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Aus: http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspo...-selbst-im.html
Freitag, 1. Oktober 2010
Auch Affen erkennen sich selbst im Spiegel:
Madison/ USA - Außer dem Menschen gibt es nur wenige Tierarten, die sich selbst
im Spiegel erkennen. Neben Elefanten, Delfinen, Tauben, Elstern und Menschenaffen
(Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans) haben Biologen und Verhaltensforscher die Fähigkeit
ihr eigenes Spiegelbild zu erkennen und somit über Selbstbewusstsein verfügen,
nun auch bei Rhesusaffen nachgewiesen.
40 Jahre lang glaubten Wissenschaftler, dass Selbstbewusstsein,
wie es sich im sogenannten Spiegeltest offenbart, ein Unterscheidungsmerkmal
zwischen höheren und niedrigeren Lebewesen darstellt und das positive Bestehen
dieses Tests Rückschlüsse auf die kognitiven Fähigkeiten zulässt,
wenn die Grenzen zwischen der umgebenden Umwelt und dem eigenen Selbst erkannt werden.
Das Team um Luis Populin, Professor an der "University of Wisconsin-Madison"
(UW-Madison), hat nun gezeigt, dass auch einige Rhesusaffen, die normalerweise
den Test bislang nicht bestanden, im Angesicht eines Spiegels nun jedoch Verhaltensweisen
aufzeigen, die eigentlich dafür sprechen, dass sich die Tiere selbst erkennen.
Dieser Nachweis im Fachmagazin "PLoS One" publizierte Nachweis stellt für die
Forscher nicht nur die Relevanz des Spiegeltest sondern zugleich auch die Existenz
einer definitiven Grenze zwischen höheren und niederen Primaten in Zweifel.
Im Gegensatz zu zahlreichen früheren Test, bestanden einige von Populins
Rhesusaffen den Spiegeltest und versuchten, eine auf ihrer Stirn angebrachte
und für die Affen nur im Spiegel erkennbare Markierung bzw. Implantat zu entfernen.
Auch zeigten sie ein gesteigertes Interesse an Körperteilen und Stellen,
die sie zuvor noch nie selbst gesehen hatten und nur im Spiegel erkennen konnten
und vollführten ungewohnte Verrenkungen vor dem Spiegel. Wurde der Spiegel verdeckt,
verschwand das auffällige Verhalten der Tiere und die Faszination für den Spiegel
selbst schwand abrupt.
Der Umstand, dass Rhesusaffen den Selbstwahrnehmungstest bislang nicht bestanden,
gilt u. a. als einer der Gründe, weswegen die Tiere bevorzugt und vielfach für Tierversuche genutzt werden.
Auch der UW-Madison Primatenforscher Christopher Coe hält die Konsequenzen neuen Ergebnisse
für gravierend: "Folgen wir der Logik, die dem Bestehen des Tests bislang den Nachweis
für Selbstbewusstsein zugesprochen werden, dann müssen wir auch unsere
Einstellung gegenüber Rhesusaffen kritisch überprüfen."
Jetzt stellen nicht nur die Forscher um Populin die Aussagekraft des Spiegeltests in Frage.
Weitere Tests zeigen schließlich, dass es Tiere (und auch Menschen) gibt,
die sich zwar offenkundig im Spiegel erkennen, nicht jedoch versuchen,
die Markierung auf der Stirn zu entfernen. Menschenkinder beginnen mit diesem Bemühen
meist erst im Alter von zwei Jahren.
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Leipzig/ Deutschland - Schimpansen in freier Wildbahn warnen unwissende Gruppenmitglieder häufiger vor einer Gefahr als solche, die bereits alarmiert sind. Für die Verhaltensforscher stellt die Fähigkeit, neue Informationen mit anderen zu teilen, einen wichtigen Schritt auf dem evolutiven Weg zur Sprache dar, den der gemeinsame Vorfahre von Mensch und Schimpanse vermutlich bereits vor sechs Millionen Jahren beschritten hat.
Viele Tiere stoßen in Gegenwart von Raubtieren oder anderen Gefahren Alarmrufe aus. "Dies geschieht häufiger bei Anwesenheit von verwandten oder befreundeten Tieren", erläutert die Pressemitteilung der Forscher (eva.mpg.de). "Bisher gab es jedoch keine Belege dafür, dass Schimpansen dabei auch den Wissensstand anderer Gruppenmitglieder berücksichtigen."
Doch genau dieses Verhalten haben nun Forscher um Catherine Crockford von der britischen University of St. Andrews und Roman Wittig vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig anhand frei lebender Schimpansen im Budongo Wald in Uganda beobachtet und dabei herausgefunden, dass diese offenbar erkennen, welches Tier über welches Wissen verfügt. Demnach gaben die Schimpansen Alarmrufe zur Warnung vor einer Giftschlange häufiger in Gegenwart von unwissenden als in Gegenwart von bereits informierten Gruppenmitgliedern.
"Die Fähigkeit zu verstehen, was ein Anderer weiß oder glaubt, besitzt vermutlich nur der Mensch. Verschiedene Studien zur 'Theory of Mind', dem Wissen um das Bewusstsein anderer, fanden bislang jedoch nur mit Zootieren statt und führten zum Teil zu kontroversen Ergebnissen. Meist war dabei unklar, ob Schimpansen die Aufgabe nicht lösen konnten oder diese nicht verstanden. Ein Problem, das bei frei lebenden Schimpansen in ihrem natürlichen Umfeld nicht besteht."
In ihren versuchen konfrontierten die Wissenschaftler die Tiere mit Attrappen gefährlicher Giftschlangen. "Diese gut getarnten Schlangen liegen oft wochenlang am selben Fleck. Es lohnt sich also, wenn der Schimpanse, der sie entdeckt, seine Gruppenmitglieder vor der Gefahr warnt", sagt Catherine Crockford.
Die Forscher beobachteten das Verhalten von 33 verschiedenen Schimpansen, die jeweils eines von drei Schlangenmodellen gesehen hatten. Es zeigte sich, dass Alarmrufe häufiger dann ausgestoßen wurden, wenn der Rufer sich in der Gesellschaft von Gruppenmitgliedern befand, die die Schlange entweder selbst noch nicht gesehen oder frühere Warnrufe nicht gehört haben konnten. "Schimpansen scheinen den Wissensstand anderer zu berücksichtigen und stoßen freiwillig einen Warnruf aus, um die anderen über eine Gefahr zu informieren, von der sie nichts wissen", sagt Wittig. "Gruppenmitglieder, die die Gefahr bereits kannten, wurden seltener informiert".
Damit belegen die Forscher erstmals, dass die Tiere Alarmrufe nicht nur absichtlich, sondern auch häufiger ausstoßen, wenn sich die Zuhörer der Gefahr nicht bewusst sind. "Schimpansen verstehen offenbar, dass sie etwas wissen, was ihr Gegenüber nicht weiß. Sie verstehen ebenfalls, dass sie den anderen informieren können, indem sie eine ganz bestimmte Lautäußerung von sich geben", so Wittig.
