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Dawn-Daten offenbaren unerwartet hohe Mengen an organischem Material auf Zwergplanet Ceres:
Organisches Material im Ernutet-Krater auf Ceres.
Copyright: NASA / Hannah Kaplan
Providence (USA) – Es ist gerade einmal ein Jahr her, da vermeldeten NASA-Wissenschaftler den Nachweis organischer Stoffe und Verbindungen auf der Oberfläche des Zwergplaneten Ceres (…GreWi berichtete), dem größten Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Jetzt zeigt eine neue Analyse der Daten der NASA-Sonde „Dawn“, dass es davon auf Ceres deutlich mehr gibt als bislang gedacht. Die Entdeckt weckt interessante Fragen darüber, wie dieses Material einst auf den Zwergplaneten gelangte.
Wie das Team um Hannah Kaplan vom Southwest Research Institute (SwRI) aktuell im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1029/2018GL077913) berichtet, dürfte die Menge an organischem Material auf Ceres dürfte laut der neusten Analyse die bislang ermittelten Werte um das Vier- bis Fünffache übersteigen. Die Neuanalayse der Daten zeige, „dass man teilweise sehr unterschiedliche Ergebnisse erhält, je nachdem, nach welcher Art von organischem Material man sucht. (…) Unsere Ergebnisse sind also nicht nur für Ceres wichtig, sondern auch für alle anderen zukünftigen Missionen, die Himmelskörper untersuchen werden, die organisches Material beinhalten.”
Organische Moleküle sind sozusagen die Bausteine des Lebens. „Da organische Moleküle aber auch durch nicht-biologische Prozesse entstehen können, bedeutet ihr Nachweis auf der Ceresoberfläche zwar noch nicht, dass es dort auch Leben geben muss oder einst gegeben hat“, erläutern die Forscher, führen dazu aber auch weiter aus: „Da das Leben, wie wir es kennen, aber ohne organisches Material nicht existieren kann, sind wir Wissenschaftler daran interessiert, wie dieses Material im Sonnensystem verteilt wurde.“
Für die NASA-Wissenschaftler stellt die Anwesenheit der organischen Stoffe auf Ceres faszinierende Fragen – besonders, da der Zwergplanet zugleich auch reich an Wassereis ist und Wasser ein weiterer wichtiger Bestandteil des uns bekannten Lebens darstellt.
Woher das Material selbst stammt, dafür gibt es laut den Autoren der Studie zwei Möglichkeiten: „Zum einen könnten sie im Innern von Ceres entstanden und dann an die Oberfläche transportiert und freigelegt worden sein. Alternativ könnte das Material aber auch in Form von Kometen und Asteroiden auf Ceres gelangt sein.
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Aktive Eisvulkane auf Zwergplanet Ceres:
Der Kegel des Eisvulkans Ahuna Mons auf Ceres in einer zweifach überhöhten perspektivischen Ansicht. Die hierfür verwendeten Farbaufnahmen wurden im Juni 2016 mit der Dawn Framing Camera aus einer Höhe von 385 Kilometern aufgenommen.
Copyright:Dawn Science Team and NASA/JPL-Caltech/GSFC
Tucson (USA) – Auf dem Zwergplaneten Ceres gab und gibt es fortwährend aktiven Kryovulkanismus – also Vulkane, die statt heißer Lava, ein zähflüssiges Eisgemisch aus dem Planeteninnern an die Oberfläche pressen. Doch wo sind die zu erwarteneden Vulkankegel. Tatsächlich gibt es auf dem Zwergplaneten kaum solche Berge. Eine aktuelle Studie hat nun die Rate der kryovulkanischen Aktivität auf Ceres berechnet und eine Erklärung für das Rätsel der fehlenden Berge auf dem Zwergplaneten gefunden.
Wie das Team um Michael Sori, Ali Bramson und Prof. Shane Byrne von der University of Arizona aktuell im Fachjournal „Nature Astronomy“ (DOI: 10.1038/s41550-018-0574-1) berichtet, ist einer der wenigen Berge auf Ceres der rund 4,8 Kilometer hohe, derzeit inaktive Eisvulkankegel Ahuna Mons (…GreWi berichtete). Das Alter dieses Kegelberges datieren die Wissenschaftler mit gerade einmal 200 Millionen Jahren geologisch betrachtet vergleichsweise jung. Gleichzeitig bedeutet dieses junge Alter aber auch, dass Ceres selbst noch vor mindestens 200 Millionen Jahren – und damit in geologisch jüngerer Vergangenheit – entsprechen aktiv war.
