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Melisse/Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Melissen (Melissa)
HERKUNFT/HABITUS
Die Zitronenmelisse oder Melisse ist eine aus Südeuropa stammende Staude und wird etwa 60 cm groß.Sie liebt gut durchlässigen, feuchten Boden in der Sonne oder im Halbschatten. Während oder nach der Blüte wird die Pflanze zurückgeschnitten, um frischen Laubaustrieb zu fördern.
Inhaltsstoffe
Melisse enthält ätherisches Öl (Hauptbestandteile Citral und Citronellal), Gerbstoffe, Bitterstoffe, Harz.
Zitronenmelisse in der Pflanzenheilkunde
Melisse wird seit mehr als 2.000 Jahren in der Heilkunde hochgeschätzt. Plinius bezeichnet Melisse in seiner Naturalis historica als Mittel gegen Hysterie und Paracelsus nennt Melisse „das beste Kräutlein für das Herz“. Arabische Ärzte haben sie bei Angstzuständen, nervös bedingten Kopfschmerzen und Herzproblemen eingesetzt. Die Araber waren es auch, die im 10. Jahrhundert die Melisse nach Spanien brachten. Von dort fand die Melisse Einzug in die Klostergärten.
Wissenschaftlich anerkannt ist die heilende Wirkung von Melisse bei Unruhezuständen und Einschlafstörungen. Besonders empfehlenswert ist eine Anwendung zusammen mit Hopfen und Baldrian. Medizinisch anerkannt ist auch die Wirksamkeit von Melissenextrakt in Form einer Creme gegen Lippenherpes. Frühzeitig angewendet, lassen die lästigen Beschwerden rasch nach, die weitere Infektion von gesunden Zellen mit Herpes-Viren wird unterbrochen, und vorhandene Herpesbläschen heilen meist rasch ab.
Melisse im Brauchtum
Melissenblätter aufs Herz gebunden, heilen von Liebeskummer. Zitronenmelisse ist das Kraut der Wissenschaftler, das den Studenten gegeben wurde, um ihren Verstand und ihre Erinnerungsvermögen zu schärfen.
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Ringelblume ( Calendula officinalis)
Familie: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Unterfamilie: Röhrenblütler (Asteroideae)
Tribus: Calenduleae
Gattung: Ringelblumen (Calendula)
Beschreibung
Die Ringelblume wird bis zu 50cm hoch, ist meist einjährig und hat einen aufrechten, verzweigten Stengel mit breiten, lanzettförmigen, filzartig behaarten Blättern. Die Blüten sind je nach Sorte gefüllt oder nicht gefüllt und hellgelb bis dunkelorange gefärbt. Die Blütezeit reicht vom Juni bis in den Oktober/ November, wenn die ersten stärkeren Fröste auftreten.
Ringelblume in der Pflanzenheilkunde
Die Ringelblume wird als Salbe bei Wunden und Entzündungen verwendet. Die antibakteriellen Eigenschaften der Ringelblume verhindern, dass sich Verletzungen und offene Wunden entzünden und eitern.
Sehr beliebt in der Volksmedizin: Ringelblumenbutter, eine Mischung aus gleichen Teilen zerquetschter Blüten und Ziegenbutter. Diese Mischung soll bei Wundheilungsstörungen, offenem Bein, Entzündungen sowohl an der Mundschleimhaut als auch im Rachenraum helfen sowie Bauchweh und Gelenk- und Muskelschmerzen lindern.
Bei unregelmäßiger Periode sollte eine Woche vor dem errechneten Beginn der Regel zweimal täglich Ringelblumenaufguss getrunken werden ( 1 l Wasser 3 EL Blütenblätter ). Frische, zerdrückte Ringelblumenblätter bringen Warzen zum Verschwinden, wenn man sie täglich damit einreibt.
Ringelblumentinktur hilft bei der Bildung neuer Haut nach Sonnenbrand. ( 5 – 7 gehäufte EL Ringelblumenblüten in 1 Liter gutem Branntwein 3 bis 4 Wochen ziehen lassen und abseihen)
Ringelblume im Brauchtum
Ringelblumen symbolisieren Anmut und Schönheit sowie treue Liebe. Bei vielen Völkern steht die Ringelblume als Friedhofsblume in hohem Ansehen; sie ist ein Symbol für die Unvergänglichkeit, weil sie den ganzen Sommer und Herbst über blüht und bisweilen kann man noch Weihnachten die goldgelben Blütenköpfe sehen.
Es ist die Blume, die man klassischerweise für die Frage Er liebt mich, er liebt mich nicht verwendet. Das Abpflücken der Blumen soll allerdings Gewitter hervorbeschwören. Die Ringelblume soll sich auch zur Liebesweissagung im Traum verwenden lassen: Gemeinsam wird sie mit Sommerkräutern getrocknet, gemahlen und mit Honig und Essig zu einer Salbe verarbeitet. Junge Frauen trugen die Salbe auf, bevor sie zu Bett gingen um von ihrer großen Liebe zu träumen.