Einige Wissenschaftlern sehen in genau dieser Fähigkeit, dem Bereitstellen von fehlenden Informationen für andere Gruppenmitglieder einen wichtigen Schritt in der Evolution von Sprache: Warum sollte man jemanden über etwas informieren, wenn man nicht vorher erkannt hat, dass derjenige diese Information benötigt?
Bisher war nicht klar, wann in der Evolution der Affenartigen (Hominoiden) oder der Menschenartigen (Hominiden) dieser wichtige Schritt gegangen wurde. Die Studie zeigt nun, dass der gemeinsame Vorfahre von Mensch und Schimpanse diesen Weg möglicherweise vor 6 Millionen Jahren beschritten haben könnte.
Schimpanse im Budongo Wald in Uganda, | Copyright: R. Wittig/MPI f. evolutionäre Anthropologie, eva.mpg.de
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Nijmegen/ Niederlande - Schimpansen, Orang-Utans, Gorillas und Bonobos treffen Entscheidungen auf sehr viel komplexerer Grundlade als bislang angenommen. So wägen Menschenaffen die Wahrscheinlichkeiten auf Erfolg auf der Grundlage ihrer bisherigen Erfahrungen ab. Die Entdeckung könnte auch Rückschlüsse auf das menschliche Entscheidungsverhalten erlauben und belegt erneut eine deutlich komplexere Gedankenwelt der Menschenaffen als bislang gedacht.
Wie die Forscher um Daniel Haun vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen und Kollegen des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig aktuell um Fachmagazin "PLoS" berichten, haben sie den Tieren zunächst zwei Arten von Bananenstücken vorgelegt: eine kleinere die immer am selben Ort zu finden war und größere Bananen, die dann jeweils immer wieder unter unterschiedlichen Tassen verborgen wurden und damit also eine risikoreichere Wahl darstellte.
Bei ihren Studien haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass die Wahl der Menschenaffen von ihrer Unsicherheit und der eingeschätzten Erfolgswahrscheinlichkeit angesichts der riskanten Wahl bestimmt wird - für die Forscher ein deutlicher Hinweis auch eine komplex entwickelte Entscheidungsfindung.
So wählten die Menschenaffen sehr viel öfter die kleineren Bananenstücke, wenn sie sich unsicher darüber waren, unter welcher Tasse das große Stück verborgen war: Je geringer also die Wahrscheinlichkeit der richtigen Wahl, desto häufiger wählten die Tiere das offen liegende, damit aber auch kleinere Stück.
Zudem fanden die Forscher heraus, dass die Menschenaffen in nicht weniger als der Hälfte der Versuche, das größere Stück suchten - auch wenn damit das Risiko verbunden war, statt des großen Bananenstücks überhaupt nichts zu bekommen. "Diese riskante Entscheidungsfindung nahm auf fast 100 Prozent zu, je größer der Größenunterschied zwischen dem kleinen und dem größeren Futterstück wurde", so die Pressemitteilung des Max-Planck-Institut für Psycholinguistik (www.mpi.nl).
Während alle vier Arten von Menschenaffen komplexe Entscheidungen und Strategien zur Entscheidungsfindung aufzeigten, zeigten Schimpansen und Orang-Utans eine deutlich größere Tendenz zu risikoreichen Entscheidungen als vergleichsweise Gorillas und Bonobos. Der genaue Grund für diesen Unterschied ist bislang jedoch noch unklar.
"Unsere Studie fügt der stets anwachsenden Beweiskraft für ein wesentlich komplexer entwickelte Gedankenwelt von Menschenaffen, ein weiteres Element hinzu", so Haun.
Archiv: Schimpanse im Zoo | Copyright: grenzwissenschaft-aktuell.de
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Zürich/ Schweiz - Das als "Policing" bezeichnete unparteiische Eingreifen einer Drittpartei in einen Streit anderer galt bislang als rein menschliche Eigenschaft und wurde bei Schimpansen lediglich rein anekdotisch dokumentiert. Primatologen der Universität Zürich können nun belegen, dass auch Schimpansen unparteiisch in einen Streit eingreifen, um die Stabilität ihrer Gruppe zu sichern. Die Forscher um Claudia Rudolf von Rohr sehen in diesem Verhalten eine evolutionäre Vorform von moralisch motiviertem Verhalten.
Wie bei uns Menschen, so ist offenbar ein gutes Konfliktmanagement auch für den Gruppenzusammenhalt unter Schimpansen von zentraler Bedeutung, denn auch hier sorgen Einzelne für Ruhe und Ordnung in ihrer Gruppe und dies nicht für ihren unmittelbaren eigenen Vorteil, sondern um den Frieden in der Gruppe zu wahren. Kurz: Sie zeigen damit prosoziales Verhalten, das auf einem Interesse am Gemeinschaftswohl basiert.
Wie die Forscher beobachten konnten, war die Bereitschaft der Streitschlichter unparteiisch einzugreifen, dann am größten, wenn sich mehrere Streithähne an einem Streit beteiligen – wahrscheinlich, so vermuten sie, weil solche Konflikte für den Gruppenfrieden besonders gefährlich sind.
Für ihre Studie beobachteten und verglichen die Forscher das Verhalten von vier unterschiedlichen nicht freilebenden Schimpansengruppen. Im Gossauer Walter Zoo trafen sie auf besondere Umstände: "Wir hatten Glück, dass wir eine Gruppe von Schimpansen beobachten durften, zu der neue Weibchen stießen und in der zudem die Rangordnung unter den Männchen neu ausgetragen wurde. Die Stabilität der Gruppe geriet ins Wanken. Das passiert auch in der Wildnis", so die Forscherin.
Dabei eigne sich nicht jeder Schimpanse als Schlichter, da vor allem hochrangige Männchen bzw. Weibchen oder Tiere, die großen Respekt in der Gruppe genießen, in Streite eingreifen. Ansonsten würden die Streitschlichter den Konflikt nicht erfolgreich beenden können. Wie bei den Menschen gibt es auch unter Schimpansen Autoritäten. "Das bei uns Menschen hoch entwickelte Interesse am Gemeinschaftswohl, das für unser moralisches Verhalten grundlegend ist, hat tiefe Wurzeln. Es lässt sich auch bei unseren nächsten Verwandten beobachten", schlussfolgert Claudia Rudolf von Rohr.
Vorallem hochrangige Gruppenmitglieder schlichten einen Streit. | Copyright: Claudia Rudolf von Rohr, uzh.ch
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Cambridge/ USA - Britische Genetiker haben zum ersten Mal das vollständige Gorilla-Genom entschlüsselt. Während das Ergebnis bestätigt, dass unsere nächsten Verwandten im Tierreich weiterhin die Schimpansen sind, zeigt das Ergebnis dennoch, dass ein Großteil des menschlichen Genoms sehr viel mehr dem von Gorillas als dem von Schimpansen gleicht.