Das geringe Alter und die Einsamkeit von Ahuna Mons stellt Planetenwissenschaftler immer noch vor einige Rätsel, schließlich sei es unwahrscheinlich, dass der Zwergplanet zunächst geologisch inaktiv war, dann aber plötzlich aktiv wurde und diese Aktivität sich nur an diesem einen Ort ihren Weg an die Oberfläche gebahnt hatte. Sollte es aber einst noch weitere Eisvulkane an der Ceresoberfläche gegeben haben, so stellt sich die Frage nach dem Verbleib dieser Berge und danach, warum Ahuna Mons heute so alleine ist.
Schon im vergangenen Jahr hatten die Wissenschaftler darüber spekuliert, ob ältere Eisvulkane auf Ceres über die Zeit hinweg durch einen als „viskose Entspannung“ bezeichneten Verwitterungsprozess verschwunden sein könnten. Hierbei sorgt das Eigengewicht viskoser Materialien wie Honig oder eben auch Eisschlamm dafür, dass Anhäufungen dieses Materials unter der eigenen Last in sich absinken, sich am Boden ausdehnen und nach und nach immer flacher werden. Eine andere Theorie geht ebenfalls davon aus, dass Ceres einst noch sehr viel mehr ungewöhnliche Oberflächenmerkmale wie den Pyramidenberg Ahuna Mons besaß, dass diese aber mit der Zeit normal erodierten. Damit dies jedoch passieren kann, muss die starke Kruste auf einer deformierbaren Schicht (möglicherweise den Resten eines einstigen globalen Ozeans) lagern, wie sie laut Fu und Kollegen heute noch Flüssigkeit enthalten könnte (…GreWi berichtete).
Auf dieser Dawn-Aufnahme erhebt sich Ahuna Mons deutlich über den Ceres-Horizont.
Copyright: NASA / JPL-Caltech / UCLA / MPS / DLR / IDA
Da Ceres sowohl aus Felsgestein als auch aus Eis besteht, verfolgten Sori und Kollegen in ihrer Theorie nun aber konkret die Vorstellung der viskosen Entspannung, wie sie auch die Bewegung und buchstäbliche Ausbreitung irdischer Eisgletscher erklärt.
In einem solchen Modell bestimmt die Zusammensetzung einer entsprechenden geologischen Formation und die vorhandenen Temperaturen, wie schnell sich eine solche Struktur wieder sozusagen an die umgebende Landschaft anpasst: „Je mehr Eis sich in einer Formation befindet, desto schneller zerfließt sie; je niedriger die Temperatur, desto langsamer breitet sie sich aus“, erläutern die Forscher.
Obwohl es auf Ceres nicht wärmer wird als -35.6 Grad Celsius, variieren die Temperaturen auf der dortigen Oberfläche dennoch teilweise sehr: „An den Polen ist es kalt genug, damit sich Eisberge bilden können, ohne sich wieder zu entspannen“, erklärt Sori und führt weiter aus: „Aber am Äquator wird es warm genug, damit ein einstiger aus einem Eisgemisch bestehender Berg über geologische Zeiträume hinweg wieder verschwinden kann.“
Anhand von Computersimulationen mit Hilfe der Beobachtungsdaten der NASA-Sonde „Dawn“ zeigen die Forscher dann, dass sich auf rund 1,6 Millionen Quadratkilometern der Ceres-Oberfläche tatsächlich 22 bergartige Formationen (inklusive Ahuna Mons) finden, wie sie auch von den Simulationen vorhergesagt werden. Tatsächlich gibt es am Südpol von Ceres mit Yamor Mons denn auch nur einen Berg, dessen Form derer des Ahuna Mons annähernd gleicht. „Dieser Berg ist fünf Mal breiter als er hoch ist. Auch das bestätigt die Vorhersagen unserer Modelle.“
Grafischer Profilvergleich zwischen Ahuna und Yamor Mons.