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Große Brennessel (Urtica dioica)
Familie: Brennesselgewächse (Urticaceae)
Tribus: Urticeae
Gattung: Brennesseln (Urtica)
(Auswahl)
Große Brennessel (U. dioica)
Kleine Brennessel (U. urens)
Pillenbrennessel (U. pilulifera)
Sumpfbrennessel (U. kioviénsis)
Geschwänzte Brennessel (U. dubia)
Sibirische Hanfnessel (U. cannabina)
Beschreibung
Brennesseln werden je nach Art, Standort und Nährstoffsituation zehn bis 250 Zentimeter hoch. Ihre Stengel sind zumeist unverzweigt und mit Brenn- oder Borstenhaaren besetzt.
Quaddelbildung
Serotonin, Histamin, Acetylcholin, Methansäure und Natriumformiat ergiessen sich als Coccktail in die Haut. Der Hauptwirkstoff, der für die Quaddelbildung verantwortlich ist, ist bislang nicht bekannt. Bereits ein Zehntausendstel Milligramm dieser Flüssigkeit reicht aus, um die bekannte Wirkung zu erzielen.
Verbreitung
Die Brennesseln sind nahezu weltweit verbreitet. Einzelne Arten sind nicht überall zu finden.Die Große Brennessel kommt schwerpunktmäßig in Stauden- und ausdauernden Wildkrautfluren vor, aber auch in Bruch- und Auenwäldern. Sie ist eine Zeigerpflanze für hohe Stickstoff-Vorkommen im Boden und besiedelt als Pionierpflanze sehr schnell Flächen. Viele Arten leben auch als Bodenpflanzen, vornehmlich in tropischen und subtropischen Wäldern.
Brennessel in der Pflanzenheilkunde
Die mehrjährige Große Brennessel ist eine der ältesten Heilpflanzen mit einem breiten Wirkungsspektrum und gilt heute längst nicht mehr nur als Wildkraut, sondern auch unter Wissenschaftlern wieder als eine „Königin unter den Heilpflanzen“.
Die Pflanzel enthält als wirksame Bestandteile viel Vitamin C und Provitamin A, Caffeoyl-Chinasäuren, beispielsweise Caffeoyl-Apfelsäure, Mineralsalze, besonders Kalzium- und Kaliumsalze, Gerbstoffe wie Kiesel- und Ameisensäure, Magnesium, Eisen, Chlorophyll, Schleim, Acetylcholin, Wachs und ätherische Öle sowie biogene Amine wie Histamin und Serotonin als Bestandteil des Nesselgiftes. Sie wirkt blutreinigend, blutbildend und harntreibend.
Die Caffeoyl-Chinasäuren wirken schmerzlindernd, adstringierend und entzündungshemmend, was die Medizin vor allem zur Linderung von Arthroseschmerzen und Gelenkrheumatismus nutzt; außerdem werden Brennnesseln therapeutisch eingesetzt bei Erkrankungen der Atmungsorgane und Magen-Darm-Katarrh mit Kolikschmerzen.
Für die harntreibende Wirkung sind vor allem die Kaliumsalze verantwortlich. Besonders die Wurzel gilt als wichtiges Mittel bei Prostatabeschwerden, da sie die Prostata entstaut, wodurch das Urinieren leichter fällt. Auch andere Erkrankungen der Harnorgane werden mit Brennnesselpräparaten behandelt. Bei Blutarmut soll die kurmäßige Einnahme von Brennnesselsaft helfen.
Daneben setzt die Volksmedizin die Brennnessel zur Anregung des Milchflusses bei Stillenden, bei Haarausfall, Hautausschlägen, Allergien, Osteoporose und Wechseljahrsbeschwerden sowie bei Blutarmut und Erschöpfung ein. In Milch gekochte Wurzeln werden gegen Ruhr und Durchfall empfohlen. Früher kam die Brennnessel auch zur Bekämpfung und Vorbeugung von Skorbut zum Einsatz.
Warnhinweis:
Bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit sollte eine Durchspülungstherapie nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen!
Brennessel im Brauchtum
Am Gründonnerstag Gemüse aus Brennnesseln zu essen soll für das folgende Jahr vor Geldnot schützen.
Fünf Nesselblätter in der Hand zu halten, um frei von Furcht und bei kühlem Verstand zu bleiben.
Am Johannistag Brennnesselpfannkuchen zu essen, um gegen Nixen- und Elfenzauber gefeit zu sein.
Am 1. Januar Brennnesselkuchen zu essen, um sich ein gutes Jahr zu sichern.
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Silber-Linde (Tilia tomentosa)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Lindengewächse (Tilioideae)
Gattung: Linden (Tilia)
(Auswahl)
Winterlinde (Tilia cordata)
Sommerlinde (Tilia platyphyllos)
Silber-Linde (Tilia tomentosa)
Verbreitung/Beschreibung
Linden sind sommergrüne Laubbäume. Die Pflanzen werden bis zu 30 m hoch und erlangen einen Durchmesser von bis zu einem Meter.
Linden kommen ausschließlich auf der Nordhalbkugel vor. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Europa, das westliche Zentralasien, Ostasien sowie Nordamerika und Mittelamerika.