Mit dem Abschluss der Arbeiten war es Wissenschaftlern erstmals möglich, die Genome aller vier noch lebenden Menschenaffenarten, also Menschen, Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans, direkt miteinander zu vergleichen. Damit offenbart die Studie einzigartige Einblicke in unsere eigene Herkunft und stellt für die Wissenschaft eine wichtige Quelle auch für die Erforschung der menschlichen Evolution und Biologie dar.
"Das Gorilla-Genom ist deshalb von so besonderer Bedeutung, da es uns Einblicke in jene Zeit ermöglicht, als sich unsere Vorfahren von unseren nächsten evolutionären Cousins trennten", erläutern Aylwyn Scally, Dr. Chris Tyler-Smith und Dr. Richard Durbin vom britischen Wellcome Trust Sanger Institute im Fachmagazin "Nature." "Jetzt können wir die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen unseren und den Genen von Gorillas, also den größten lebenden Primaten ergründen."
In ihrer Arbeit haben sich die Forscher auf 11.000 Gene von Menschen, Schimpansen und Gorillas mit evolutionär wichtigen genetischen Veränderungen konzentriert. Während Menschen und Schimpansen genetisch am engsten miteinander verwandt sind, fanden die Forscher dennoch auch viele Teile die sich nicht gleichen. "15 Prozent des menschlichen Genoms gleicht dem von Gorillas mehr als dem von Schimpansen und 15 Prozent des Schimpansen-Genoms gleicht dem von Gorillas mehr als dem von Menschen."
Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie sei die Entdeckung, dass nicht nur die Unterschiede sondern auch die Ähnlichkeiten parallel verlaufener Veränderungen zwischen den Arten Millionen von Jahren evolutionärer Divergenz, entsprechen.
"Wir haben entdeckt, dass wir Menschen viele parallele genetische Veränderungen mit Gorillas teilen, darunter auch Entwicklungen des Gehörs. Damit stellen unsere Ergebnisse bisherige Vermutungen in Frage, nach denen die vergleichsweise schnelle Entwicklung des menschlichen Gehörs mit der Entwicklung der Sprache
einherging", so Tyler-Smith.
Die Ergebnisse erhellen auch den Zeitpunkt der Trennung der beiden Arten. Laut den Forschern trennten sich Gorillas von Menschen und Schimpansen vor rund zehn Millionen Jahren. Die erneute Aufteilung in die heute noch lebenden Östlichen und Westlichen Gorillas fand hingegen erst innerhalb der vergangen eine Million Jahre statt und verlief schrittweise. Diese Trennung sei sowohl mit der Trennung von Schimpansen und Bonobos als auch mit der von modernen Menschen und den Neandertalern zu vergleichen. Die Trennung von Mensch und Schimpanse ereignete sich laut der Studie vor rund sechs Millionen Jahren. "Nach Jahren der Debatte stimmen unsere genetischen Interpretationen nun auch mit dem Fossilfunden überein“, erläutert Durbin. "Da es keine weiteren Menschenaffenarten mehr gibt, können sich Paläontologen und Genetiker jetzt einem intensiven Studium der Genome widmen."
"Die Erforschung der Menschenaffen ermöglicht uns nicht nur Einblicke in unsere eigene Evolution sondern zeigt uns auch, wie wichtig es ist, die Vielfalt dieser bemerkenswerten Arten zu bewahren", betonen die Forscher abschließend.
Gorilla | Copyright: grenzwissenschaft-aktuell.de
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Edinburgh/ Schottland - Haben Menschenaffen eine Persönlichkeit, die mit der von Menschen vergleichbar ist oder handelt es sich bei entsprechend interpretiertem Verhalten lediglich um anthropomorphische Projektionen der menschlichen Beobachter? Diese Frage glauben schottische Psychologen nun beantwortet zu haben und sprechen den Tieren menschenähnliche Persönlichkeitszüge zu.
Wie die BBC berichtet, nutzen die Forscher um Dr. Mars Adams und Dr. Alexander Weiss von der University of Edinburgh statistische Methoden, um jegliche menschliche Voreingenommenheit bei der Beurteilung des Verhaltens der Affen auszuschließen.
In der Persönlichkeits- und Differenziellen Psychologie gehen Wissenschaftler von fünf "Dimensionen" aus: Dem Neurozitismus, der Extraversion, der Verträglichkeit, der Offenheit und der Gewissenhaftigkeit, den sogenannten "Big Five".
Schon frühere Studien an nicht-menschlichen Primaten hatten nahe gelegt, dass beispielsweise auch Schimpansen über diese eigentlich menschlichen Persönlichkeitsdimensionen verfügen, während Orang-Utans lediglich drei Dimensionen (Extraversion, Neurozitismus und Verträglichkeit) aufzeigen. Grund für diese gemeinsamen Persönlichkeitseigenschaften sehen die Forscher in den genetischen Gemeinsamkeiten veranlagt: "Menschen und Schimpansen teilen sich einen gemeinsamen Vorfahren vor vier bis sechs Millionen Jahren", so Weiss. Hingegen sei der gemeinsame Vorfahr von Mensch und Orang-Utan vor 15 Millionen Jahren zu suchen.
In ihrer Studie haben die Forscher gemeinsam mit Kollegen der japanischen Kyoto University und an der University of Arizona 230 Zoobesucher mittels Fragebögen gebeten, den beobachteten Schimpansen und Orang-Utans in Zoos bis zu 50 Persönlichkeitsmerkmale zuzuordnen. Danach wurden diese entsprechen der fünf Hauptdimensionen geordnet.
Aus den Fragebögen heraus filterten die Wissenschaftler dann mittels statistischer Methoden die menschlichen Voreingenommenheiten der menschlichen Beobachter.
"Das Ergebnis unserer Untersuchung ist, dass selbst dieses Verfahren keine Unterschiede zu der normalen Persönlichkeitsbeurteilung der Tiere aufzeigt. Das wiederum belegt, dass die Beobachter in der Regel doch nicht ihre eigenen Vorstellungen über die Persönlichkeit von Tieren in die Beurteilung einfließen lassen", so die Forscher.
Damit bestätige die aktuell im Fachmagazin "Animal Behaviour" veröffentlichte Studie, dass Schimpansen und Orang-Utans durchaus über Persönlichkeitseigenschaften verfügen, die jenen von Menschen sehr ähnlich sind.
Archiv: Schimpanse im Zoo. | Copyright: grewi.de
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Karisoke Research Center (Ruanda) - Forscher und Wildhüter des Dian Fossey Gorilla Fund (gorillafund.org) haben im Dschungel der Virunga-Vulkane, zwischen dem den Bergen Karisimbi und dem Visoke erstmals junge Gorillas bei der gezielten Zerstörung von Schlingfallen beobachtet, die hier von Wilderern ausgelegt wurden und nur wenige Tage zuvor einem Jungtier der Gruppe zum tödlichen Verhängnis geworden waren.