Copyright: Ruesch et al. / ICARUS 2017
Anhand der Übereinstimmungen zwischen Modellvorhersagen zur viskosen Entspannung und tatsächlich auf Ceres vorhandener Berge, konnten die Wissenschaftler in einem nächsten Schritt auch ermitteln, wie alt eine Vielzahl der Berge auf Ceres ist und somit die Rate der vulkanischen Aktivität auf dem Zwergplaneten abschätzen: „Wir vermuten, dass sich auf Ceres alle 50 Millionen Jahre ein neuer Vulkan bildet“, so Sori. „Diese Menge entspricht in etwa 13.000 Kubikmetern an kryovulkanischem Material jährlich – genug also, um damit vier olympische Schwimmbecken zu füllen.“
Während die vulkanische Aktivität auf Ceres damit deutlich geringer ist als auf der Erde, wo Vulkane mehr als eine Million Kubikmeter Material pro Jahr erzeugen, sind die Ceres-Eisvulkane auch weniger explosiv als ihre feurigen irdischen Gegenstücke und erzeugen statt explosiver Ausbrüche vielmehr regelrechte Kuppeln aus sogenannter Kryomagma – also einem salzigen Gemisch aus Fels, Eis und anderen flüchtigen Materialien wie etwa Ammoniak. Gelangt dieses nach und nach die Oberfläche gefriert es hier erneut. Die Forscher vermuten, dass die meisten ehemals mächtigen Eisvulkane auf Ceres genau so entstanden sind, bevor sie sich wieder „entspannt“ hatten.
Grafischer Queschnitt durch einen Eisvulkankegel (Illu.).
Copyright: Goddard Media Studio
Der Grund für den Kryovulkanismus auf Ceres bleibt indes weiterhin ein Rätsel, weswegen die Wissenschaftler auf zukünftige Forschungsergebnisse angesichts weiterer Eisvulkane hoffen, wie sie auf anderen Himmelskörpern im Sonnensystem entdeckt wurden. „Ceres ist der erste kryovulkanische Körper in unserem Sonnensystem, der von einer Orbitalsonde umrundet wurde. Kryovulkanismus wurde aber auch schon auf Pluto und seinem Mond Charon entdeckt (…GreWi berichtete). Auch auf dem Jupitermond Europa gibt es kryovulkanische Aktivitäten. Hier schießen gewaltig Eisfontänen aus dem kilometerdicken Eispanzer, unter dem sich ein flüssiger Salzwasserozean verbirgt (…GreWi berichtete). Es könnte also gewisse Ähnlichkeiten zwischen Europa und Ceres geben. Um dies jedoch noch genauer herauszufinden, benötigen wir weitere Missionen zu diesen Welten.“
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Ahuna Mons: Pyramidenberg auf Ceres in höchster Auflösung 8. März 2018
Veränderungen auf der Oberfläche des Zwergplaneten Ceres 15. März 2018
Dawn-Sonde findet urzeitlichen Ozean auf dem Zwergplaneten Ceres 27. Oktober 2017
Große Eismengen an der Oberfläche und Eisvulkan auf Zwergplanet Ceres 3. September 2016
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Auf Zwergplanet Ceres könnte es 10 Mio. Jahre lang flüssiges
Wasser in Oberflächennähe gegeben haben:
Blick auf die Oberfläche des Zwergplaneten Ceres mit seinen markanten hellen Flecken im Innern des Occazor-Kraters.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Austin (USA) – Über 10 Millionen Jahre hinweg könnte es unmittelbar unter der Oberfläche des von der Sonne rund 2,768 Astronomische Einheiten (AE = Distanz Sonne-Erde) entfernten Zwergplaneten Ceres Reservoire flüssigen Wasser gegeben haben. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie über den auf Ceres nachweisbaren Kryovulkanismus, der auf anderen Himmelskörpern durchaus eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der Zutaten des Lebens spielen könnte.
Daten der NASA-Sonde „Dawn“, die Ceres im Frühjahr 2015 erreicht hatte, haben u.a. die sogenannten „Ceres-Lichter“ – helle Flecken im Innern des 92 Kilometer durchmessenden Occator-Kraters (s. Abb.) – als salzige Überreste von Kryovulkanismus identifiziert, der vor rund 20 Millionen Jahren durch den den Krater schlagenden Einschlag in Gang gesetzt wurde. Messungen zeigen, dass das auf diese Weise ausgetretene flüssige Wasser-Eisgemisch noch vor rund vier Millionen Jahren ausgetreten war. (…GreWi berichtete)
Forscher um Professor Marc Hesse University of Texas und Julie Castillo-Rogez vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA haben sich nun der Frage angenommen, wie die gewaltige Lücke von immerhin 16 Millionen Jahren geschlossen werden könnte, in denen das Wasser schließlich flüssig geblieben sein muss.