Geschichte
Viele Orte in Mitteleuropa hatten früher ihre Dorflinde, die das Zentrum des Ortes bildete und Treffpunkt für den Nachrichtenaustausch und die Brautschau war. Anfang Mai wurden meist Tanzfeste unter diesem Baum gefeiert.
Allerdings wurde hier auch meist das Dorfgericht abgehalten, eine Tradition, die auf die germanische Gerichtsversammlung, das Thing, zurückgeht. Die Linde ist deshalb auch als „Gerichtsbaum“ oder „Gerichtslinde“ bekannt. Anders als die Stiel-Eiche gilt sie als weibliches Wesen, daher fiel das Urteil unter der Linde meist „lind“, also milde aus. Bei den Germanen galt die Linde als heiliger Baum.
Wirkung und Anwendung
Lindenblüten gehören zu den bekanntesten Hausmitteln. Die schweißtreibende und krampflösende Wirkung helfen und lindern bei mit Fieber verbundenen Krankheitszuständen. Sie werden oft auch als Genußmittel getrunken. Wegen ihres Schleimstoffgehaltes ist die Lindenblüte bei Husten und Halsschmerzen zu empfehlen.
Heißer Aufguß:
1 Eßlöffel voll mit einer Tasse Wasser aufbrühen und 10 Minuten ziehen lassen. 2-3 Tassen, mit Kandis oder Honig gesüßt, tagsüber möglichst warm trinken.
Kombination mit
als Schweisstreibender Aufguss bei Fieber: Kamille, Holunder
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Schwarzer Holunder (S. nigra)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Gattung: Holunder (Sambucus)
Elder, Ellhorn, Eller, Flieder, Fliederbeerbusch,Holler, Hölder, Holderbaum, Holderbusch, Keiseken
Beschreibung
Der Schwarze Holunder ist ein zwei bis sieben Meter hoher Strauch mit starker Verzweigung, das fein gesägte Laub ist gegenständig und unpaarig gefiedert. Die einzelnen Blattfieder sind etwa 30 Zentimeter lang und bestehen aus meist fünf oder sieben Einzelblättern, die elliptisch und am Rand gesägt sind. Diese sind jeweils bis etwa 12 Zentimeter lang. Die Blätter entwickeln sich etwa im März oder April des Jahres. Ab Juni bis in den Juli erscheinen am jungen Holz weiße Blüten an bis zu 30 cm großen flachen Dolden. Aus ihnen bilden sich im August und September die anfangs roten, später schwarzen Vitamin-C-reichen, ungefähr sechs Millimeter großen Beeren (eigentlich Steinfrüchte), mit jeweils drei Samen und burgunderrotem Saft. Die Beeren sind nach dem Abkochen oder Vergären essbar, da das vor allem in den grünen Teilen der Pflanze enthaltene Sambunigrin, das Blausäure abspaltet, so abgebaut wird.
Vorkommen
Der Schwarze Holunder ist eine der in Mitteleuropa häufigsten Straucharten. Ebenfalls anzutreffen ist er in Westsibirien, dem Kaukasus und Kleinasien. Von Vorteil dafür ist sicher seine Robustheit und Anspruchslosigkeit. Holunder ist ausgesprochen frosthart und gedeiht gut im Halbschatten auf Unkraut- und Ruderalfluren, Waldlichtungen oder an Wegrändern, schätzt jedoch insbesondere mittelschwere bis sandige, stickstoffreiche und frische, schwach saure Lehmböden.
Holunder als Heilmittel
Holundersaft und die Holunderbeeren, aber auch Tees aus Rinde und Blütenständen gelten als probate Hausmittel gegen Erkältung und finden bis heute Anwendung. Als Faktoren dieser Wirkung gelten die in den Früchten enthaltenen Vitamine C und B, Fruchtsäuren, ätherische Öle, die auch in den Blüten enthalten sind, Flavonoide und vor allem das farbgebende Anthocyan. Dieses Antioxidativ schützt die Zellmembranen vor Veränderungen durch freie Radikale und verlangsamt so den Alterungsprozess der Pflanzenzellen wie auch der Zellen des menschlichen Konsumenten.
Die ätherischen Öle mit ihren Aromakomplexen wirken leicht schweißtreibend und schleimlösend. Auch bei Magenbeschwerden wird Holundertee in der Hausmedizin erfolgreich angewandt.
Pflanzenschutz: Ein Aufguss aus den Blättern des Hollers wirkt wahre Wunder gegen mehltaubefallene und mehltauanfällige Pflanzen. Tüchtig einnebeln und mit dem Sud nachbehandeln.
Unterarten
Es existiert die Unterart S. n. palmensis, die endemisch in den Lorbeerwäldern der Kanarischen Inseln vorkommt und vom Aussterben bedroht ist.
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Echter Beinwell (Symphytum officinale)
Familie: Boretschgewächse (Boraginaceae)
Gattung: Beinwell (Symphytum)
Beinwell wird auch als Arznei-Beinwell, Schwarzwurz oder Comfrey bezeichnet.