"Wir wussten schon zuvor von Berichten, dass Gorillas in der Lage sind, derartige Fallen regelrecht abzubauen, aber alle derartigen Vorgänge waren bislang meist nur von den Silberrücken selbst ausgeführt worden", erläutert die Koordinatorin der Forschungsstation Veronica Vecello. "Jetzt haben wir aber zwei Jungtiere und einen Schwarzrücken dabei beobachtet und alles fotografisch dokumentiert, wie sie in Zusammenarbeit zwei Schlingfallen deaktiviert und damit erstaunliche kognitive Fähigkeiten bewiesen haben."
Die Fallen der Wilderer, so erklärt die Stiftung, gehören zu den größten Bedrohungen für die Berggorillas. Zwar stellen sie keine größere Gefahr mehr für ausgewachsene Exemplare dar, doch können Jungtiere leicht darin zu Tode kommen.
Gerade vor diesem Hintergrund sei auch der beobachtete Vorgang zu bewerten: "Nur wenige Tage zuvor wurde ein Jungtier von den Schlingen der Falle derart verletzt, dass es kurz darauf an den Folgen einer ausgerenkten Schulter und Wundbrand verstarb. Hierbei handelte es sich schon um den zweiten derartigen Vorfall mit Todesfolge für ein Jungtier in diesem Jahr."
Vor wenigen Tagen hatte dann John Ndayambaje, ein Mitarbeiter der Forschungsstation, eine Schlingfalle in der Nähe einer Gorillagruppe ausgemacht und wollte diese eigentlich gerade selbst entschärfen, als er vom Silberrücken durch die bekannten grunzenden Warnlaute zurückgewiesen wurde. "Noch im gleichen Moment begannen dann andere Tiere damit, diese und eine nahe gelegene zweite Falle regelrecht abzubauen", so Pressemitteilung der Stiftung. Vier weitere Fallen konnten kurz darauf von Ranchern entfernt werden.
"Wir kämpfen nahezu täglich gegen diese Fallen und dieser Kampf ist noch lange nicht vorbei. Aber der Tod des Jungtieres hat uns erneut motiviert. Heute können wir aber mit Stolz bestätigen, dass die Gorillas selbst auch ihren Teil zu diesem Ringen beitragen", zeigt sich der Direktor des Karisoke Centers, Felix Ndagijimana, überzeugt.
Der "Dian Fossey Gorilla Fund International", der unter anderem auch das Karisoke Research Center in Ruanda betreibt, hat sich der Erhaltung und den Schutz der afrikanischen Gorillas verschrieben. Gegründet wurde die Stiftung von der berühmten Affenforscherin Dr. Dian Fossey. Daneben arbeitet die Stiftung auch mit den Tierschutzbehörden im Kongo zusammen und betreibt umfangreiche Aufklärungs- und Informationsarbeit sowie soziale Programme vor Ort.
Zwei Jungtiere zerlegen gezielt eine Schlingfalle. | Copyright: Dian Fossey Gorilla Fund International, gorillafund.org
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Haifa (Israel) - Immer wieder überrascht ein 30 Jahre alter Bonobo Wissenschaftler und Verhaltensforscher mit seinen außergewöhnlich kognitiven und handwerklichen Fähigkeiten, die die Grenzen zwischen Tier und Mensch zu überschreiten scheinen. Jetzt hat Kanzi, so der Name des Zwergschimpansen, gezeigt, dass er Werkzeuge auf die gleiche Weise herstellt und einsetzt, die dies wahrscheinlich schon Frühmenschen getan haben.
Schon zuvor war es den Forschern gelungen, Kanzi eine einfache Form von Zeichensprache beizubringen, mit deren Hilfe sich der Menschenaffe mittels einer Tatstatur oder einer Maltafel etwa nach Bananen oder Saft fragen kann.
In neuen Experimenten offenbarte Kanzi nun auch, dass er die Fähigkeit besitzt, einfache Werkzeuge auf wahrscheinlich ganz ähnliche Art und Weise herzustellen und zu nutzen, wie dies schon unsere frühen Vorfahren taten.
Wie die Verhaltensforscher um Eviatar Nevo von der University of Haifa aktuell im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" berichten, versteckten sie Futter im Innern von danach wieder versiegelten Baumklötzen und beobachteten, wie Kanzi versuchte, an dieses Futter zu gelangen (s. Video).
Während ein anderer Bonobo sich dieses Problems mehrfach erfolglos angenommen hatte und lediglich durch das Hinwerfen des Stammes an das Futter gelangte, benötigte Kanzi zwar länger, bediente sich aber deutlich komplexer Methoden.
Steckt im Bonobo Kanzi ein erwachender Affen-Genius? | Copyright: greatapetrust.org
Obwohl beide Affen schon in den 1990er Jahren die Herstellung von scharfen Feuersteinabschlägen mittels zweier Steine beigebracht worden war, nutze nur Kanzi die ihm von den Forschern zur Verfügung gestellten Werkzeuge, wie etwa Äste, Hirschgeweihe oder verschiedene Steine, um an die Futterbelohnung im Innern des Stammes zu gelangen. Hierzu versuchte er beispielsweise kleine Äste gezielt in Spalten des Baumklotzes zu stecken, Steine gezielt danach zu werfen und Steinabschläge und andere Bruchstücke zum Anritzen, -kratzen und -bohren und Aufdrehen de Holzes zu nutzen.
Schlussendlich erlangte Kanzi so das Futter aus 24 Holzklötzen. Sein Partner war nur bei zwei Versuchen erfolgreich. Ähnliches galt für fest im Boden vergrabenes Futter. Auch hier zeigte Kanzi eine erstaunliche Auswahl der von ihm benutzten Werkzeuge, wenn er beispielsweise breite und Flache Steine zum Graben benutzte, während sein Gegenüber alle Arten der vorhandenen Steine ganz ohne eine Auswahl zu treffen mehr oder weniger erfolgreich einsetzte. Zugleich waren die Forscher über die Ähnlichkeit der von Kanzi hergestellten Werkzeuge mit denen von Frühmenschen erstaunt.
Ob Kanzis Fähigkeiten auch allgemein auf andere Bonobos übertragen werden kann, darüber streiten die unterschiedlichen Forscher. Für die israelischen Forscher sind die aktuellen Experimente zumindest ein Beleg dafür, dass zumindest einzelne Bonobos prinzipiell technische Fähigkeiten besitzen, die bisher als typisch für den Menschen und seine Vorfahren galten.
Mit dieser Beobachtung einhergehend müsse nun auch die Frage gestellt werden, ob diese Fähigkeiten tatsächlich erst mit dem Aufkommen der Gattung Homo entstanden oder ob sie nicht bereits beim gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Bonobos vorhanden war. Für die Forscher deuten die Ergebnisse ihrer Untersuchungen darauf, dass Letzteres der Fall zu sein scheint.