„Eine Flüssigkeit so nah unter der Oberfläche flüssig zu halten, ist unter den gegebenen Umständen wirklich schwierig“, erläutert Castillo-Rogez. Tatsächlich drängte sich die Frage umso mehr auf, als Wissenschaftler zuvor noch errechnet hatten, dass die Kryomagma unterhalb der Oberfläche am Grunde des Occator-Kraters eigentlich gerade einmal 400.000 Jahre lang flüssig geblieben sein sollte.
Hintergrund: Kryovulkanismus
Kryovulkanismus ist eine Erscheinungsform des Vulkanismus, die sich – statt bei enorm hohen Temperaturen gewöhnlicher Vulkane – nur bei niedrigen Temperaturen unter minus 150° Grad Celsius einstellt. Bislang wurden derartige Eisschlammvulkane nur auf den Saturnmond Enceladus, dem Neptunmond Triton und dem Plutomond Charon) sowie auf Ceres nachgewiesen. Darüber hinaus sehen Planetenwissenschaftler Hinweise für Kryovulkanismus auf dem Jupitermond Europa, dem Saturnmond Titan und auf Pluto.
Statt nun heiße Lava speien Kryovulkane leicht schmelzbare Substanzen wie Methan, Kohlenstoffdioxid, Wasser oder Ammoniak, die im Inneren des Planeten oder Mondes in gefrorenem Zustand vorkommen. Durch dort vorliegende Wärme, die z. B. durch Gezeitenkräfte entsteht, werden diese Stoffe geschmolzen und drängen zur Oberfläche. Dort erstarrt der Auswurf – die sogenannte Kryomagma – und kann sich zu mehreren hundert Meter hohen Ablagerungen aufschichten.
Quelle: Wikipedia
Blick in einen Kryovulkan auf Pluto.
Copyright: NASA/JHUAPL/SwRI
„Kryovulkanismus könnte auf erdfernen Himmelskörpern die chemische Vermischung von Molekülen, wie sie für die Entstehung von Leben notwendig sind, befördert haben“ (…GreWi berichtete), erläutert Hesse und begründet damit das Interesse an einem besseren Verständnis der Mechanismen der Eisschlammvulkane.
In ihrem aktuell im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1029/2018GL080327) veröffentlichten Artikel präsentieren Hesse und Castillo-Rogez nun zumindest teilweise eine Antwort auf das Rätsel. Hierzu haben sie auf der Dawn-Datengrundlage Modelle erstellt, die erstmals auch die chemische Zusammensetzung der Planetenkruste berücksichtigen. „Die Materialien im Innern der Kruste von Ceres können schnell isolierend gewirkt haben.“
Der zentrale helle Fleck (Cerealia Facula) im Innern des Ceres-Kraters Occator.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA/PSI
Die neuen Berechnungen legen nahe, dass die Kryomagma im Occator statt 400.000 Jahre bis zu 10 Millionen Jahre lang bestanden haben könnte. Zwar schließe auch dieser Wert die Zeitlücke zu 16 Millionen Jahren noch nicht vollständig, doch zeige das Ergebnis, dass zusätzliche Daten und Informationen sehr leicht zu einer mit den Messdaten sehr viel realistischeren Übereinstimmung führen können.
Auf diese Weise und zukünftig mit noch weiteren und genaueren Daten gefüttert, hoffen die Wissenschaftler in weiteren Schritten untersuchen zu können, ob alle beteiligten Materialien in den beobachteten Occator-Ablagerungen mit dem Einschlagereignis erklärt werden können oder, ob hierzu eine Verbindung zu noch tiefer liegenden Materialien notwendig ist.
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Rätsel gelöst: Ceres’ helle Flecken stammen aus salzigem Untergrundwasser:
Die „hellen Flecken“ im Ceres-Krater Occator, aufgenommen von der NASA-Sonde DAWN mit einer Auflösung von 700 Metren pro Pixel.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Pasadena (USA) – Seit ihrer Entdeckung 2003/04 sorgen die auch als „Ceres-Lichter“ bekannten „hellen Flecken“ auf dem Zwergplaneten Ceres für Rätselraten unter Wissenschaftlern. Nachdem durch die Erkundungen der DAWN-Sonde eine künstliche Herkunft ausgeschlossen wurde und sich zeigte, dass es sich um stark reflektierende Ablagerungen handelt, haben Forscher nun auch herausgefunden, um was genau es sich bei diesen Ablagerungen handelt und woher das Material stammt.