Beschreibung
Die mehrjährige Rhizomstaude wird 30-100 cm hoch. Die Stengel sind aufrecht, ästig und sind steif hehaart. Die Blüten sind nickend, rosa/ violette oder gelblich weiß. Die Krone wird etwa 15 mm lang mit sehr langen Schlundschuppen. Die Blätter sind borstig behaart, ei- bis lanzettförmig und werden ca 25 cm lang.
Vorkommen
Feuchte Wiesen, Ufer, Auenwälder und Moorwiesen. Beinwell ist in Europa und Asien verbreitet. In Südeuropa eher selten und im Norden oft nur eingebürgert.
Inhaltsstoffe
Zu den Inhaltsstoffen zählen Schleim- und Gerbstoffe, Asparagin, Allantoin, Alkaloide, ätherisches Öl, Harz und Kieselsäure.
Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Die wundheilende, adstringierende Eigenschaft beruht zum Teil auf den Gehalt an Allantoin. Es regt die Zellteilung an und unterstützt so innerlich als auch äußerlich die Wundheilung. Allantoin bewirket eine Verflüssigung der Wundsekrete und dadurch kann es zu einer besseren Neubildung von Gewebe kommen. Als Kompresse wirkt Beinwell auch schmerzstillend. Beinwell darf nicht auf tiefe Wunden aufgebracht werden, da es sonst passieren kann, dass die oberen Gewebsschichten vor den unteren heilen und dieses kann zu Abszessen führen
Wird die Wurzel der Pflanze gekaut, werden die Geschmacksnerven anästhesiert und es tritt eine deutliche Verminderung der Geschmacksempfindens ein.
Beinwell enthält auch Pyrrolizidinalkaloide , die mutagene bzw. kanzerogene Effekte haben. Aus diesem Grund soll Beinwell längere Zeit nicht innerlich angewendet werden; die käuflich erhältlichen Beinwellextrakte sollen äußerlich nicht länger als vier bis sechs Wochen angewendet werden.
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Taraxacum officinale - Gemeiner Löwenzahn
Familie: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Gattung: Löwenzahn (Taraxacum)
Pusteblume, Hundeblume, Kuhblume, Maiblume oder Milchscheck genannt, in Thüringen volkstümlich auch Milchbusch, im Schweizerischen auch Saublueme, Schwiiblueme, Säutätsch oder Chrottepösche. In Teilen der Eifel heißt der Löwenzahn Eierpetsch und Backenzahn.
Beschreibung
Löwenzahn wird zwischen 10 und 60 cm hoch. Die Blätter sind recht variabel meist schrotsägeförmig, jedoch manchmal auch ganzrandig und stehen in einer grundständigen Rosette. Am Ende des hohlen, milchsaftführenden Stengels steht jeweils nur ein gelber Blütenkopf. Der Blütenkopf ist nur bei Sonnenlicht geöffnet und besteht ausschließlich aus Zungenblüten. Die äußeren Hüllblätter sind stets zurückgeschlagen. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Oktober.
Die Pflanze ist mit der bis zu zwei Meter tief wurzelnden Pfahlwurzel eine Pionierpflanze. Er kann selbst ohne Befruchtung in seinen Samenanlagen Embryonen bilden. Somit ist die geschlechtliche Fortpflanzung durch eine ungeschlechtliche ersetzt worden.
Vorkommen
Die Pflanze ist sehr häufig, sie wächst auf Wiesen, an Wegrainen und in Gärten. Sie ist stickstoffliebend. Beheimatet ist der Löwenzahn in Europa, Asien und Nordamerika. In anderen Teilen der Welt ist er als Kosmopolit ebenfalls eingewandert.
Inhaltsstoffe
Inhaltsstoffe sind Bitterstoffe (Taraxacin), Inulin, Cholin, Vitamin C und Vitamin B2, Harze, Triterpene (Taxasterolderivate) und ein hoher Kaliumgehalt. Als wichtigster Bestandteil gilt das Taraxacin, das in Wurzel und Kraut enthalten ist.
Verwendung
Der Milchsaft wurde früher zur Behandlung von Augenkrankheiten verwendet (griechisch taraxis = Augenentzündung und akeomai = ich heile).
Löwenzahn wird zur Zellstoffwechselaktivierung genutzt. Er ist ein Cholergikum (Gallenmittel) und somit magensaftanregend, fördert Gallesekretion und die Entleerung der Gallenblase, ist pankreassaftanregend und regt die Ausscheidung über Leber und Niere (diuretische Wirkung) an.
Volksheilkunde
In der Volksheilkunde wird Löwenzahn zur Blutreinigung, bei rheumatischen Erkrankungen, Gicht, Ekzemen, Lebererkrankungen und zur Diurese angewendet. Wie beim Schöllkraut (Chelidonium majus) wurde der Milchsaft auch zur Behandlung von Warzen gebraucht.
Löwenzahn wird auch zur Vorbeugung gegen Rheuma verwendet. Seine Harntreibende Wikung ist legendär.
Durch das frühe Erscheinen der Blüten ist diese Art eine wichtige Bienenweide, die der Entwicklung der Bienenvölker im Frühjahr dient aber auch bei größeren Vorkommen eine Frühtracht - Honigernte ermöglicht.
