RE: Pyramidonal: - 3

#31

RE: Pyramidonal:

in Aegyptica. - Heute 08:23
von Adamon • Nexar | 15.886 Beiträge


Unterhalb dieser Kammern sollen sich 8 gewaltige Schächte in den Gizeh-Untergrund erstrecken.
Copyright/Quelle: Khafre Project, Biondi, Mei, Malanga
Darüber hinaus erstrecke sich unter dem gesamten Pyramidenplateau, auf einer Fläche von rund 2 Kilometern Ausdehnung, ein weitläufiges Netzwerk an Tunneln und Gängen, die alle drei Hauptpyramiden (Chephren, Cheops und Mykerinos) verbinden sollen.

Erneut unterstreichen die Autoren, dass die beschriebenen Strukturen erst noch durch weitere Arbeiten vor Ort bestätigt werden müssen.

Sollte sich die Lesart der präsentierten Daten bestätigen, würde dies nicht nur sämtliche bisherigen archäologischen Funde (nicht nur in Ägypten) in den Schatten stellen, sondern auch unser bisheriges Bild von den technologischen Fähigkeiten der Erbauer der Pyramiden revolutionieren.

Erste Reaktionen
So schwerwiegend die Behauptungen der Forscher, so unterschiedlich die Reaktionen auf die Veröffentlichung der Arbeit von Biondi, Mei und Malanga: Während Vertreter alternativer Geschichtsschreibung und alternativ-archäologischer Konzepte die Entdeckung der Forscher bereits als Sensation und Bestätigung ihrer Theorien von einer vergessenen fortschrittlichen Hochzivilisation deuten, zeigen sich Vertreter der konservativen Archäologie erwartungsgemäß kritisch bis skeptisch. Allen voran bezeichnet etwa der ehemalige Generalsekretär der ägyptischen Altertumsverwaltung, Dr. Zahi Hawass die Behauptungen des Trios (laut TheNationalNews.com) schlichtweg als „falsch“ und „Fake News“. Allerdings ist Hawass für seine ablehenden Haltung allem, was er nicht selbst gefunden hat ebenso bekannt wie berüchtigt. Auch die Entdeckung eines bis anhin noch unbekannten großen Hohlraums oder Kammer in der Großen Pyramide mittels Myonen-Scans (…GreWi berichtete) bezeichnete Hawass zunächst als Unsinn.

Sachlichere Kritik äußert laut „Daily Mail“ der Radarexperte Prof. Lawrence Conyers von der University of Denver. „Die angewandte Technologie ist gar nicht in der Lage, derart tief in den Untergrund zu blicken.“ Entsprechend seien die Interpretationen der Forscher eine „gewaltige Übertreibung“. Laut Conyers nutzten Biondi, Mei und Malanga zudem „eine Vielzahl von unüberschaubaren Datenauswertungsprogrammen“. Ob die nun beschriebenen Strukturen tatsächlich existieren, oder hier nur Datenartefakte zu sehen sind, sei derzeit noch völlig unklar. Zugleich bleibt Conyes aber auch ergebnisoffen und erläutert, dass es durchaus vorstellbar sei, dass es in den Pyramiden und im Gizeh-Untergrund noch unbekannte Strukturen gebe, da Gizeh für die Menschen schon vor den Pyramiden ein besonderer Ort war. Der einzige Weg, diese angeblichen Entdeckungen zu beweisen, wären demnach gezielte Grabungen vor Ort. „Meine Meinung ist, dass, solange die Autoren nichts erfunden haben und ihre grundlegenden Methoden korrekt sind, ihre Interpretationen von allen, die sich für die Stätte interessieren, berücksichtigt werden sollen. (…) Wir können über Interpretationen diskutieren – das nennt man Wissenschaft. Aber die grundlegenden Methoden müssen solide sein.“

Mei, Melanga und Biondi haben bekundet, ihre Daten zukünftig mit der breiteren wissenschaftlichen Gemeinde zu teilen. Hierzu wollen sie Geophysiker, Ägyptologen und Ingenieure Ende 2025 zu Workshops einladen, um gemeinsam die Radaranalysen kritisch zu prüfen. Die Rohdaten der SAR-Scans sollen für unabhängige Analysen zugänglich gemacht werden. Warum dies nicht „vor“ deren Veröffentlichung über zweifelhafte Kanäle passierte, ist weiterhin unklar.

