Eine andere Deutungslinie ist: ohne Anfang und Ende, Kreislauf, ewig,
zirkulär und Zirkularität.

Oder: Sich selbst verzehren, sich selbst genug sein. Oder: rund, vollkommen...

Fachspezifische Anmerkung:

Kreisförmige Prozesse, bei denen es keinen Sinn macht, nach einem Anfang,
nach Vorgänger und Nachfolger, nach Ursache und Wirkung zu suchen,
spielen als methodologische Grundidee in der Kommunikations-
und Familientherapie (Watzlawick et al.) eine wichtige Rolle.

Die Idee eines kreisförmigen Prozesses erlaubt und gebietet nämlich sofort,
von der Diskussion wer schuld ist oder angefangen hat, wegzukommen.
Aus dem Nutzen der Idee darf man natürlich nicht schließen,
daß es allgemein und immer falsch wäre, nach einem Anfang,
Vorgänger, Schuldigen oder nach einer Ursache zu suchen.

Das wiederum hieße, das Kind mit dem Badewasser auszuschütten
und in Vulgärkonstruktivismus zu verfallen.

(Zitierung Sponsel, Rudolf (DAS). Galerie der (O) Uroboros in Alchemie,
Kultur, Kunst, Mythos und Religion. Illustrationen zur Arbeit Symbolik
der Uroboros aus Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.
IP-GIPT.Erlangen)



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#6

RE: Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 12.06.2010 01:51
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Kosmisches Ei Uroborus:

Ich bin Wurm,
geboren aus dem Ei in die Erde hinein.

Ich bin Fisch,
geboren aus dem Ei in die Wasser hinein.

Ich bin Schmetterling,
geboren aus Ei, Raupe, Puppe
in die Lüfte hinein.

Ich bin Elfe,
geboren aus Sonnenfeuer, Sternenglitzer und Blütenduft
in die Äther hinein.

Ich bin Mensch,
geboren aus
Ei, Raupe, Puppe

- Sonnenfeuer, Sternenglitzer und Erdenstaub -

- Wanderer zwischen den Welten -

zu vollenden die große kosmische Metamorphose!


- WhiteRaven



Immer wieder taucht die gebogene Schlange auf, die sich selbst in den Schwanz beißt:
der Uroborus: Anfang und Ende, Ende und Anfang.
Auf einigen griechischen Inseln gilt der Uroborus als Symbol des Dionysos
- jenes Gottes, der immer wieder geboren wird.

Verwebe zu: Das Ei:


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#7

RE: Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 12.06.2010 01:52
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Überblick:

Plato beschrieb ein Selbst-Essen,
kreisförmiges Sein als die erste lebende Sache im Universum
- ein Unsterblicher, tadellos konstruiertes Tier.

„Das lebende habend keiner Notwendigkeit der Augen,
als es nichts restliche Außenseite er gab gesehen zu werden;
noch von den Ohren, als es nichts gab gehört zu werden;
und es gab keine umgebende geatmet zu werden Atmosphäre;
noch würde es jeden möglichen Gebrauch von Organen durch die Hilfe gegeben haben,
von der er seine Nahrung empfangen konnte,
oder loszuwerden, was er bereits verdaut hatte,
da es nichts gab, das von ihm ging oder ihn erbte:
für gab es nichts neben ihm.

Vom Design wurde er folglich, seine Selbst- die Vergeudung hergestellt,
die seine eigene Nahrung bereitstellt, und alle, denen er innen
und allein stattfinden tat oder erlitt.

Für den Schöpfer, der das würde ein begriffen wurde,
Wesen, das autark war, weites ausgezeichneteres als eins sein,
das alles ermangelte; und, da er keine Notwendigkeit hatte,
alles zu nehmen oder gegen irgendeine sich zu verteidigen,
dachte der Schöpfer sie nicht notwendig,
nach ihm Hände zu schenken: noch hatte ihn jede mögliche
Notwendigkeit der Füße noch des vollständigen Apparates des Gehens;
aber die Bewegung, die zu seiner kugelförmigen Form entsprochen wurde,
wurde ihm zugewiesen und war von allen sieben die,
die am angebrachtesten sich zu kümmern und Intelligenz ist;
und er wurde gebildet, um den gleichen Punkt,
innerhalb seiner eigenen Begrenzungen auf die gleiche Weise und auf umzuziehen,
die in einem Kreis rotieren.

Alle anderen sechs Bewegungen wurden von ihm weggenommen,
und er wurde nicht partake von ihren Abweichungen gebildet.
Und da diese kreisförmige Bewegung keine Füße erforderte,
wurde das Universum ohne Beine und ohne Füße hergestellt. „[1]

Dieses jedoch bezieht vermutlich sich den auf äußersten planetarischen Bereich
anstatt zu jeder möglicher Form der Schlange.



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#8

RE: Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 12.06.2010 02:04
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Definition:
Der Uroborus (ägypt.: Schwanzfresser, griech. : oura = Schweif, boros = verschlingend)
ist ein universelles Motiv einer kreisförmig gewundenen Schlange ,
die sich selbst in den Schwanz beißt.