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Guter Heinrich (Chenopodium bonus-henricus)
Familie: Fuchsschwanzgewächse
(Amaranthaceae)
Gattung: Gänsefuß (Chenopodium)
Beschreibung
Die mehrjährige, geruchlose Pflanze wird etwa 30-80 cm hoch und besitzt einen aufrechte Stängel. Guter Heinrich besitzt ein rübenartiges starkes Rhizom und eine fleischig-weiße Pfahlwurzel. Die großen, wechselständigen Blätter werden 5-11 cm lang und sind dreieckig bis spießförmig, fast ganzrandig, langgestielt, spitz oder stumpf, anfangs etwas mehlig, später dunkelgrün. Die kleinen, grünlichen, unscheinbare Blüten (April -Oktober) sind zwittrig oder eingeschlechtlich weiblich. Sie sitzen zahlreich in verlängerten, pyramidenförmigen Blütenständen (ca. 5 cm lange Scheinähren). Die Samen sind rotbraun.
Vorkommen
Die Pflanze ist in ganz Europa verbreitet und bevorzugt stickstoffreiche, frische Hochstaudenfluren und Lägerflure bis in die subalpine Höhenstufe.
Ursprünglich in den Alpen beheimatet, gelangte die Pflanze als Kulturfolger in das Flachland und ist somit in dörfliche Ruderalgesellschaften eingewandert. Durch die Verstädterung der Dörfer ist die Art stark zurückgegangen.
Heilpflanze
Die Heilpflanze, die als abführend, blutreinigend und erweichend gilt, enthält Eisen und Vitamin C. Sie war früher arzneilich gegen Hauterkrankungen eingesetzt.
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Gänseblümchen (Bellis perennis)
Familie: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Unterfamilie: Röhrenblütler (Asteroideae)
Tribus: Astereae
Gattung: Gänseblümchen (Bellis)
Angerbleamerl, Augenblümchen, Himmelsblume, Maiblume, Marienblümchen, Maßliebchen, Mondscheinblume, Morgenblume, Osterblume, Regenblume, Sonnenblümchen und Tausendschön.
Beschreibung
Das Gänseblümchen ist eine ausdauernde, bis zu 20 cm große, krautige Pflanze, teilweise stark basal verzweigt und reichlich mit Adventivwurzeln ausgestattet. Die Blätter wachsen in einer dichter Blattrosette, sind grundständig, oval, spatelförmig bis verkehrt eiförmig; gestielt; sattgrün und 1-6cm lang. Was man beim Gänseblümchen für die Blüte hält, ist eigentlich ein Blütenstand (Blütenköpfchen) aus mehreren Hundert Einzelblüten. Das Köpfchen richtet sich aufgrund des Heliotropismus immer nach der Sonne und schließt sich bei schlechtem Wetter und abends.
Vorkommen
Das Gänseblümchen ist ursprünglich nur in Europa (mediterran) beheimatet. Bevorzugte Standorte sind Weiden, Parkrasen und Gärten auf nährstoffreichem Untergrund,auf bewachsenen Bahndämmen.
Heilwirkung
Die Röhrenblüten enthalten den Wirkstoff Saponin, ätherisches Öl, Bitterstoff und Schleim.Bekannt ist die blutreinigende Wirkung des Gänseblümchens, welches traditionell als Heilmittel bei Hauterkrankungen und Leberleiden eingesetzt wird. Wegen der oben genannten Inhaltsstoffe ist es auch entwässernd und als Frühjahrskur geeignet.
Brauchtum
Baldurs Auge, Sonnenblümchen
In der nordischen Mythologie war das Gänseblümchen unter anderem der Frühlingsgöttin Ostara (über deren Existenz sich gestritten wird ) gewidmet. Die germanischen Stämme im nebligen Norden bekamen das klare Blau des Himmels nur selten zu Gesicht. Ihnen verkündete das Gänseblümchen mit dem Öffnen seines Blütenkelches die Anwesenheit des Sonnengottes Baldur. Sie gaben ihm den Namen Baldurs Auge oder Baldurs Braue, auch die Volksnamen Augenblümchen oder Sonnenblümchen geben einen Hinweis auf diese Assoziation.
Die Gans und die Gänsemagd und damit der Name Gänseblümchen entspringt dem imaginativen Denken der Kelten: Die Gans, deren jährliche Migration der Sonne folgt, gehört ebenso zur Sonne wie das Gänseblümchen. So ist die kosmische Göttin, die kosmische Gänsemagd, die wie das Dorfmädchen das Federvieh am Morgen (Frühling) auf die grüne Wiese und am Abend (Herbst) wieder in den dunklen Stall treibt, in den Blumen vertreten, und am besten in den Blumen, die auf dem Dorfanger immer zu blühen scheinen.
Wahrscheinlich keltischen Ursprungs ist der Glaube, dass der Genuss der kleinen Pflanze das Wachstum dämpfen kann. Eine irische Sage erzählt von der Fee Milkah, die dem Kind des Königs heimlich „Gänseblümchenspeise“ zu essen gibt, damit es nie erwachsen wird. Noch heute gibt es auf den britischen Inseln und bei Zigeunern den Brauch, jungen Welpen Gänseblümchen zu fressen zu geben, damit sie nicht groß werden.