Weitere akademische Reaktionen erwartet das Forscher-Trio bei kommenden geowissenschaftlichen Konferenzen, etwa auf den Jahrestreffen der „American Geophysical Union“ (AGU) im Dezember 2025 und der „European Geosciences Union“ (EGU) Ende April 2025, auf denen sie ihre Arbeit präsentieren und zur Diskussion stellen wollen.

Sollten weitere Belege für die vermuteten Strukturen gefunden werden, planen die Forscher laut eigenen Aussagen Folgeveröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften wie „Nature“ oder dem „Journal of Archaeological Science“, um (warum erst dann?) ein breiteres akademisches Publikum zu erreichen. Bis dahin bleibe die Verbreitung der Ergebnisse weitgehend auf selbst veröffentlichte Berichte oder Berichterstattungen in sekundären Medien beschränkt.

Diese weiteren Belege und Beweise könnten, wie bereits von Professor Conye erwähnt, gezielte Untersuchungen vor Ort, etwa mit bodengestütztem Bodenradar (GPR) oder seismischen Messungen erbringen. Falls die ägyptischen Behörden eine Untersuchung genehmigen – was auf der bisherigen Publikationsgrundlage bezweifelt werden darf und in der Vergangenheit bereits abgelehnt wurde –, könnte Scans mit Bodenradar (Ground Penetrating Radar) möglicherweise die Oberseite einer der flachen Kammern oder die Eingänge zu einigen Schächten sichtbar machen, da diese Strukturen in nur wenigen Dutzend Metern Tiefe liegen sollen und so mit modernen GPR-Systemen erfasst werden könnten. Eine weitere Methode wäre die passive Seismologie: Seismometer könnten um das Gelände platziert werden, um nach Resonanzeffekten im Boden zu suchen, die große Hohlräume identifizieren und ergänzend zu den SAR-Daten genutzt werden könnten. Ob und wann eine direkte Untersuchung stattfinden kann, bleibt derzeit völlig offen.

GreWi-Fazit
Die angewandte Methode konnte in Teilen bereits belegt werden. Wie genau sie ist, das bewerten verschiedene Experten kritisch. Ob und welche Datenauswertungsmethoden zur Anwendung kamen, ist bislang unklar. Deswegen ist auch weiterhin fraglich, ob wir anhand der präsentierten Bilder (bei denen es sich schließlich um eine visuelle Darstellung dieser Daten handelt, tatsächliche Strukturen, das Ergebnis einer beeinflussten Interpretation, Datenartefakte oder verzerrte natürliche Strukturen sehen.

Dass es im Innern der Pyramiden, in der Umgebung und vielleicht auch im Untergrund von Gizeh noch unbekannte künstliche Strukturen wie Kammern, Gänge, unterirdische Gebäude oder Hohlräume geben könnte, wird selbst von Mainstream-Archäologen nicht ausgeschlossen. Tatsächlich wurden solche Strukturen auch schon entdeckt (…GreWi berichtete).

Die von Mei, Biondi und Malanga beschrieben Strukturen, würden jedoch sämtliche bekannten Dimensionen sprengen – nicht nur in Ägypten. Sie würden zudem nicht nur das bislang gängige Bild vom Alten Ägypten, sondern das der gesamten Archäologie und der Menschheitsgeschichte infrage stellen.

Umso wichtiger ist nun also ein sauberer Umgang mit diesen Daten im Rahmen des eines transparenten wissenschaftlichen Prozesses. Bislang wurde diese von den Autoren leider nicht eingehalten.

Es bleibt zum einen zu hoffen, dass sich die Autoren einem solchen Prozess unterwerfen, zum anderen aber auch, dass sie hierfür die notwendige Unterstützung der Wissenschaftsgemeinde finden. Nur so können Daten zu überprüfbaren Fakten werden, die es für eine Anerkennung der beschriebenen angeblichen Entdeckung jenseits zweifelhafter Narrative braucht.