Interpretation:
Symbolisch wird durch den Uroboros der Primärzustand, die Ursprungseinheit
(sowohl ontogenetisch als auch phylogenetisch)
vor der Unterscheidung und Trennung der Gegensätze beschrieben:
einerseits Dunkelheit und Selbstzerstörung, andererseits Fruchtbarkeit und Schöpferisches.

In mythologischen Vorstellungen der Völker ist er Symbol für die Urfrühe,
die Urvollkommenheit des Anfangs, des Urzustands,
in dem es weder Anfang noch Ende gibt, somit der Unendlichkeit
und äußert sich in symbolischen Bildern über das
> Paradies , das Allumfassende, den Schoß, die Ureltern, das Gegensatzenthaltende
und das Hermaphroditische (> Hermaphrodit).

Der Urzustand wird sowohl symbolisiert durch in sich ruhendes Rundes wie Kreis,
Kugel, Gefäß , Höhle, dem in sich Autarken und Geschlossenen,
dem Rotundum (das Runde der Alchemie ) und dem Ei ;
weiter durch Gegensatz-Enthaltendes wie dem chinesischen Tai Gi,
das als Rundes, Schwarz und Weiß, Tag und Nacht , Himmel und Erde ,
Männliches und Weibliches in sich enthält und dem Hermaphroditen,
als auch dem in sich kreisend Lebendigen:
eben dem Urborus, der Kreisschlange, dem Urdrachen des Anfangs,
dem Archetyp des „All ist Eins “, einem alten ägyptischen Symbol .
Von ihm heißt es: "Er tötet sich selbst , heiratet sich selbst und befruchtet sich selbst .
Er ist Mann und Frau, zeugend und empfangend, verschlingend und gebärend,
aktiv und passiv, oben und unten zugleich." (Neumann, 1949, S. 24).

In Babylon wird die mann-weibliche Einheit des Uroborus von Tiamat und Apsu gebildet,
als der Kneph der Antike ist er die Urschlange, die älteste Göttergestalt der Vorwelt.

Der Uroborus findet sich in der Offenbarung des Johannes, in der Gnosis,
in den Sandmalereien der Navajo-Indianer und in alchemistischen Texten.
Das Meer ist in der antiken Mythologie eine große Schlange oder Drache ,
die sich in den Schwanz beißt, ein Bild für die verschlingende Dunkelheit der Natur,
des Wassers und, psychologisch, des Unbewussten und seine animalisch-dämonischen Mächte.

Der Uroborus tritt aber auch auf als mütterlicher Urschoß (Uterus),
mit dem Paradiessehnsüchte (>Paradies) verbunden werden
und der Vorstellung des Urelternpaares.

In den Schöpfungsmythen vieler Völker gehen aus der Vereinigung der Ureltern
Himmel und Erde alles weitere Leben hervor, die raum - und zeitlos aufeinander
in ständiger Vereinigung liegen:
Die ägyptische Himmelsgöttin Nut, die das Himmelsgewölbe darstellt,
wölbt sich über ihren Mann Nun, die Erde , der unter ihr liegt.
In der Kabbala ist es der Begriff des „ejn Ssof“, das die unendliche Fülle bedeutet
und das Nichts, die Einheit und Ganzheit des verborgenen Göttlichen.

Aber nicht nur die Gegensätze sind im Uroborus enthalten.
Auch das Schöpferische des Neubeginns, das aus sich rollende Rad ,
die erste Bewegung und die Spirale , die im Kreis aufsteigende Bewegung und Entwicklung,
symbolisiert sich im Uroboros.
Hierbei spielen auch mythologische Bilder der Urzeugung,
des Aus-sich-Heraustreten Gottes und das Bild des (sich selber)
befruchtenden Urgottes eine Rolle, die sich z. B. im Motiv des Sonnenphallus abbilden.

Der Uroborus ist auch ein Symbol für die Ewigkeit,
z. B. auf alt ägyptischen Särgen abgebildet, in der Gnosis und in esoterischen Bünden
(Freimaurer, Theosophen ).
Als Uroborus erscheint der ringförmige Ozean im Mythos westafrikan. Stämme
und bei den Germanen (die Midgardschlange als jörmungard = Erdumgürterin).

Bei Horapollo (selecta hieroglyphica, 1597) wird der die Gegensätze (Sonne und Mond )
vereinigende Uroborus als ringförmig gebogener Vogel
mit dem Unterkörper einer Schlange dargestellt.

In buddhistischer hinduistischer Tradition entspricht ihm in etwa das Rad des Samsara.
In der Alchemie ist der Uroborus Symbol für die sich in einem
oft wiederholten Kreisprozess (Destillation - Kondensation-Destillation usw.) wandelnde Materie.

In der naturphilosophischen spätantiken Anschauung stellte der Kopf des Uroborus
geistige Aspekte dar, während der Schwanz den materiellen Aspekt darstellte.

Innerhalb der christlichen Mythologie kann der Uroborus beispielsweise
als Anfangssymbol in der Form des Paradieses auftauchen und nimmt am Ende ,
beim reifen Menschen , die des himmlischen Jerusalem an,
als Symbol der wiedergewonnenen Ganzheit und Vollständigkeit.