Wie die NASA berichtet, hatten die Dawn-Missionswissenschaftler schon zuvor vermutet, dass es sich bei dem hellen Flecken um Ablagerungen handelt, die hauptsächlich aus Natriumcarbonat, also einer Verbindung aus Natrium, Kohlenstoff und Sauerstoff bestehen und vermutet, dass es sich um salzkrustenartige Rückstände einer Flüssigkeit aus dem Innern des Zwergplaneten handelt.
Anhand der DAWN-Daten, die noch gegen Ende der Mission gesammelt werden konnten, schlussfolgern die Missionswissenschaftler um Marc Rayman vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA aktuell gleich in mehreren Artikeln in den Fachjournalen „Nature Astronomy“ (DOI: 10.1038/s41550-020-1168-2 / DOI: 10.1038/s41550-020-1146-8 / DOI: 10.1038/s41550-020-1019-1 / DOI: 10.1038/s41550-020-1138-8) „Nature Geoscience“ (DOI: 10.1038/s41561-020-0581-6) und „Nature Communications“ (DOI: 10.1038/s41467-020-17184-7) nun, dass es sich bei dieser Flüssigkeit um stark salzhaltiges Wasser aus Reservoirs unter der Oberfläche des Planeten handelt.
Anhand von Schwerkraftmessungen können die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nun mehr über den inneren Aufbau von Ceres sagen und das die als „Cerealia Facula“ und „Vinalia Faculae“ bezeichneten größten der hellen Flecken im Ceres-Krater Occator speisende Reservoir in 40 Kilometern verorten. Seine Ausdehnung schätzen die Forscher auf mehrere hundert Kilometer.
Obwohl der Zwergplanet selbst über keine Mechanismen verfügt, die sein Inneres aufwärmen, wie sie für unter der eisigen Oberfläche verborgene Ozeane auf den Eismonden der Gasriesen Jupiter und Saturn verantwortlich sind, zeigen die Daten dennoch, dass auch Ceres eine wasserreiche Welt, ähnlich wie diese Eiskörper ist.
Schon zuvor hatte die ungewöhnlich starke Helligkeit der reflektiven Flecken darauf hingedeutet, dass diese selbst eher jüngeren Ursprungs sind. Die neuen Daten bestätigen nun ein Alter von weniger als zwei Millionen Jahren und zeigen, dass die diese Ablagerungen speisende geologische Aktivität bis heute andauern und aktiv sein könnte.
Für letztere Schlussfolgerung spricht nun auch der Nachweis von Natriumchlorid, das innerhalb der salzigen Ablagerungen chemisch mit Wasser und Ammoniumchlorid gebunden und in Cerealia Facula konzentriert ist: Da auf der Ceres-Oberfläche das salzreiche Wasser schnell – also binnen weniger Jahrhunderte – dehydriert, die DAWN-Daten dennoch zeigen, dass in den hellen Flecken immer noch Wasser gebunden ist, müssen diese Ablagerungen geologisch betrachtet noch recht jung sein. „Dieser Umstand zeigt, dass flüssiges Wasser aus der Region unterhalb des Occator-Kraters noch bis vor kurzem aus dem Untergrund und die Oberfläche gelangte.“
Falschfarben-Bildmosaik der DAWN-Daten offenbaren junge Sole-Ablagerungen in Form der „hellen Flecken“ im Occator-Krater auf dem Zwergplaneten Ceres.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
„Die großen Ablagerungen von Cerealia Facula stammen von einem schlammigen Gemisch, unmittelbar unter der Oberfläche, das aufgeschmolzen wurde, als der Krater selbst vor rund 20 Millionen Jahren geschlagen wurde“, erläutert die Hauptuntersucherin der DAWN-Mission Carol Raymond. „Die einstige Einschlagshitze hat sich in den vergangenen Jahrmillionen nach und nach abgekühlt, zugleich erzeugte der Einschlag aber auch große und tief hinabreichende Risse, langlebige Reservoire aus schlammiger Sole, die bis heute an die Oberfläche sickert.“
Auch die pyramidenförmigen Kegelberge auf Ceres, die irdischen Pingos gleichen und vermutlich ähnlich enstehen, deuten darauf hin, dass hier Wasser aus dem Untergrund an die Oberfläche gepresst wird (…GreWi berichtete).