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#32

RE: Pyramidonal:

in Aegyptica. - Heute 09:41
von Adamon • Nexar | 15.886 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...-den-pyramiden/

Ein kritischer Blick auf die angebliche Entdeckung unter den Pyramiden:

Mitte März verkündeten drei italienische Forscher eine wahrhafte Sensation: Im Untergrund der Pyramiden von Gizeh soll sich ein bislang unbekanntes, ausgedehntes Netzwerk an Kammern, Tunneln und Gängen befinden. Zudem soll die Chephren-Pyramide auf gewaltigen, fast einen Kilometer in den Untergrund hinab ragenden Schächten gründen (…GreWi berichtete). Ebenso gewaltig wie die Behauptung selbst war erwartungsgemäß auch die Kritik und Skepsis nicht zuletzt an der unwissenschaftlichen Präsentation der angeblichen Entdeckung (…GreWi berichtete). Die Kritik kommt zudem mitnichten nur aus konservativen Wissenschaftskreisen.


Blick auf die Chephren-Pyramide von Gizeh.
Copyright: Sadarama (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 4.0

Im aktuellen Gastbeitrag analysiert Greg Taylor, Herausgeber des Online-Portals „TheDailyGrail.com“ die Behauptungen der Forscher. Bei dem folgenden Text handelt es sich um eine deutsche Übersetzung von Taylors Artikel „Is There an Ancient City Hidden a Kilometre Beneath the Pyramids of Egypt?“, der am 26. März 2025 auf „TheDailyGrail.com“ erstveröffentlicht wurde. Die vom Autor geäußerten Ansichten sind seine eigenen.

Anfang letzten Monats erhielt ich Insider-Informationen, dass große Neuigkeiten über Entdeckungen an den Pyramiden von Gizeh in Ägypten bevorstehen würden. Mitte März – zufälligerweise nur wenige Tage bevor ich selbst die Pyramiden im Urlaub besuchen wollte – wurden diese Neuigkeiten dann in Form einer Pressekonferenz in Italien veröffentlicht. Bei der Veranstaltung behaupteten Forscher u. a. der Universität Pisa, sie hätten mithilfe einer satellitengestützten Scantechnologie namens „Synthetic Aperture Radar Doppler Tomography“ (SAR) klare Beweise für riesige menschengemachte Strukturen unter den Pyramiden gefunden – sogar eine „Stadt“, die sich über einen Kilometer unter der Erde befinden soll.

Diese Nachricht verbreitete sich schnell viral, nicht zuletzt durch eine Erwähnung im Podcast „The Joe Rogan Experience“. In den letzten Tagen habe ich gesehen, dass das öffentliche Interesse an dieser Entdeckung enorm ist – zahlreiche YouTube-Kommentatoren analysieren die Behauptung, und ihre Videos haben bereits Hunderttausende von Aufrufen (mit einer Vielzahl begeisterter Kommentare darunter).

Langjährige Grail-Leser wissen, dass wir die Suche nach „geheimen Kammern“ in den Pyramiden schon seit den 1990er Jahren verfolgen – von den ersten Expeditionen zum „verlorenen Grab des Osiris“ bis hin zu den jüngeren Entdeckungen in der Großen Pyramide durch die ScanPyramids-Mission. (Tatsächlich habe ich damals sogar dem deutschen Robotikingenieur Rudolf Gantenbrink geholfen, eine Website mit seinen Daten zu den Schächten der Großen Pyramide zu erstellen.) Daher musste ich mir diese neue Entwicklung unbedingt genauer ansehen.

Und mein bisheriges Fazit zu den Behauptungen der Forscher lautet: Das ist unglaublich! Aber nicht im positiven Sinne, sondern wortwörtlich – ich glaube es einfach nicht.

Erstens schlägt mein Bullshit-Detektor bei der behaupteten Größe der entdeckten Strukturen maximal aus, und ich hoffe, dass es jedem anderen genauso geht. Die Forscher behaupten, dass ihre SAR-Scans acht separate röhrenartige Hohlstrukturen unter der Pyramide des Chephren zeigen (die mittlere der drei Pyramiden, die an der Spitze noch einige Verkleidungssteine besitzt). Jede dieser Röhren soll einen Durchmesser von 10 bis 12 Metern haben und sich 648 Meter tief in den Boden erstrecken. Jede dieser Röhren sei von einer „spiralförmigen Treppe“ umgeben. Diese Röhren sollen dann zwei „Boxen“ oder Kammern erreichen, die jeweils 80 Meter Seitenlänge haben. Und dann, weitere 600 Meter unter diesen „Boxen“, soll sich eine „echte Stadt“ befinden.