Alle diese Symbole , mit denen die Menschheit mythologisch
den Anfang zu erfassen versuchte, sind heute noch ebenso lebendig wie zur Urzeit.
Sie kommen nicht nur in Kunst und Religion zum Ausdruck,
sondern auch in Träumen, Fantasien und symbolischen
Darstellungen im therapeutischen Prozess.

Bekannt ist der berühmte Traum des Chemikers A. Kekule von Stradanitz (1829- 1896)
vom U., der ihm den Schlüssel zum Verständnis der Benzolchemie (Benzolring) gab.

Das Vollkommene, sich selbst Genügende und Gegensatzenthaltene
bildet sich auch in Symbolen des Selbst ab.
Das Uroborus-Symbol , das im Anfang , vor der Ich-Entwicklung steht,
kehrt in der 2. Lebenshälfte im > Mandala in differenzierter und strukturierter Symbolik wieder,
wenn das Ich sich im Individuationsprozess wieder zum Selbst hin entwickelt.

In Märchen kann die im Unbewussten vorhandene Gegensatzproblematik
in (Tier-)Kämpfen zum Ausdruck kommen: meist ist einer der Kampfpartner
oder Tiere domestizierter und steht dem Menschen näher
(entsprechend dem Kopf der sich in den Schwanz beißenden Schlange )
wie z. B. in „Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtet" (KHM 121)
ein Riese und ein Löwe Widersacher sind.

Im norwegischen Märchen „Kari Holzbock“ hilft ein blauer Stier der Heldin
im Kampf gegen mehrköpfige Trolle.

Von C. G. Jung und E. Neumann
(insbesondere in seiner Ursprungsgeschichte des Bewusstsein, 1949)
wurde der Uroborus als primäre Metapher für das Frühstadium
in der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes verwandt,
für den Frühzustand der Psyche, in dem noch kein Ich–Bewusstsein vorhanden ist
bzw. ein keimhaftes Ich mit dem Unbewussten noch völlig verschmolzen und ungetrennt ist.

Die Sehnsucht in diesen Zustand, aus dem das Ich entstanden ist, zurückzukehren,
wird von Neumann uroborischer Inzest genannt,
in dem das noch wenig differenzierte Ich wieder in einen Zustand
der Unbewusstheit zurückkehrt, - eins wird mit dem Unbewussten.
Viele Formen der Sucht und der Sehnsucht meinen
diese Rückkehr und uroborische Ich-Auflösung.

Erich Neumann verwendet auch den Begriff des mütterlichen und väterlichen Uroborus,
weil der Uroborus nicht nur das Große Runde des Anfangs ist,
sondern auch die Ureltern, Ur-Mutter und Ur-Vater uroborisch vereint enthält.

So ist der Uroborus aktiv und passiv, nährend und zeugend, aufnehmend
wie auch ausscheidend und gebärend.
Mit dem Begriff des Nahrungs-Uroborus betont Neumann den Kreislauf
von Aufnehmen, Verdauen und Ausscheiden
(> Analität > Essen > Nahrung >Kot) von Nahrung ,
wobei die Nahrung auch seelische und geistige Inhalte umfasst,
es also auch um die symbolische und spirituelle Dimension des Erlebens geht.

In der Beschreibung der Entwicklung des weiblichen Bewusstseins
verwendet Neumann auch den Begriff des patriarchalen Uroborus,
der als männliches und fremdes Prinzip beunruhigend und faszinierend
in die weibliche Psyche einbricht (Todeshochzeit).

Unter dem doppelten Uroborus - zwei Schlangen oder Drachen
, die sich gegenseitig in den Schwanz beißen und so einen Kreis bilden
- versteht Neumann die erste Differenzierung des Uroborus
in einen unteren und einen oberen Teil.

Die zwei Schlangen symbolisieren die Ur-Eltern,
den mütterlichen und den väterlichen Teil des Uroborus
Aus diesem Ur-Paar und Ur-Gegensatz (> Polarität )
des Uroborus entstehen in der weiteren Bewusstseinsentwicklung
die Ur-Archetypen der Erde und des Himmels
(> Bios-Prinzip > Logos-Prinzip ), der Mutter (> Mutter, große )
und des großen Vaters (> Vater ).

Der Uroboros kann somit sowohl den Anfangs- als auch den Endzustand,
die Rückkehr und das Wiedereintauchen des Individuellen
im universalen Seinsstrom der menschlichen Entwicklung ausdrücken.
Die Kreisschlange ist also ein Symbol des ewig in sich kreisenden,
zyklisch sich wandelnden Lebens.

Literatur: Standard

Autor: Kuptz-Klimpel, Annette

- Verwebe zu: http://www.google.at/images?q=Uroborus&u...start=0&ndsp=20



Dateianlage:
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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#9

RE: Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 09.03.2020 21:04
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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#10

RE: Der Kreis / Ouroboros:

in Einzelsymbole: 28.04.2023 18:00
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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