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3 - Binah - Drei:
Allgemein:
Die Drei ist die erneute Integration der durch
die Zwei verursachten Spaltung.
Sie ist die hinter der Polarität stehende Einheit.
Die Trinität zieht sich wie ein roter Faden durchs menschliche Sein:
drei Dimensionen; These, Antithese und Synthese;
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft;
Geist, Leib, Seele.
Symbol ist die erste geschlossene Figur: das Trigon.
Die Drei hat kumulativen Charakter, da sie über die einfache Menge
- die Zwei - hinausgeht.
Was dreimal gesagt wird, ist wahr;
Superlative heißen dreifach... oder dreimalgroß... (vgl. Trismegistos).
Mathematisch:
Die Drei ist eine Primzahl.
Durch drei Punkte wird eine Ebene definiert,
daher hat die Drei die Dimensionszahl 2.
Drei steht aber auch in Verbindung mit den drei Dimensionen
und symbolisiert somit den gesamten Raum.
Geometrische Eigenschaften:
Das Trigon ist die einfachste geschlossene Figur
und auch die einzige, die mit drei Punkten möglich ist.
Alle komplexen Figuren und Oberflächen lassen sich
in Trigone zerlegen - trigonisieren.
Das Trigon (gemeint sind hier immer die regelmäßigen Formen)
beschreibt einen 360° Umlauf mit drei Strecken.
Der Innenwinkel beträgt 180° - (360° ÷ 3) = 60°,
der Winkelabstand 360° ÷ 3 = 120°.
Eine Ebene läßt sich lückenlos mit Trigonen pflastern.
Die Mehrzahl der platonischen Körper ist auf Trigonen aufgebaut:
das Tetraeder, das Oktaeder und das Ikosaeder.
Der Raum läßt sich mit Tetraedern und Oktaedern lückenlos füllen;
das Ikosaeder füllt den normalen Raum nicht,
den hyperbolischen Raum jedoch lückenlos.
"Alle(r) guten Dinge sind drei"
Der Volksmund
"Die dritte Intelligenz wird heiligende Intelligenz genannt,
die Grundlage der Weisheit. Sie heißt auch Schöpferin des Glaubens,
und ihre Wurzeln liegen im Amen.
Sie ist Elter des Glaubens, der ihr entströmt."
Sepher Jezirah
Bemerkungen:
Die Dreiheit ist ein so häufig vorkommendes Symbol,
daß es schwierig ist, sie auf eine geeignete Auswahl
an Symbolen zu begrenzen.
Da die Eins als Ursprung "unantastbar" ist,
ist die Drei das eigentliche Symbol der Zeugung und der Erschaffung.
Wie in dem esoterischen Gesetz: I + II = III,
welches nicht trivial, sondern sehr tief ist,
wenn man die Trinität als eigenständige Wesenheit
zu begreifen bereit ist[2].
Mystisch/Magische Bedeutung
Im Christentum hat die Drei eine herausragende Stellung
im Glaubensbekenntnis zur heiligen Dreifaltigkeit.
Eben hier wird deutlich, daß die Drei eine Einheit
und die Einheit eine Trinität ist.
Das Trigon wird manchmal auch als phallisches Symbol gebraucht
oder als Symbol für die weibliche Scham, je nach Ausrichtung der Figur.
Eine Entsprechung dazu findet sich in den alchemistischen Symbolen
für die Elemente: das aufrechtstehende Dreieck
für das Element Feuer als phallisches Symbol und
das mit der Spitze nach unten weisende als Symbol
für das weibliche Element Wasser.
Luft und Erde als sekundäre Elemente werden als Dreieck
mit einem horizontalen Strich in der Mitte symbolisiert.
Luft als aufrechtstehendes, Erde als abwärts gerichtetes Trigon.
Ein gnostisches Trinitätssymbol ist das aufrechtstehende Trigon
mit einem "G" darin oder einem Auge: das Gottesauge.
In der Alchemie sind die Drei und das Trigon Symbol
für die drei Grundprinzipien: Merkur, Sulfur und Salz.
Das dritte Zeichen des Tierkreises sind die Zwillinge
mit dem Herrscher Merkur.
Pythagoräische Zahlenmystik
Agrippa [3] erwähnt die Drei als erste Kubikzahl,
da durch sie die drei Dimensionen Höhe, Breite und Tiefe festgelegt wurden.