Weitere Untersuchungen sollen nun ergründen, ob Kanzis Fähigkeiten einzigartig und möglicherweise auf seine spezielle Lebensweise in direkter Nähe zu Menschen zurückzuführen sind oder ob auch andere Bonobos zu solchen Leistungen fähig sind - schließlich verweisen Kritiker schon jetzt auf den Umstand, dass Kanzi die Fähigkeit der Feuersteinabschläge von Menschen speziell beigebracht bekam.
Bonobo Kanzi. | Copyright: greatapetrust.org
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Leipzig (Deutschland) - Schimpansen können nicht nur voneinander lernen, sie können diese Informationen auch zu lokalen Traditionen weiterentwickeln. Wie ein internationales Forscherteam nun aufzeigt, hängt etwa das Verhalten bei der gegenseitigen Fellpflege davon ab, welcher Gruppe die Schimpansen angehören. Besonders in der Art, wie sich die Tiere während der Pflegeprozedur die Hände geben, gibt es lokale Unterschiede.
Die Wissenschaftler der Max-Planck-Institute für Psycholinguistik in Nijmegen und für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben zusammen mit der US-amerikanischen Gonzaga University das sogenannte "grooming handclasp" untersucht - eine Art händchenhaltender Handschlag, bei dem sich zwei Schimpansen gegenseitig die Hand oder den Arm geben, die umklammerten Arme in die Luft halten und mit der freien Hand das Fell des anderen absuchen und pflegen. Allerdings kann dieses Verhalten nicht in allen Schimpansen-Populationen beobachtet werden. Die Forscher haben deshalb untersucht, ob die Schimpansen dieses Verhalten zeigen, oder ob sie es voneinander lernen und diese Art der Pflege an nachfolgende Generationen weitergeben.
"Frühere Forschungen hatten ergeben, dass der 'grooming handclasp' ein kulturelles Merkmal ist - vergleichbar mit den verschiedenen Begrüßungsritualen menschlicher Kulturen", erläutert die Presseinformation der Max-Planck-Gesellschaft (mpg.de). "Manche Schimpansen-Gruppen legen dieses Verhalten an den Tag, andere nicht. Es wäre aber möglich, dass genetische Unterschiede zwischen den Schimpansen-Populationen oder voneinander abweichenden Umweltbedingungen der Grund für diese Beobachtungen sind. Deshalb haben die Forscher in der aktuellen Studie analysiert, ob es Unterschiede in der Art des Handschlages zwischen verschiedenen Populationen gibt."
Für ihre Untersuchungen haben Edwin van Leeuwen und Katherine Cronin von der Max-Planck-Forschungsgruppe für Vergleichende Kognitive Anthropologie vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik zwischen 2007 und 2012 Schimpansen im Chimfunshi Wildlife Orphanage Trust-Reservat in Sambia beobachtet. In diesem Waldgebiet, das zu einem der größten zusammenhängenden Wäldern der Erde gehört, leben Schimpansen, die in der Wildnis oder auch in Gefangenschaft geboren wurden. Die Max-Planck-Forscher haben zusammen mit Studenten der Gonzaga University und mit einem Team von ansässigen Tierpflegern detaillierte Daten zum Verhalten der Schimpansen gesammelt und ausgewertet.
...andere Schimpansen-Gruppen bevorzugen das Umklammern des Handgelenks. | Copyright: Mark Bodamer, gonzaga.edu
Die aktuelle Studie zeigt, dass die Schimpansen-Gruppen das Ritual unterschiedlich ausführen: Vertreter einer Population geben sich lieber die Hand, in anderen Populationen umklammern die Schimpansen das gesamte Handgelenk. "Wir wissen nicht, was für diese Unterschiede verantwortlich ist", gesteht van Leuween ein. "Aber unsere Studie zeigt, dass die Schimpansen-Populationen ihre eigenen lokalen Traditionen hervorbringen und festigen. Schimpansen können also über ihre angeborenen Veranlagungen hinaus Verhaltensweisen entwickeln und so ihre Lebensumstände beeinflussen."
Zudem haben die Forscher beobachtet, dass die Art des "grooming handclasp" auch an die nächste Generation übermittelt wird. "Während der fünf Jahre bei den Schimpansen konnten wir miterleben, wie 20 junge Schimpansen mit der Zeit den spezifischen Handschlag der Gruppe übernommen haben. Die ersten 'grooming handclasps' wurden mit der Mutter durchgeführt. Diese Beobachtungen bekräftigen unsere Schlussfolgerung, dass die Schimpansen die lokale Tradition über sozialen Austausch erlernen. Das könnte der Beweis einer sozialen Kultur sein", erklärt Bodamer von der Gonzaga University.
Zukünftig sollen weitere Untersuchungen dieser Schimpansen-Gruppe im Reservat dabei helfen, die Frage klären, inwiefern diese Tradition mit der Zeit überdauert. "Vielleicht bekommen wir auch eine Antwort darauf, warum sie überhaupt während der Fellpflege ihre Arme in die Höhe strecken", sagt van Leeuwen.
Die Schimpansen einiger Populationen geben sich die Hand während der Fellpflege... | Copyright: Mark Bodamer, gonzaga.edu
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Leipzig (Deutschland) - Während bereits bekannt war, dass Affen und andere Tiere ihr räumliches Gedächtnis dazu nutzen, Früchte im Regenwald wieder aufzufinden, war bislang unklar, wie etwa Schimpansen die Früchte überhaupt erst ausfindig machen. Forscher haben nun im Taï-National Park an der Elfenbeinküste (Westafrika) Schimpansen beobachtet und dabei untersucht, welche Strategien die Primaten bei ihrer Suche nach den Früchten anwenden. Dabei stellten sie fest, dass die Tiere über botanische Kenntnisse verfügen und diese zur Nahrungssuche einsetzen.
Wie die Forscher um Karline Janmaat und Christophe Boesch vom Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (eva.mpg.de) aktuell im Fachjournal "Animal Cognition" berichten, "wissen die Schimpansen, dass manche Baumarten zeitgleich Früchte tragen und nutzen diese botanischen Kenntnisse bei ihrer täglichen Nahrungssuche. Wenn also die Früchte eines bestimmten Baums reif sind, inspizieren sie auch andere Bäume besonders aufmerksam, ob sie ebenfalls schon Früchte tragen."
Während ihrer Studie beobachteten die Wissenschaftler die Tiere beim Inspizieren ihres Lebensraumes und zeichneten die prüfenden Blicke der Schimpansen in die Baumkronen auf. Für die Analyse verwendeten die Forscher dann ausschließlich solche Aufnahmen, bei denen Schimpansen Bäume absuchen, die gerade keine Früchte trugen - bei denen sie sich also sozusagen "geirrt" hatten. Somit konnten die Forscher anhand dieser "Irrtümer" ausschließen, dass die Inspektionen der Bäume durch den Anblick und Geruch von Früchten ausgelöst wurden.