Das Gänseblümchen ist eines der ersten Frühlingsboten und es heißt, wer die ersten drei Gänseblümchen im Frühjahr isst, wird das restliche Jahr von Zahnschmerzen, Augenbeschwerden und Fieber verschont. Und wer getrocknete Gänseblümchen bei sich trägt, die am Johannistag mittags zwischen 12 und 13 Uhr gepflückt wurden, dem geht keine wichtige Arbeit schief.
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Leonorus cardiaca-Herzgespann
Familie: Lippenblütengewächse
(Lamiaceae)
Unterfamilie: Lamioideae
Gattung: Leonorus
Beschreibung
Herzgespann ist eine ausdauernde Pflanze, die bis zu 1,20 m hoch wird. Im Juni bis September erscheinen rosa bis cremeweiße Blüten. Die Blätter sind gegenständig, von mittelgrüner Farbe und an der Unterseite flaumig behaart. Die Botanische Bezeichnung Lonorus (gr.) bedeutet Löwenschwanz und weist auf die Form der Blätter hin.
Vorkommen
Das Herzgespann kommt in fast ganz Europa, Vorder- und Mittelasien vorkommt. Sie war früher eine häufige Zierpflanze des Bauerngartens.
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, die Bitterstoffe Leocardin und Terpene, Flavonoide wie Rutin und Quercitrin, Kaffeesäureverbindungen und ätherisches Öl.
Heilwirkung
Herzgespann fand in Mitteleuropa im späten Mittelalter Verwendung . Schon im ersten in deutscher Sprache verfaßten Kräuterbuch (1485) wird es erwähnt und bei Magendrücken und Herzkrämpfen empfohlen.
In der modernen Pflanzenheilkunde wird es ähnlich verwendet. Es gilt als Tonikum bei Beschwerden in den Wechseljahren und bei Herzschwäche.
In größeren Mengen ist Herzgespann GEFÄHRLICH und sollte daher nur unter ärztlicher Aufsicht genommen werden. Während der Schwangerschaft darf es auf keinen Fall verwandt werden. Es stimuliert den Uterus und kann daher abtreibend wirken. Es wird deswegen gelegentlich während der Wehen eingesetzt.
Herzgespann im Brauchtum
Nach Bocksch gab es in Mecklenburg einen volkstümlichen Heilzauber, bei dem Herzgespann in einer Kanne Bier zum Sieden gebracht wurde und gegen Geschwülste gebraucht wurde.
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Fieberklee (M. trifoliata)
Familie: Fieberkleegewächse (Menyanthaceae)
Gattung: Menyanthes
Beschreibung
Fieberklee ist eine ausdauernde, halbsubterrestische oder terrestisch wachsende Sumpfpflanze mit kriechendem Wurzelstock. Die Blätter dieser Pflanzen sind in drei sattgrüne Teilblättchen (Kleeähnlichkeit) unterteilt, die an dunklen Stengeln sitzen. Aus rosa Knopsen entstehen kleine, weiße, gefranste Blüten, die in aufrechten Trauben sitzen.
Die Pflanze kennzeichnet sich durch Anpassung an den Sumpfstandort. Die Stängel und Blattstiele sind hohl (dienen der Durchlüftung) und die Pflanze enthält einen Gerbstoffgehalt bis 7 % (Fäulnishemmung).
Inhaltsstoffe
Fieberklee beinhaltet Bitterglykoside wie Menyanthin und Gentianin, Harze, Gerbstoffe, Saponine, Öle und Cholesterin.
Heilwirkung
Durch den Gehalt an mehreren Bitterstoffen wird Fieberklee seit langem als Arzneipflanze genutzt, die stark anhaltend bitter schmeckende Droge besteht aus den getrockneten und zerkleinerten Blüten. Verdauungsfördernd, appetitanregend, bei Galle- und Leberleiden. Früher wurde der Fieberklee – wie man schon aus dem Namen schließen kann – gegen Fieber verwendet, doch eine fiebersenkende Wirkung ist wissenschaftlich nicht nachweisbar.
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Zwerg-Seifenkraut (Saponaria pumila)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Genus: Seifenkraut (Saponaria)
Der Name leitet sich vom lat. sapo = Seife ab. Der Inhaltsstoff Saponin (im Rhizom 2?5 %) schäumt in wässriger Lösung (Wurzelabkochung) wie Seife.
Das Gewöhnliche Seifenkraut (Saponaria officinalis) wurde bereits im Altertum zum Waschen der Wolle und später auch zur Reinigung von Kleidern mit empfindlichen Farben verwendet. Schon Hippokrates kannte dieses Waschmittel.
Beschreibung
Die Vertreter dieser Gattung weisen verwachsene Kelchröhren auf. Ihre Kronblätter bestehen aus Nagel und Platte und besitzen oft Schlundschuppen.
Arten (Auswahl)
Gewöhnliches Seifenkraut (S. officinalis)
Kleinblütiges Seifenkraut, Rotes Seifenkraut (S. ocymoides)
Zwerg-Seifenkraut (S. pumila)
Zitrus-Schampoo
Das Seifenkraut mit dem Wasser aufkochen und die übrigen Zutaten unterschlagen, 10 Minuten ziehen lassen, dann abfüllen.