Leider schreibt er nicht, ob diese mathematisch falsche Benennung
auf die Pythagoräer, auf Aristoteles oder auf
die mittelalterliche Zahlenmystik zurückgeht.
Die Pythagoräern folgten der allgemein mystisch/magischen
Anschauung dieser wichtigen Zahl.
Kabbala
In der Kabbala ist Binah (Vernunft) die Sephira,
in der die chaotischen Kräfte Chockmahs aufgefangen werden und sterben.
Sie ist die Form, ohne die keine Existenz möglich ist.
In der Idee der Formgebung steckt natürlich auch
ein mütterliches Prinzip; da aber Binah als Urweibliches unbefruchtet bleibt,
ist einer ihrer Aspekte die allesverschlingenden Urmutter.
In der Kabbala wird dieser Aspekt AMA genannt,
im Gegensatz zu AIMA, der schöpferisch mütterlichen Weiblichkeit.
Binah - im Gegensatz zu Chockmah
- läßt sich auch als Form ohne Inhalt interpretieren;
hier kommt der Todesaspekt von Binah
- Fleisch ohne Geist - zum Ausdruck.
Kabbalistische Symbole sind der Kelch, die Schale, die Vagina.
Vor allem der AMA-Aspekt wird symbolisiert durch Marah, das bittere Salzmeer.
Körperzuordnung ist die rechte Schläfe.
Das magische Bild ist eine reife Frau.
Die Farbe ist Schwarz[2][5].
Das astrologische Kraftprinzip ist Saturn,
Herrscher von Steinbock und Wassermann.
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DREI
Allgemeines zur numerologischen Bedeutung der Drei:
Die Drei ist die Zahl des Akashaprinzips.
Beim Menschen steht die Drei für Geist, Seele und Körper.
Von manchen wird die Drei auch als erste Zahl einer Kraftlinie
bestehend aus den Zahlen 3,6,9 uww. betrachtet.
Stichworte: einnehmend, gesellig, dramatisch, kommunikativ,
vielseitig, schöpferisch
Planet: Jupiter (Cheiro), Satun (Bardon)
Farbe: Gelb und Dunkelblau
Edelstein: Amethyst, Hyazinth, blaue Onyx, Lapislazuli
Ton: Fis
Tarotkarte: Die Herrscherin
Rune: Thurisaz
Tier: der Wolf
Stärke (+): WIR-Bewusstsein und Kommunikationsfreude
Herausforderungen (-): Kritiksucht und destruktives Tun
Berühmte "Dreier": van Gogh, Dürer, Pestalozzi,Gauß, Fontane,
Flaubert, Churchill, Sauerbruch
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Drei - Die innere Ausgeglichenheit
Die Zahl Drei in der Numerologie
Die Drei ist die Synthese aus Eins und Zwei.
Sie steht für Ruhe und Kreativität.
Dieser Mensch ist bereit, die Dinge reifen zu lassen.
Es wird nichts vorangetrieben, aber es wird auch nicht abgewartet.
Hier werden die bestehenden Energien genutzt,
um das Vorhandene zu strukturieren und Raum für Neues zu schaffen.
Für die Drei sind das Zuhause und die Familie von besonderer Bedeutung.
Sie hat ein großes Bedürfnis nach Ruhe und Harmonie.
Sie ist aber auch ein Mensch, der etwas „ausbrütet“
oder Situationen aussitzt und ständig nach Möglichkeiten Ausschau hält,
ohne die Fähigkeit zu besitzen, diese auch wahrzunehmen.
Genauso kann es sein, dass eine gewisse Konfliktscheu entsteht,
da alles Laute und Grobe als unangenehm empfunden wird.
Dateianlage:
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Dazu:
Ur-3: G 6:
Drei-einige Königin, - Macht und Reich:
Die all-umschliessende Dreieinigkeit:
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Woher kommen die hl. 3 Könige ?
Die Heiligen drei Madln:
Wilbeth, Ambeth und Borbeth bilden als Bethen die göttliche
Triade als Erd-, Mond- und Sonnenmutter.
Sie sind Schicksalsgöttinnen und im christlichen Sinn Nothelferinnen.