Stattdessen fanden sie heraus, dass die Schimpansen diese Bäume in der Erwartung kontrollieren, dort in naher Zukunft Früchte zum Verzehr zu finden. Hatten sie dann erst einmal die erste Frucht der Saison verspeist, erhöhte sich ihre Erwartungshaltung sogar noch maßgeblich. "Die Schimpansen entwickeln nicht einfach nur eine Vorliebe für eine bestimmte Frucht, die sie in der Vergangenheit oft aßen", sagt Karline Janmaat. "Stattdessen können wir anhand einer botanischen Besonderheit - in welchem Maße bestimmte Baumarten zeitgleich Früchte produzieren - vorhersagen, welche Bäume die Tiere inspizieren werden."
Schimpansen, so schlussfolgern die Forscher, wissen also, dass bestimmte Baumarten zeitgleich Früchte tragen und wenden dieses Wissen auf ihre tägliche Nahrungssuche an. Sie stützen ihre Erwartungen dabei auf eine Kombination zweier Faktoren: Botanische Kenntnisse, die auf der Erfolgsrate der Tiere beim Auffinden von Früchten beruhen, und die Fähigkeit, Obstsorten zu kategorisieren. "Unsere Ergebnisse zeigen, welche Vielfalt an Strategien unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, bei der Nahrungssuche anwenden. Darüber hinaus beleuchten sie auch die evolutionären Ursprünge der menschlichen Fähigkeit des Kategorisierens und abstrakten Denkens", sagt Christophe Boesch, der Leiter der Abteilung für Primatologie am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie.
Schimpansen beim Blick nach Früchten in die Baumkronen. | Copyright/Quelle: Ammie Kalan, eva.mpg.de
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Chicago (USA) - Während Psychologen lange über den Kern jener Persönlichkeitsdimensionen debattierten, die unsere sogenannte Menschlichkeit ausmachen, waren auch Primatenforscher darum bemüht, die Persönlichkeitseigenschaften unserer nächsten Verwandten, den Schimpansen, zu erforschen. Wie US-amerikanische Primatologen aktuell berichten, liegen mittlerweile deutliche Belege für universell unter Schimpansen verbreitete fünf Persönlichkeitsdimensionen vor.
Wie die Forscher um Hani Freeman des Lester E. Fisher Center for the Study and Conservation of Apes im Lincoln Park Zoo (Chicago) aktuell im Fachjournal "American Journal of Primatology" (DOI: 10.1002/ajp.22168) berichten, handelt es sich bei diesen Eigenschaften um: Reaktionsvermögen/Unzuverlässigkeit, Dominanz, Offenheit für Erfahrungen, Extraversion und Verträglichkeit. Hinzu glauben sie auch noch einen sechsten Faktor (Methodik) ausgemacht zu haben, für dessen Nachweis jedoch noch weitere Untersuchungen notwendig seien.
"Ein Verständnis der Schimpansenpersönlichkeit hat wichtige theoretische und praktische Auswirkungen", erläutert Freeman. "Aus akademischer Sicht kann uns die Erkenntnis sehr viel über die Evolution der menschlichen Persönlichkeit im Allgemeinen sagen. Aus praktischer Sicht hilft es Pflegern der Tiere dabei, Pflege und Umgang individuell an jedes einzelne Tiere und dessen Persönlichkeit anpassen zu können, was wiederum zum Wohlergehen der Tiere beträgt."
Während die Analyse der Persönlichkeit von Schimpansen kein gänzlich neues Forschungsgebiet darstellt, hätten frühere Untersuchungen bislang jedoch wichtige Fragen nicht beantworten können, so die Autoren der aktuellen Studie.
"Einige Persönlichkeits-Skalen, die in diesen Untersuchungen angewandt wurden, waren ursprünglich für andere Arten ausgelegt worden (top-down). Sie berücksichtigten also Fähigkeiten und Merkmale, die für Schimpansen und ihre Persönlichkeit gänzlich irrelevant sind", so Freeman. Zugleich sei aber auch ein rein auf Schimpansen fixierte Untersuchung (bottom-up) nur bedingt zielführend, da sich aus ihr heraus keine Rückschlüsse auch auf andere Arten und/oder die Evolution von menschlichen Persönlichkeitseigenschaften ableiten lasse. Für ihre aktuelle Analyse haben die Wissenschaftler deshalb eine neue Skala entwickelt, die die beiden anderen Skalen kombiniert und 41 Verhaltensbeschreibungen, darunter u.a. Mut, Neid, Freundlichkeit oder auch Geiz gegenüber anderen beinhaltet.
Insgesamt 17 Beobachter haben innerhalb der Studie mehr als zwei Jahre lang sehr eng mit 99 Schimpansen im Alter von 8 bis 48 Jahren zusammengearbeitet. Die meisten dieser Tiere wurden in Gefangenschaft geboren, wurden von ihren eigenen Müttern großgezogen und lebten mindestens zwei Jahre in der Anlage, innerhalb derer sie auch untersucht wurden.
Die Ergebnisse bestätigten die Vermutungen der Forscher, wonach die Persönlichkeitsbeschreibungen primär vom unterschiedlichen Verhalten der Tiere abhängig waren. Die Forscher konnten auch aufzeigen, dass die Beurteilungen der Beobachter mit ihren eigenen unabhängigen Einschätzungen der Persönlichkeiten der einzelnen Tiere übereinstimmten - es sich also nicht alleine um von den Beobachtern jeweils auf die Tiere projizierte Eigenschaften handelte.
Eine zukünftige Beobachtung und Einschätzung von Schimpansen in Gefangenschaft anhand der erarbeiteten fünf Persönlichkeitsdimensionen könne nun dabei helfen, wichtige Verhaltensvorhersagen der Tiere in bestimmten sozialen Situationen und für den Umgang mit den Tieren zu erstellen, so die Wissenschaftler abschließend.
Schimpanse im Lincoln Park Zoo Chicago. | Copyright: lpzoo.org
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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
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Ein Savannen-Schimpanse sticht mit einem speerartig eingesetzten Ast nach einem Buschbaby in einer Baumhöhle. | Copyright: BBC
Ames (USA) - Verhaltensforscher haben wilde Schimpansen nicht nur beim Herstellen sondern auch bei der Jagd mit Speeren beobachtet. Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass weibliche Schimpansen öfter mit diesen Werkzeugen jagen als ihre männlichen Artgenossen. Bei der beobachteteten Schimpansengruppe handelt es sich weltweit um die einzige nicht-menschliche Population von lebenwesen, die für die Jagd eigens hergestellte Werkzeuge gezielt nutzt. Bislang galt dieses Verhalten als ausschließelich für Menschen typisch.
Wie die Forscher um Professor Jill Pruetz von der Iowa State University aktuell im Fachjournal "Royal Society Open Science" (DOI: 10.1098/rsos.140507) berichten, hatten sie schon 2007 erstmals Savannen-Schimpansen in Fongoli im Senegal bei der Jagd mit Werkzeugen beobachtet (s. Video). Schon damals stellten die Wissenschaftler fest, dass es mehrheitlich die Weibchen waren (60:40%), die diese Jagdmethode benutzten. Seither haben Pruetz und Kollegen mehr als 300 Fälle von mit Werkzeugen jagenden Schimpansen dokumentiert.