Ich habe das Gefühl, dass Menschen oft nicht wirklich auf die Details außergewöhnlicher Behauptungen achten, sondern sie einfach begeistert akzeptieren. Deshalb sollte man sich diese Zahlen genau überlegen: Eine röhrenartige Struktur mit einer vertikalen Tiefe von 648 Metern wäre eines der drei höchsten Gebäude der Welt – oder anders gesagt, etwa fünfmal so hoch wie die Chephren-Pyramide selbst. Und angeblich gibt es acht solcher Röhren allein unter dieser einen Pyramide? Und jede dieser Röhren soll eine spiralförmige Treppe über die gesamte 648-Meter-Strecke haben? Dann befinden sich darunter Kammern mit einer Seitenlänge von 80 Metern – das entspricht in jeder Richtung in etwa der Länge eines NFL-Spielfelds. Und nochmals 600 Meter tiefer soll dann eine „Stadt“ liegen?

Grafische Darstellung der SAR-Dateninterpretation durch die Autoren (Illu.).
Copyright/Quelle: Khafre Project, Biondi, Mei, Malanga
Aber Moment – man könnte sagen, wir sollten nicht voreilig urteilen, sondern einfach den Daten dorthin folgen, wohin sie uns führen. Das Problem ist nur: Die Forscher haben bisher noch keine wissenschaftliche Veröffentlichung vorgelegt, die von Fachkollegen überprüft werden könnte. Stattdessen haben sie direkt eine Pressekonferenz abgehalten – hinzu ausschließlich auf Italienisch, was die Sache für viele noch schwieriger macht. Die präsentierten Scan-Bilder zeigen zudem nichts, was die Behauptungen wirklich belegen würde.

Aber anscheinend sind auch gar keine weiteren Forscher nötig. Bei der Pressekonferenz erklärten die Wissenschaftler (laut automatischer Übersetzung) schließlich:

„Diese Forschung muss nicht bewiesen werden. Wir müssen nicht auf andere Untersuchungen oder andere Wissenschaftler warten, die sie für wahr erklären, denn es sind Fotos: Wenn ich den Schiefen Turm von Pisa fotografiere, brauche ich auch nicht 500 andere Leute, die ihn fotografieren, um zu sagen: ‚Es gibt einen Schiefen Turm von Pisa.‘ Diese Forschung zeigt bereits, dass diese Daten real sind. Aber was bedeutet das?

Es bedeutet, dass jemand in 1200 Metern Tiefe etwas gebaut hat … Die Geschichte scheint umgeschrieben werden zu müssen.“

Hier ist die einstündige Pressekonferenz vom 15. März für alle, die sie sich ansehen möchten. (Tipp: Man kann eine halbwegs brauchbare Übersetzung erhalten, indem man Untertitel auf Italienisch aktiviert und dann die automatische Übersetzung in die gewünschte Sprache einstellt. Update: Die Möglichkeit, das Video auf Webseiten einzubetten, wurde entfernt – eine seltsame Entscheidung, wenn man eine Entdeckung bekannt machen möchte).

Einige Dinge in dieser Pressekonferenz lassen bei mir weitere Alarmglocken schrillen:

Erstens zeigte bereits die Titelgrafik zur Pressekonferenz eine KI-generierte Darstellung einer „Stargate“-ähnlichen Struktur unter dem Titel der Pressekonferenz: „Giza: Die Pyramiden und das Zeitportal“. Das wirkt doch sehr esoterisch, und ich war mir nicht einmal sicher, was genau mit „Zeitportal“ gemeint war – meinen sie tatsächlich ein Stargate, wie das gewählte Bild suggerierte?

Während der Veranstaltung erklärte einer der Forscher immer wieder, dass die verwendete Scan-Technologie durch die „Granitblöcke der Pyramide“ hindurchsehen könne, „als wären sie aus Glas“. Dabei besteht die Pyramide größtenteils aus Kalksteinblöcken, mit nur einem geringen Anteil an Granit. Das schien mir ein grober Fehler für einen Wissenschaftler zu sein. Zunächst dachte ich noch, die automatische Übersetzung hätte hier etwas falsch interpretiert – doch als ich eine frühere Veröffentlichung derselben Forscher zur Vermessung der Großen Pyramide las, bemerkte ich, dass sie dort mehrfach denselben Fehler machten (z. B. „Die Struktur besteht aus Granitblöcken, die jeweils etwa 2,5 Tonnen wiegen“).