Ceres zeigt somit beispielhaft, dass nicht nur Innere Hitze, wie sie etwa durch die auf die Eismonde einwirkenden Gezeitenkräfte der Gasriesen erzeugt wird, sondern auch andere Mechanismen Wasser im Innern von Zwergplaneten und Monden flüssig und den Körper damit geologisch aktiv halten können.
Quelle: NASA/JPL
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„Ceres-Lichter“: Neue 3D-Animationen zeigen Occator-Krater aus der Vogelperspektive:
Standbild aus der Videoanimation.
Copyright/Quelle: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA/WWU
Göttingen (Deutschland) – Helle Strukturen im Innern des Occator-Kraters auf dem Zwergplaneten Ceres stellten Planetenwissenschaftler lange Zeit vor ein Rätsel. Die starke Reflektivität der „Flecken“ befeuerten Zweitweise sogar Spekulationen darüber, ob es sich um künstliche „Lichter“ handeln könnte. Mittlerweile ist bekannt, dass es sich um stark reflektive und vergleichsweise junge, salzhaltige Ablagerungen aus dem Innern des Planeten handelt. Neue 3D-Animationen zeigen nun den Einschlagskrater seine hellen Flecken.
Die Animation basiert auf Daten aus den letzten Monaten der NASA-Raumsonde „Dawn“, die den Zwergplaneten Ceres von 2015 bis 2018 aus einer nur noch 35 Kilometer von der Oberfläche entfernten stark elliptischen Umlaufbahn erforschte und den neusten Berechnungen von Wissenschaftlern um Dr. Andreas Nathues des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen und der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.
Es handelt sich um die bisher höchstaufgelöste dreidimensionale Rekonstruktion der zentralen Senke des Occator-Kraters, berichtet die MPS-Presseinformation und erläutert weiter: „Mit schroffen Hängen, zirkular verlaufenden Furchen und einer strahlend weißen zentralen Kuppe zeigt der animierte Überflug über den inneren Kraterbereich die ganze Bandbreite der geologischen Besonderheiten dieser Formation.“
Schon zuvor konnten die Forschenden zeigen, dass die heutige Gestalt des Occator-Kraters von einer bewegten Vergangenheit zeugt: „Der Krater entstand vor 22 Millionen Jahren durch einen heftigen Einschlag. Mit einem Durchmesser von 92 Kilometern übertrifft die Größe des Occator-Kraters die der meisten irdischen Krater. Nach dem Einschlag ragte zunächst in seinem Zentrum ein Zentralberg empor, der aber frühzeitig einstürzte. Vor etwa 7,5 Millionen Jahren trat an dieser Stelle eine große Menge Sole aus dem Innern des Zwergplaneten aus; das Wasser verdunstete und hinterließ weiße Ablagerungen, so genannte Karbonate, die dort noch immer gut zu sehen sind. Durch den Materialverlust sackte der innere Teil des Kraters ab und erzeugte so eine etwa kreisförmige Vertiefung mit einem Durchmesser von etwa 15 Kilometern. Wie die Animation eindrucksvoll zeigt, säumen ihre Ränder schroffe Berge und Steilhänge sowie zahlreiche parallel verlaufende Furchen. Vor etwa 2 Millionen Jahren trat erneut Material im Occator-Krater aus: Im Zentrum der Vertiefung entstand dabei die 340 Meter hohe Kuppe.“
Für die neue Animation kombinierten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen neuere, hochaufgelöste Bilder mit älteren Farbdaten. Die rote Färbung von Teilen der zentralen Kuppe steht für Material, das für das bloße Auge zwar ebenfalls weiß erscheint, jedoch Licht mit zunehmender Wellenlänge stärker reflektiert. Ob es sich bei diesem außerordentlich frischem Material um an die Salze angelagertes Wasser oder womöglich sogar um organische Verbindungen handelt, sei noch unklar.
Doch auch mit der neusten Animation ist die Auswertung der Dawn-Daten noch lange nicht abgeschlossen. Noch immer liegen Zehntausende noch nicht Aufnahmen der „Dawn Framing Cameras“ unausgewertet vor…
Quelle: MPS
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