Die drei Bethen werden meist als gütige Frauen beschrieben,
die durch die Lande ziehen, weisen Rat erteilen, Gaben schenken
und mit denen man auch über das Schicksal reden oder verhandeln kann.
Die Menschen glaubten an die Kraft der Bethen und wandten sich
an sie bei Angelegenheit in Sachen Fruchtbarkeit bei Mensch, Tier und Feldern,
für den Schutz der Arbeit bei allen Erntezyklen, bei Geburten, Krankheiten und Tod.
Damit reihen sie sich in die Triaden der großen Schicksalsgöttinnen
wie die griechischen Moiren, die germanischen Nornen, der römischen Parzen.
In der slawischen Mythologie gibt es die Zorya.
Auch anderen südosteuropäischen Völkern sind Schicksalsgöttinnen bekannt.
Sie heißen dort albanisch Fati, rumänisch Ursitori, serbokroatisch Sudice,
slowenisch Rojenice und tschechisch Sudicky.
Die Bethen sind auch unter „die saligen Frauen” als Kinder- oder Schicksalsfrauen bekannt.
Das Wort „salig” ist das alte keltische Wort für Heil und Heilig (Heil bringend).
Alte Göttinnen und christliche Heilige:
Der Glaube und der Kult rund um die drei Bethen hielt sich im Volk sehr lange.
Allerdings unterlagen die Namen der einzelnen Göttinnen
immer wieder verschiedenen Änderungen, ihre grundsätzliche
Kraft und ihre Wirkungsweise blieben jedoch weitgehend gleich.
Kannte man die drei Göttinnen als keltische Ambeth, Wilbeth und Borbeth,
so erschienen sie unter dem Einfluss des Christentums und des
römischen Reichs und dessen Wertbegriffen göttlicher Verehrung als
die Heilige Fides, die Heilige Spes und die Heilige Caritas.
Wörtlich also Glaube, Hoffnung und Liebe.
Die drei Heiligen sollen zusammen mit ihrer Mutter Sophia
im 2. Jahrhundert n.u.Z. in Rom enthauptet worden sein,
weil sie sich standhaft weigerten, ihren Glauben zu verleugnen.
Vielleicht machte sie das den Frauen so lieb, die auch ihren
Glauben an die Dreifaltige nicht verleugnen wollten.
In den keltisch geprägten Ostalpen war die römisch-katholische Maria
anfänglich keine passende Lösung, um den mütterlich-weiblichen
Aspekt der Großen Göttin zu ersetzen.
Hier mussten die alten Bethen herhalten, die im Laufe des Mittelalters
zu den „Drei Heiligen Madln” modifiziert und von diversen Heroen,
vulgo Nothelfern begleitet wurden.
Wobei auch der Bethen-Kult von der christlichen
Kirche zur Zeit er Kreuzzüge in die nur sehr geringfügig
veränderte Verehrung der drei Heiligen Margarethe, Barbara,
Katharina übernommen wurde.
Kultplätze und Wallfahrtsziele:
Wie so oft unterschieden sich Heilige von ihren „heidnischen”
VorgängerInnen oft nur durch vorgeblich „christliche” Vornamen.
Gleichzeitig wurden die heiligen Orte der KeltInnen, die in ihrer
unmittelbaren Nachbarschaft an Steinen, Bergen, Quellen, Bäumen,
Kreuzungen u.a. lagen, okkupiert.
Die ehemals „heidnischen” Kultplätze wurden Wallfahrtsziele,
die durch einen (oft sehr oberflächlichen) Wechsel von Göttinnen
zu SchutzpatronInnen bei zuerst annähernd gleichbleibender
mythologischer Funktion „christianisiert” wurden.
Da der Glaube an die Kraft der Göttinnen nicht einfach abzuschaffen war,
hatte man ihnen ein christliches Gewand angezogen und ein Martyrium
für den Christengott nachgesagt.
Auf diesem Wege konnte sich allerdings die Verehrung der
Muttergottheit über Jahrtausende halten.
Förderlich dabei war sicher die dreifaltige Gestalt.
Denn eine Dreifaltige war besser zu verstecken als eine einzige Göttin.
Wer von der Verehrung der Dreifaltigkeit sprach,
wer zu den weiblichen Heiligen betete, war unverdächtig, beging keine Ketzerei.