Auch andere Passagen sind seltsam, etwa die Behauptung, dass die röhrenartigen Strukturen dazu dienten, das Gewicht der Pyramide zu stützen:

„Einige dieser Strukturen dienen der Stabilisierung der Pyramide, denn wir haben statische Berechnungen durchgeführt und festgestellt, dass die Chephren-Pyramide sehr schwer ist. Um sie zu stützen, braucht es eine Basis, denn sonst würde sie in den Sand einsinken. Die Erbauer haben offenbar erkannt, dass man keine Pyramide auf Sand bauen kann … Es mussten also Säulen errichtet werden, die bis zum Granitboden reichen.“

Die Pyramiden von Gizeh wurden jedoch nicht auf Sand, sondern auf dem festen Felsuntergrund des Gizeh-Plateaus errichtet. Selbst wenn die Chephren-Pyramide auf Sand gebaut worden wäre, wie könnten dann Strukturen, die aus dem darunterliegenden Gestein herausgearbeitet wurden, sie in irgendeiner Weise stützen? (Und fangen wir gar nicht erst damit an, dass fast all diese Strukturen unter Wasser stehen würden, da der Grundwasserspiegel nicht weit unter dem Felsgrund des Gizeh-Plateaus liegt – man beachte, wie MrBeast und seine Freunde kürzlich durch das ‚Verlorene Grab des Osiris‘ schwimmen mussten).

In der Pressekonferenz erwähnten die Forscher außerdem, dass sie KI verwendet hätten, um ihre Ergebnisse zu überprüfen – und dass die KI ihre Schlussfolgerungen bestätigt habe. In einer weiteren, vierstündigen Pressekonferenz wurde jedoch deutlich, dass sie offenbar nicht von einer mathematischen Überprüfung durch KI sprachen, sondern dass die KI ein eigenes Modell der röhrenartigen Strukturen erstellt hatte.


An diesem Punkt fiel es mir zunehmend schwer, diese Forscher noch ernst zu nehmen. Dann meldete sich der „konsultierende Ägyptologe“ zu Wort:

„In Anbetracht der Verbindung dieser Entdeckung mit der Stadt Amenti scheinen [die von uns entdeckten Elemente] mit einigen Beschreibungen aus den Smaragdtafeln übereinzustimmen, in denen es präzise Hinweise auf diese tief hinabreichenden Brunnen gibt, die erbaut wurden – im Vers ist die Rede von den ‚Kindern des Lichts‘ – wir wissen nicht, wer diese Kinder sind, aber die objektiven Daten bleiben bestehen: Diese Brunnen reichen tief hinab, ebenso wie die Kästen.“

Für diejenigen, die die Referenz nicht kennen: Er bezieht sich hier nicht auf eine altägyptische Quelle, sondern auf die Smaragdtafeln des Thoth, des Atlantiers – einen okkulten Text, der angeblich im 20. Jahrhundert von einem gewissen Maurice Doreal, dem Gründer der neotheosophischen Gruppe „Die Bruderschaft des Weißen Tempels“ (The Brotherhood of the White Temple) in der Großen Pyramide „gefunden“ wurde (ich verwende das Wort „angeblich“ hier mit sehr wenig Überzeugung). Es handelt sich eindeutig um eine New Age-Quelle und nicht um ein historisches Dokument.

Die Smaragdtafeln enthalten ein Kapitel über die „Hallen von Amenti“, auf das er sich hier offenbar bezieht:

„Tief im Herzen der Erde liegen die Hallen von Amenti, weit unter den Inseln des versunkenen Atlantis, Hallen der Toten und Hallen der Lebenden, gebadet im Feuer des unendlichen ALLS. Vor langer Zeit, verloren im Raum-Zeit-Gefüge, blickten die Kinder des Lichts auf die Welt herab. Sie sahen die Kinder der Menschen in ihrer Knechtschaft, gebunden durch eine Kraft, die von jenseits kam. Sie wussten, dass nur durch Freiheit von dieser Knechtschaft der Mensch je von der Erde zur Sonne aufsteigen könnte. Also stiegen sie herab und schufen Körper, nahmen das Abbild der Menschen als ihr eigenes an. Die Meister von allem sagten nach ihrer Erschaffung: „Wir sind diejenigen, die aus dem Raumstaub geformt wurden, teilhabend am Leben des unendlichen ALLS; lebend in der Welt als Kinder der Menschen, gleich und doch ungleich den Kindern der Menschen.“

Dann schufen sie sich durch ihre Macht einen Wohnort, tief unter der Erdkruste, getrennt von den Kindern der Menschen.