2 EL Seifenkraut
½ L Wasser
2 EL Zitronen- oder Orangensaft
2 Dotter
2 Tropfen ätherisches Zitronenöl
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Enzian - Gentiana
Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)
Gattung: Enziane (Gentiana)
Bergfieberwurzel, Bitterwurzel, Gelber Enzian, Jänzene, Jäuse, Sauwurz, Zergang, Zinzalwurz.
Vorkommen
Die Gattung umfasst weltweit 300–400 Arten, vorwiegend in den Gebirgen der nördlich gemäßigten Zonen, aber auch in den Anden. Enziane fehlen in Afrika. In Europa wachsen etwa 35 Arten vorwiegend in den Alpen.
Arten
o Gelber Enzian (G. lutea)
o Tüpfel-Enzian (G. punctata)
o Purpur-Enzian (G. purpurea)
o Liegender Enzian (Gentiana prostrata)
o Schwalbenwurz-Enzian (G. asclepiadea)
o Lungen-Enzian (G. pneumonanthe)
o Kreuz-Enzian (G. cruciata)
o Clusius-Enzian, Kalk-Glocken-Enzian (G. clusii)
o Kochscher Enzian, Silikat-Glocken-Enzian (G. acaulis)
o Alpen-Enzian (Gentiana alpina)
o Niedriger Enzian (G. pumila)
o Frühlings-Enzian, "Schusternagerl" (G. verna)
o Kurzblatt-Enzian (G. brachyphylla)
o Rundblättriger Enzian (G. orbicularis)
o Bayerischer Enzian (G. bavarica)
o Triglav-Enzian (G. terglouensis)
o Schleichers Enzian (G. schleicheri)
o Schlauch-Enzian (G. utriculosa)
o Schnee-Enzian (G. nivalis)
o Ostalpen-Enzian, Ungarn-Enzian, Pannonischer Enzian,
Alle Enzianarten stehen unter Naturschutz, das heißt sie dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden.
Laut Dioskorides soll der Illyrerkönig Gentius als erster ihre heilsamen Eigenschaften bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden erkannt haben. Ihm zu Ehren erhielt diese Heilpflanze ihren lbotanischen Namen.
Der Gelbe Enzian (G. lutea)
Beschreibung
Der Gelbe Enzian ist eine 50 - 140 hohe und graugrüne, kräftige Staude. Die Blätter sind kreuzweise gegenständig und mit 5-7 bogenförmigen Nerven versehen. Die goldgelben, gestielten Blüten stehen in einer 3-10blütiger Trugdolde, welche in den Achseln der Hochblätter wachsen.
Die Pflanze wächst sehr langsam und blüht erst mit zehn Jahren, kann aber 40–60 Jahre alt werden. Die Blüten sind im Vergleich zu anderen Enzian-Arten sehr einfach gebaut. Der Nektar wird offen dargeboten. Bei den meisten Arten schließen sich die Blüten bei bewölktem Himmel und kühler Luft, auch bei Erschütterungen durch Hagel, Regen und starken Wind.
Vorkommen
Diese Art ist in den Alpen und anderen Gebirgen von Mittel- und Südeuropas verbreitet. Der Gelbe Enzian ist kalkliebend und bevorzugt Weiden, Block- und Karflure von der Tallage bis in eine Höhe von 2.500 m.
Verwendung
Die bis zu 1m lange und oft mehrere Kilo schwere Speicherwurzel ist fleischig verdickt und reich an Zuckern (z.B. Gentiobiose) und an wertvollen Bitterstoffen (Gentianopicrin und Amarogentin). Letztere sind Schutz vor Tierfraß. Arzneilich wird die Wurzel als Bittermittel, z.B. als appetitanregender Magenbitter und für Schnaps verwendet.
Zur Herstellung des Enzianschnapses wird vor allem diese Art verwendet und auch gezielt angebaut, da sie von allen Enzian-Arten den stärksten Gehalt an Bitterstoffen hat. Ein Extrakt schmeckt noch in einer wässrigen Verdünnung von 1:200.000 deutlich bitter.
In der Volksmedizin gegen Fieber, Gicht, Hypochondrie, Malaria, Darmparasiten und Alkoholismus.Wegen den in der Enzianwurzel enthaltenen Bitterstoffen werden Zubereitungen zur Anregung der Verdauung bei Völlegefühl, Blähungen und bei Appetitlosigkeit eingesetzt. Durch Reizung der Geschmacksnerven kommt es reflektorisch zu einer Zunahme der Speichel- und Magensaftsekretion.
Da bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren die Anregung der Magensäureproduktion das Krankheitsbild verschlechtert, ist die Anwendung von Enzianwurzelzubereitungen kontraindiziert. Bei einzelnen entsprechend veranlagten Personen können gelegentlich Kopfschmerzen auftreten.