Das Martyrium von Barbara, Katharina und Margarethe:
Wer eine ordentliche Heilige sein will,
muss dafür aber natürlich auch ordentlich leiden:
Barbara wurde von ihrem eifersüchtigen Vater in
einem Turm eingeschlossen und als sie ihm gestand,
dass sie dem christlichen Glauben anhing, wurde sie sogar von ihm getötet.
Auch Margarethe wurde von ihrem Vater abgöttisch geliebt,
auch seine Liebe schlug in Hass um, als er erfuhr, dass sie von
ihrer Amme zum christlichen Glauben geführt worden war.
Er ließ sie in den Kerker werfen, wo der Teufel sie in Gestalt eines
Drachen erschreckte, verschlang und allerdings unversehrt wieder ausschied …
Katharina wurde zusammen mit ihrer Mutter Christin und
weigerte sich, den römischen Göttern zu opfern.
Dafür sollte sie aufs Rad geflochten werden.
Aber Engel entführten sie zum Sinai.
Historisch belegbare Quellen, dass diese drei Heiligen jemals
gelebt haben, gibt es nicht.
Gelangten die christlichen Heiligen Barbara, Margarethe und
Katharina zu ihrem heiligen Ruhm, zu ihrer göttlichen Kraft,
indem sie grausam gestorben und/oder gefoltert worden sind,
so sind die keltischen Bethen wesentlich lebensbejahender.
Ambeth, die zu Margarethe wurde, ist die Leben gebärende Mutter,
sie ist licht und gut. Als Symbol für das Ewige Leben, für den Kreislauf
„Geburt-Tod-Wiedergeburt” ist sie oft
mit einer Schlange der Urmutter dargestellt.
Wilbeth–Katharina teilt das Schicksal zu und symbolisiert den Lebenslauf.
Wil-Beth hat als erste Silbe „Wil” und entspricht dem englischen „Wheel”,
das Rad bedeutet. Wil-Beth heißt demnach „Rad-Bethe”, im Sinne von
Schicksals-Bestimmerin oder Lebensrad.
Auf ihrem Spinnrad spinnt sie den Lebensfaden.
Borbeth wurde zu Barbara. Sie hat den typischen Leben-Tod Aspekt.
Zum einen schneidet sie den Lebensfaden ab. Die Silbe „Bar” bedeutet
einerseits gebären, geborgen (englisch: born), andererseits auch
Bahre, Totenbahre. BAR hat auch als Rune genau diese Bedeutung.
Borbeth verkörpert die Mutter Erde,
die ihren dunklen, bergenden Schoß auftut,
um Menschen zu gebären und wieder in sich aufzunehmen.
Ihr Symbol ist der Turm oder Bergfried, der zur Bewachung dient
und damit Geborgenheit und Sicherheit garantiert.
Sie stellt auch den dunklen, schwarzen Aspekt der Göttin dar,
der vor allem im Winter seinen Platz hat.
Beth, Beet, Bett, Butter und bitten:
Die Silbe „Beth” in Am-, Bor- und Wilbeth ist der Name der Erdgöttin schlechthin,
der sich bis heute in dem Bett, in dem wir schlafen, gehalten hat.
Denn ursprünglich schliefen die Menschen nicht auf Matratzen,
sondern auf der (Mutter-)Erde.
So wie auch die Blumen noch im Beet gut aufgehoben sind.
Und „beten” und „bitten” ist davon abgeleitet und heißt
eigentlich “die Göttin anrufen”.
Die „Beteltänze” und „Bettelumzüge”aus dem Mittelalter, die Bettelstege
auf den Wanderwegen, der Bittgang sind alle von den Bethen abzuleiten.
Im keltischen heißt „bet“ immerwährend, ewig = unbesiegbares Leben.
Die Bethen sind daher „die drei Ewigen“, sie sind der Inbegriff des
immerwährenden, ewigen, unbesiegbaren Lebens.
Von deren Macht und gütiger Hilfe künden Erde, Sonne und Mond
als die sichtbaren Träger der ewigen Weltwirklichkeit.
Das Wort bit-u oder bit-o (kelt.) bedeutet nicht nur „ewiges Leben“
sondern auch „Welt“ - somit ist „bet“ die Gesamtheit unserer Welt,
zu der auch die Ewigkeit gehört.