Angesichts der absurden Dimensionen der angeblichen Strukturen, der offensichtlichen Unkenntnis der Forscher über grundlegende Fakten zu den Pyramiden von Gizeh und der New Age-Überzeugungen, die offenbar dieses Projekt stark beeinflussen, dürfte klar sein, warum es sehr gute Gründe gibt, dieser „Entdeckung“ mit Skepsis zu begegnen.

Allerdings bleibe ich offen für weitere Beweise, die ihre Behauptungen besser stützen könnten. Es handelt sich nicht um irgendwelche zufälligen Forscher – sie haben schließlich akademische Abschlüsse –, daher wäre zu hoffen, dass zumindest ein gewisser Substanzgehalt in ihrer Arbeit steckt. Vielleicht haben sie tatsächlich Kammern entdeckt, nur eben nicht in der grandiosen und mythischen Form, wie es die Pressekonferenz suggerierte. Das ist durchaus möglich, denn es werden am Gizeh-Plateau immer wieder neue Entdeckungen gemacht, und es ist bekannt, dass unter der Oberfläche natürliche Höhlensysteme existieren, die möglicherweise irgendwann von Menschen modifiziert wurden.

Aber bis auf Weiteres bin ich der Meinung, dass man sich eine gesunde Skepsis bewahren sollte – und sich vermutlich nicht zu sehr über diese angebliche Entdeckung freuen sollte.

© Greg Taylor / TheDailyGrail.com


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#33

RE: Pyramidonal:

in Aegyptica. - Heute 13:45
von Adamon • Nexar | 15.886 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...mide-von-gizeh/

Zahi Hawass präsentiert neue Funde zur Großen Pyramide von Gizeh:

Kairo (Ägypten) – Jenseits der wissenschaftlichen Gepflogenheit, neue Entdeckungen über eine Fachpublikation oder auf wissenschaftlichen Konferenzen zu präsentieren und diese damit auch der wissenschaftlichen Diskussion zu unterwerfen, hat der Ägyptologe Dr. Zahi Hawass neuste Entdeckungen aus und um die Große Pyramide nun in einem Podcast bekannt gegeben.

Wie der ehemalige Antikenminister im Podcast „Matt Beall Limitless“ berichtet, habe sein Team in schmalen Kammern über der sogenannten Königskammer im Innern der auch als Cheops-Pyramide bezeichneten Großen Pyramide antike Inschriften entdeckt, die ein Alter des Bauwerks von rund 4.500 Jahren bestätigen sollen.


Blick auf die Große Pyramide von Gizeh.
Copyright: A. Mülelr für grewi.de
Zugleich sollen diese Inschriften dem Bild widersprechen, wonach die Pyramiden von einem Heer von Sklaven innerhalb von 20 Jahren errichtet wurden. Vielmehr seien die Pyramiden von bezahlten, qualifizierten Arbeitern erbaut worden, die kontinuierlich arbeiteten und alle zehn Tage einen freien Tag hatten.

Die bislang unbekannten Hieroglyphen wurden vermutlich die von Arbeitsgruppen aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. hinterlassen, so Hawass weiter. Zudem habe man südlich der Pyramide Gräber der besagten qualifizierten Arbeiter gefunden. In den Gräbern wurden demnach auch Statuen entdeckt, die Arbeiter beim Schleppen und Bearbeiten von Steinen zeigen, sowie 21 hieroglyphische Titel wie beispielsweise „Aufseher der Pyramidenseite“ und „Handwerker“. Zudem fanden sich in den Gräbern Werkzeuge wie Feuersteinwerkzeuge und Schlagsteine, die beim Bau der Großen Pyramide verwendet worden sein dürften, so Hawass weiter.