Bei ihrer Jagd etwa auf Buschbabies (Galagos) nutzen die Menschenaffen mit den Zähnen zugespitzte speerartige Äste, um nach diesen in ihren Baumhöhlen zu stochern. Aus ihren Beobachtungen leiten die Forscher auch eine mögliche Erklärung für den beobachteten Unterschied zwischen den Geschlechtern ab: "Männliche Schimpansen sind bei der Jagd deutlich opportunistischer. Es kam oft vor, dass sich ein Männchen in der Nähe eines mit einem solchen Werkzeug jagenden Weibchens befand, die Beute dem Speer jedoch entkam. In diesem Moment griff sich dann das Männchen kurzerhand das fliehende Buschbaby."
Bislang sind die Schimpansen in Fongoli die einzige nicht-menschliche Population, die fortwährend die gleichen Werkzeuge zur Jagd verwenden. Doch warum ist das so? "Die viel bessere Frage wäre, warum andere Schimpansen andernorts diese Technik nicht anwenden", so Pruetz. "Vielleicht liegt es daran, dass sie es einfach nie gelernt haben." Das Jagen mit Werkzeugen könnte aber auch das Ergebnis sozialer Toleranz sein, wie sie innerhalb anderer Schimpansenpopulationen einfach nicht existiert.
"Wenn in Fongoli ein Weibchen oder ein untergeordnetes Männchen etwas fangen, so wird es ihnen gestattet, diese Beute zu behalten und auch selbst zu fressen. Anderenorts beansprucht das dominante Männchen derartige Beute und es gibt somit dort auch kein Vorteil für Weibchen selbst zu jagen oder neue Techniken zu entwickeln."
Auch die Umgebung sei ein prägender Faktor. "In Fongoli gibt es aufgrund der Trockenheit beispielsweise keine Roten Stummelaffen, die sonst bevorzugte Beute von Schimpansen an anderen Orten. Die hiesigen Buschbabies sind für weibliche Schimpansen denn auch eine gerade mit Werkzeugen einfachere Beute.
Einem Vergleich mit der von einigen Schimpansen angewandten Methode des "Ameisenfischens" mit Stöcken und Gräsern, widerspricht die Forscherin und erläutert, dass das Verhalten der Beute und die damit einhergehenden notwendigen Handlungen des Jägers gänzlich unterschiedlich seien. "Das Fischen nach Ameisen und das Stochern und Aufspießen eines Buschbabies sind zwei sehr unterschiedliche Handlungen. Während beim Ameisen- und Termitenfischen die Ameisen von selbst auf den Ast kriechen und dann von dem Schimpansen nur noch heruntergeleckt werden müssen, wehrt sich ein Buschbaby, versucht zu fliehen und sich vor dem Schimpansen zu verstecken." Deshalb komme es auch nicht selten vor, dass die Schimpansen von ihrer gewünschten Beute gebissen werden.
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http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...prache20150817/
Menschenaffen beherrschen doch Grundlagen der Sprache:
Die Gorilladame Koko beim selbst herbeigeführten husten
Copyright: UW-Madison
Madison (USA) – Die Sprache galt bislang als rein menschliche Fähigkeit. Selbst für die uns Menschen am nächsten verwandten Menschenaffen sollten – laut bisheriger Lehrmeinung – die Kontrolle von Atmung und Lauten als Vorstufe des Sprechens eigentlich unmöglich sein. Eine neue Studie des Gorillaweibchens Koko zeigt nun jedoch genau das Gegenteil und belegt damit, dass für Menschenaffen die Fähigkeit zur Sprache gar nicht so weit entfernt ist, wie bislang gedacht.
Wie Marcus Perlman von der University of Wisconsin-Madison und Nathaniel Clark von der University of California, Santa Cruz aktuell im Fachjournal „Animal Cognition“ (DOI: 10.1007/s10071-015-0889-6) berichten, kommen sie anhand der Analyse von mehr als 71 Stunden Videomaterial zu Experimenten mit Koko – die seit mehr als 40 Jahren mittels komplexer Gebärdensprache mit ihren Betreuern auf erstaunlich hohem Niveau kommuniziert – zu der Erkenntnis, dass die Gorilladame zu auffallend deutlichen vokalen Verhaltensweisen in der Lage ist.
Zuvor waren zahlreiche Versuche, Menschenaffen wie Gorillas oder Schimpansen die menschliche Sprache beizubringen, immer wieder gescheitert und es hatte sich die Annahme verfestigt, dass die Tiere schlichtweg anatomisch nicht in der Lage seien, ihre Vokalisation bewusst zu kontrollieren.
Dementgegen konnten Perlman und Clarke nun zeigen, dass zumindest Koko auf Kommando husten und ein Blasinstrument spielen kann. Auch kann sie sich bewusst die Nase in ein Taschentuch schnäuzen (s. Videos) oder Brillengläser anhauchen, um sie danach zu reinigen. Während derartige Verhaltensweisen und Fähigkeiten zunächst banal erscheinen mögen, erfordern sie jedoch genau jene Grundlagen der menschlichen Sprache, wie sie den Menschenaffen bislang vehement abgesprochen wurden: die bewusste Kontrolle der Atmung und Lautierung.
„Zwar erzeugt Koko keine so schönen und angenehmen Klänge, wie wir das für gewöhnlich tun, wenn wir sprechen. Aber sie kann ihren Kehlkopf ausreichend kontrollieren, um gezielt grunzende Töne zu erzeugen“, erläutert Perlman.
Darüber hinaus vermuten die Verhaltensforscher, dass Koko kein Einzelfall ist. Obwohl das Gorillaweibchen das Verhalten wahrscheinlich erst durch ihr enges Zusammenleben mit den Menschen erlernt habe und dieses deshalb wohl kaum in wilden Gorillapopulationen zu erwarten ist, sei Koko jedoch wahrscheinlich nicht weniger „sprachbegabt“, wie andere ihrer Artgenossen auch. Da auch Orang-Utans erstaunliche vokale und atmungsbezogene Fähigkeiten demonstriert haben, vermutet Perlman, dass die ganze Familie der Menschenaffen grundsätzlich zu Kokos Fähigkeiten in der Lage ist.