Die Wurzelstöcke werden zur Herstellung von Schnaps, als Bittermittel (Amarum), als Arzneimittel und zur Appetitanregung verwendet. Im Gegensatz zu den auf vielen Flaschenetiketten abgebildeten blau blühenden Enzianen werden zur Schnapsbrennerei die großwüchsigen Arten, insbesondere der Gelbe Enzian (Gentiana lutea) verwendet, ebenso G. purpurea, G. punctata und G. pannonica.
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Löffelkraut (Cochlearia officinalis)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Art: Löffelkraut (Cochlearia)
Bitterkresse, Skorbutkraut, Löffelblättchen, Löffelkresse.
Vorkommen
Löffelkraut wächst im salzhaltigen Marschland, insbesondere in den höheren Zonen der Salzwiesen am Meer vor. Die Ausbreitung erstreckt sich von den Küsten der Arktis bis in die gemäßigteren Zonen der nördlichen Halbkugel und den Bergen Europas.
Verwandte sind Englisches Löffelkraut (Cochlearia anglica) und Dänisches Löffelkraut (Cochlearia danica). Es gehört zu den ersten Frühjahrsblühern. In seinen Blättern sammelt es das Salz und stößt diese dann nach und nach vertrocknet ab. Löffelkraut gedeiht an einem sonnigen Platz ebenso gut wie im Halb- oder Vollschatten. Es benötigt Feuchtigkeit. . Die Pflanzen werden etwa 30 cm hoch.
Geschichte
Früher war es in fast allen europäischen Gärten heimisch, denn es war eine wirksame Pflanze gegen den Skorbut. Es wurde daher eingesalzen und fässerweise auf Seereisen mitgenommen. Sogar die Wikinger sollen sich diese Eigenschaften auf ihren Seefahrten zunutze gemacht haben.
Inhaltsstoffe
Vitamin C, Glucocochlearin, Isothiocyanate, Bitterstoffe, Mineralstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle.
Verwendung als Heilkraut
Löffelkraut hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit und Ermüdungen nach großen körperlichen Anstrengungen. Es soll blutstillend bei Blutungen im Mund- und Nasenraum wirken, der Aufguss der getrockneten Pflanze soll bei Gicht und Rheuma hilfreich sein.
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Königskerze (Verbascum)
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Gattung: Königskerzen (Verbascum)
Verwendung
Bereits Hippokrates erwähnt Verbascum für Wundbehandlungen. Die in der Pflanze enthaltenen Saponine sollen für Fische giftig sein, und laut Aristoteles betäubt der in ein Gewässer gestreute Samen die Fische und erleichtert so den Fischfang. Die Stengel wurden früher in Harz oder Pech getaucht und als langbrennende Fackel genutzt. In der Phytotherapie werden die auch "Wollblumen" genannten Blüten der Königskerze als schleimlösendes Mittel - als Einzeldroge oder in Kräuteraufgussmischungen - bei Erkältungen verwandt.
Arten (Auswahl)
Purpur-Königskerze (V. phoeniceum)
Schaben-Königskerze, Schabenkraut (V. blattaria)
Dunkle Königskerze (V. nigrum)
Chaix-Königskerze (V. chaixii)
Woll-Königskerze (V. alpinum)
Heidefackel-Königskerze, Mehl-Königskerze (V. lychnitis)
Pracht-Königskerze (V. speciosum)
Flockige Königskerze (V. pulverulentum)
Windblumen-Königskerze (V. phlomoides)
Großblütige Königskerze (V. densiflorum)
Kleinblütige Königskerze (V. thapsus)
Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum)
Beschreibung
Die zweijährige Pflanze kann bis zu 3m hoch werden und blüht nur einmal. Es zeigt sich auch eine spezielle Trockenheitsanpassungen. Die Blätter sind runzlig-grubig und am Stengel herablaufend ( Regenableitung zur Wurzel).
Die Pflanze ist von einem dichten Filz bäumchenförmiger Haare überzogen der einen Einstrahlungs-und Verdunstungsschutz bewirkt.
Die Blüten stehen in endständigen Ähren und blühen von Juni bis September von unten nach oben allmählich auf. Die Einzelblüten bestehen aus fünf sonnengelben Kronblättern mit ca. 30mm Durchmesser.
Verwendung
Wegen der Schleimstoffe und Saponine werden die Blüten arzneilich bei Husten als Auswurf förderndes und Reiz milderndes Mittel gebraucht, darüberhinaus in der Volksmedizin bei Rheuma.
Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)
Beschreibung
Die Pflanze wird 30 bis 170 cm hoch. Seltener auch über 200 cm. Die Grundblätter sind sehr kurz und undeutlich gestielt. Die Blüten sind gelb.
Vorkommen
Diese Art ist in Österreich mäßig häufig in allen Bundesländern verbreitet und bevorzugt als Standort frische bis mäßig trockene Waldschläge und Ruderalstellen sowie Dämme und Ufer.
Brauchtum
Laut Volksglauben sind anhand der Blütenstände Wettervorhersagen für kommenden Winter möglich: Locker besetzte Blütenstände sollten auf schneearme Perioden, kleine Blütenstände auf schneearme Winter, besonders lange Blütenstände mit dichtem Blütenbesatz auf lange, schneereiche Winter hinweisen.
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