„Wären die Pyramiden von Sklaven erbaut worden, so wären diese niemals im Schatten der Pyramiden bestattet worden“, führt Hawass aus. „Sklaven hätten ihre Gräber nicht für die Ewigkeit vorbereitet – so wie es Könige und Königinnen taten – in diesen Grabstätten.“


Die von Hawass im „Matt Beall Limitless“-Podcast erstmals präsentierten neuen Inschriftemn aus dem Innern der Großen Pyramide von Gizeh.
Copyright/Quelle: Zahi Hawass / Matt Beall Limitless
Weitere Funde würden auch den Mythos der nur spärlich versorgten Arbeiter widerlegen: „Es gibt den weitverbreiteten Mythos, dass die Arbeiter nur Knoblauch, Zwiebeln und Brot aßen. Aber wir fanden Tausende Tierknochen an der Stätte. Ein Experte der University of Chicago analysierte sie und fand heraus, dass die Ägypter täglich 11 Kühe und 33 Ziegen schlachteten, um die Arbeiter zu ernähren. Diese Ernährung reichte aus, um etwa 10.000 Arbeiter pro Tag zu versorgen.“ In der entdeckten „Arbeiterstadt“ habe das Team zudem Einrichtungen zur Sortierung von gesalzenem Fisch, eine große Bäckerei für Brot, Baracken und die Siedlung, in der die Arbeiter lebten, entdeckt.

Laut dem ebenso bekannten wie umstrittenen Ägyptologen liefern die jüngsten Funde auch neue Erkenntnisse darüber, wie die Pyramide konstruiert wurde. „Sie zeigen, dass Kalkstein aus einem Steinbruch, der nur rund 300 Meter entfernt liegt, über eine Schutt-und-Lehm-Rampe zur Baustelle transportiert wurde. Reste dieser Rampe wurden südwestlich des Monuments gefunden.“ Diese Rampe musste von der südwestlichen Ecke der Pyramide kommen und mit dem Steinbruch verbunden gewesen sein, so Hawass. „Wir haben dieses Gebiet ausgegraben und an der Stelle mit der Bezeichnung C2 Überreste der Rampe gefunden – Gesteinsschutt vermischt mit Sand und Lehm. Als die Rampe abgebaut wurde, entfernte man nicht alle Spuren, und was zurückblieb, haben wir jetzt freigelegt.“

Zur Bauweise der Pyramide erklärte der Ägyptologe weiter: „Das Fundament der Großen Pyramide besteht aus massivem Fels, der 8,5 Meter tief in den Boden eingeschnitten ist. (…)
Das bedeutet, dass die Erbauer nach dem Markieren des quadratischen Fundaments auf allen vier Seiten in das Gestein einschnitten, bis eine ebene Plattform aus festem Fels entstand – keine Blöcke, nur gewachsener Fels. Das kann man heute noch an der Südseite der Cheops-Pyramide sehen.“

Hawass erklärte weiter, dass die Arbeiter vermutlich in Teams organisiert waren – einige schnitten die Steine, andere formten sie und der Rest transportierte das Material auf hölzernen Schlitten über den Sand. Die Steine wurden dann über Rampen bewegt. Auch dafür habe er nun Beweise gefunden.

Seine Ausführungen untermalt Hawass mit einigen bislang unveröffentlichten Aufnahmen der Funde, die ebenfalls erstmal in Beals Podcast gezeigt wurden.

Warum Hawass seine sensationelle Entdeckung nicht erst ordentlich publizierte, sondern über einen Podcast verbreitet, erklärt sich am Ende der Sendung: Derzeit plant Hawass an einer neuen Expedition, die von Moderator des Podcasts Matt Beall finanziert wird. Dabei soll ein Roboter in die Große Pyramide geschickt werden.

Mit einem weiteren, ebenfalls von Beall finanzierten Mini-Roboter, soll auch der 2017 entdeckte „Big Void“, ein gewaltiger Hohlraum, vielleicht eine Kammer, oberhalb der Großen Galerie (…GreWi berichtete) erstmals erkundet werden.

Der Podcaster erklärte, der Roboter werde nicht größer als ein Zentimeter sein und durch ein winziges Loch, das in die Seite der Großen Pyramide gebohrt wurde, den „Big Void“ erkunden soll. Nachdem er selbst zunächst skeptisch war, glaubt Hawass nun, dass er das bislang nicht gefundene Grab des Cheops innerhalb dieses Hohlraums finden werde.

Die Arbeiten sollen frühestens im Januar 2026 beginnen.



Recherchquelle: Matt Beall Limitless

© grenzwissenschaft-aktuell.de


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