„Nach der bislang gängigen Theorie, können Menschenaffen nichts tun, das der menschlichen Sprache auch nur ansatzweise ähnelt“, erläutert Perlman. „Aus diesem Grund ging man bislang auch davon aus, dass alleinig wir Menschen die Sprache erst ‚nach‘ der Trennung des Menschen vom letzten gemeinsamen Vorfahren mit Schimpansen entwickelt haben.“ Da Koko nun aber die Voraussetzung zur Kommunikation mittels kontrollierter Laute besitzt, überbrücke sie damit eine bisherige Lücke zwischen Menschenaffen und Menschen und zeige damit, dass auch erstere unter den richtigen Umweltbedingungen eine zumindest ansatzweise flexible Kontrolle über ihren Vokaltrakt erlangen können. „Diese Kontrolle ist zwar nicht so feingliedrig wie die des Menschen, aber es ist eine Form der Kontrolle“, so die Forscher und stellen abschließend fest: „Das evolutionäre Grundgerüst der Menschen für die Entwicklung der Fähigkeit zur Sprache war also vermutlich schon mindestens zur Zeit der letzten gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Gorilla vor rund 10 Millionen Jahren vorhanden.“
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http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...faehig20161210/
Affen wären anatomisch zur Sprache fähig:
Symbolbild: Makakenaffe
Copyright: Tapas Biswas, (via WikimediaCommons) CC-BY-SA 4.0
Wien (Östrreich) – Jahrzehnt galt es als gängige Lehrmeinung, dass Affen schon deshalb keine Sprache entwickelt haben und auch keine neuen Rufe erlernen können, weil ihnen hierzu die anatomischen Voraussetzungen fehlen. Ein internationales Team von Kognitionsbiologen hat die stimmbildenden Organe von Affen nun erneut genau untersucht und festgestellt, dass diese weitaus flexibler sind als bislang angenommen und damit auch durchaus für Sprachlaute geeignet wären. Der Grund, weshalb Affen nicht sprechen liegt also woanders.
Wie das Team um Tecumseh Fitch von der Universität Wien und Asif Ghazanfar von der Princeton University aktuell im Fachjournal „Science Advances“ (DOI: 10.1126/sciadv.1600723) berichtet, sind Kehlkopf, Zunge und Lippen der untersuchten Makaken weitaus flexibler als bisher angenommen. „Es liegt nicht an der Vokalanatomie, dass Affen nicht sprechen können, sondern am Gehirn.“
Mit Hilfe von Röntgenstrahlen untersuchten die Forscher Veränderungen im Mund und Hals von Makaken, während die Tiere Laut gaben, fraßen oder auch nur ihren Gesichtsausdruck variierten.
Mit ihrem Vokaltrakt wäre es für Affen ein Leichtes, viele verschiedene Sprachlaute zu produzieren.
Copyright: Tecumseh Fitch/Universität Wien
Anhand dieser Röntgenaufnahmen erstellten sie dann ein Computermodell des Vokaltraktes der Affen: „Das Modell zeigte, dass es für Affen ein Leichtes wäre, viele verschiedene Sprachlaute zu produzieren, um daraus tausende unterschiedliche Worte zu formulieren“, erklärt Tecumseh Fitch.
Die Kognitionsbiologen gingen sogar einen Schritt weiter und simulierten, wie diese Sprache der Affen klingen könnte, wenn sie unter der Kontrolle eines menschlichen Gehirns stünde und erstellten in der Folge Beispiele dieser künstlichen Affensprache.
http://medienportal.univie.ac.at/uploads...rMonkeyWYMM.wav
http://medienportal.univie.ac.at/uploads...nkey_French.wav
Diese Ergebnisse legen nahe, dass sich eine einfache Form der Sprache zu jedem Zeitpunkt der menschlichen Evolution, ohne Änderung der Vokalanatomie, hätte entwickeln können.
GreWi-Kurzgefasst
– Neuste Untersuchungen widerlegen die bisherige Lehrmeinung, nach der Affen schon rein anatomisch nicht nur Spracherzeugung in der Lage sein sollen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Kognitionsbiologen.
– Vielmehr wären die Tiere sogar zur Erzeugung komplexer Sprachen in der Lage.
– Affen fehlt es demnach nicht am vokalen Sprachaparat, sondern an der hirzu notwendigen Hirnleistung.
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http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/...efilmt20170317/
Schimpansen bei Totenreinigung gefilmt:
Standbild aus dem Video: Ein Schimpansenweibchen reinigt mit einem Grashalm die Zähne ihres verstorbenen Stiefsohns.
Copyright: Edwin J. C. van Leeuwen, Katherine A. Cronin & Daniel B. M. Haun
St. Andrews (Großbritannien) – Verhaltensforscher haben erstmals Schimpansen dabei gefilmt, wie sie den Leichnam eines Artgenossen und Gruppenmitglieds mit Hilfe von Werkzeugen gereinigt haben. Die Forscher sehen darin eine Art Trauerritual und ziehen Verbindungen auch zum Ursprung menschlicher Trauerriten.
Wie die Forscher um Edwin van Leeuwen von der University of St Andrews aktuell im Fachjournal „Scientific Reports“ (DOI: 10.1038/srep44091) berichten, haben Sie die Schimpansendame „Noel“ im Chimfunshi Wildlife Orphanage Trust in Sambia dabei beobachtet und gefilmt, wie die den Leichnam des jungen Männchens „Thomas“ reinigte, den sie einst an Kindes statt angenommen hatte.
Nachdem Noel sich neben Thomas‘ Körper gesetzt hatte, begann sie mit einem zuvor ausgewählten festen Grashalm seinen Zähne zu reinigen. Auch als sämtliche andere Artgenossen den Körper alleine gelassen hatten, setzte Noel diese Reinigung des Leichnams weiterhin fort.
Die Forscher um van Leeuwen vermuten, dass die enge sozial Verbindung zwischen den beiden Tieren über den Tot hinaus ihren Ausdruck in der dokumentierten Totenreinigung findet: „Diese Beobachtung ist auch deshalb so wichtig, weil sie ein weiteres Mal nahelegt, dass nicht nur wir Menschen die Fähigkeit des Mitgefühls besitzen“, zitiert der „New Scientist“ van Leeuwen.
Tatsächlich belegen die Videoaufnahmen, dass auch Schimpansen verstorbene Artgenossen als einen der Ihren erkennen und in ihm nicht nur noch ein unbelebtes Objekt zu sehen scheinen.
Ein ähnliches Verhalten hatten Biologen bereits in freier Wildbahn beobachten können (…GreWi berichtete). Die Forscher sehen darin zunächst einen Hinweis dafür, dass auch Schimpansen am Tod und ihrer eigenen Sterblichkeit interessiert sind und vermuten darin die Ursprünge menschlicher Trauer-Rituale.
Van Leuwens Kollege Klaus Zuberbuehler, der nicht an der Studie beteiligt war, gibt zugleich aber zu bedenken, dass es über diese Spekulation hinaus jedoch keine Möglichkeit gebe, Schlussfolgerungen über einen diesem Verhalten zugrundeliegenden mentalen Prozess zu ziehen und spekuliert seinerseits ebenfalls darüber, dass das Verhalten vielleicht auch lediglich ein Ausdruck der reinen Neugierde der Tiere ob des Umstandes sei, dass einer ihrer Artgenossen plötzlich gänzlich regungsunfähig ist.
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