Auch in der Butter findet sich eine weitere Abwandlung des Wortes „beth” wieder.
In vielen Märchen und Sagen kommen melkende und butternde Frauen vor.
Manche dieser Sagen erinnern an eine matriarchale Zeit:
Die saligen Frauen buttern, spinnen Flachs und helfen den Menschen in all ihren Nöten.
Butter und Milch sind im Überfluss vorhanden:
Die Sennerinnen vom Hochkönig pflastern ihren Weg mit Käselaiben,
die Fugen dazwischen füllen sie mit frischer Milch aus,
aus der goldgelben Butter formen sie Butterkugeln und spielen damit.
In der Tiroler Sage „Frau Hitt” badet diese Urmutter ihren
Sohn in Milch und trocknet ihn mit Weißbrot ab.
Dieses göttliche Reinigungs- und Schutzritual wird allerdings
in den meisten Auslegungen dieses Mythos so verstanden,
als begehe sie Frevel mit göttlichen Gaben.
Womit allerdings kann eine Muttergöttin ihr Kind besser einhüllen,
als mit diesen Symbolen von Wohlstand, Gesundheit, Reichtum und Lebenslust.
Doch da zeichnet sich schon der Umbruch zum Patriarchat ab:
Das Verschenken von göttlichen Gaben wie Butter, Milch und
Brot wird bestraft und als übermütig und gottlos verdammt.
Frau Hitt erstarrt zu Stein, die lebenslustigen Sennerinnen vom
Hochkönig (die zudem recht wählerisch in ihrem Umgang mit Männern sind)
werden in einem fürchterlichen Sturm von Schnee und Eis begraben.
Von glückbringenden, göttlichen zu gottlosen, bösen Frauen:
Aus den glückbringenden göttlichen Frauen, wie auch die
Bethen geschildert werden, aus jenen, die den Menschen Gutes tun
und diese reich beschenken, wurden oft gottlose 😊 böse!) Frauen,
die für ihren Frevel bestraft werden.
Aus den segnend butternden Frauen wurden böse Hexen,
die die Milch von anderen stehlen und auf Butterfässern durch die Lüfte fliegen.
Wo die Abwertung oder Vernichtung der göttlichen Frauen nicht klappte
(weil die Menschen einfach nicht aufhörten, weibliche Gottheiten
zu verehren und „anzubethen”), dort wurden aus den Segen spendenden
Frauen der alten Zeit einfach christliche Heilige.
Speziell am Ende der Rauhnächte in der Nacht zum und der Tag
des 6. Januar treten die drei Bethen auf.
Das ist auch die große Zeit der Göttin Percht, weswegen wahrscheinlich
die Bethen oft auch “Perchten” genannt werden.
Sie segnen Haus, Hof, Mensch und Vieh, als Zeichen, dass sie
da gewesen waren, hinterließen sie drei „x x x” bzw.
ihr K x M x B an Haus- und Stalltüren.
Das kommt wahrscheinlich bekannt vor.
Denn dieser Tag ist ja eher als Drei-Königstag bekannt.
Die Weisen aus dem Morgenland mussten - wie so oft andere
Geschichten und Figuren des Christentums - dafür herhalten,
den alten Göttinnen-Glauben zu überlagern.
Wurden zuvor die Bethen schon in christliche heilige Jungfrauen
umgewandelt, so erinnerte dies offenbar immer noch zu sehr an
ihren Ursprung an die Göttinnen-Triade.
Also wurden die drei Herren auf ihren Kamelen erfunden.
Die Bethen in Beth-lehem:
Die Geschichte, dass da weder Heilige, noch drei, noch Könige
vor rund zweitausend Jahren nach Beth-lehem kamen
(wo eigentlich eher die Bethen hingehören, die bei einem
neugeborenen Kind wahrscheinlich auch hilfreicher gewesen wären),
ist ja nicht mehr besonders neu.
Im „Evangelium nach Matthäus“, mit dem das so genannte
Neue Testament redaktionell beginnt, ist lediglich die Rede davon,
dass „Sterndeuter (Magier) aus dem Osten” gekommen seien (Mt 2, 1-12),
von denen auch keine Namen genannt werden.
Erst im 9. Jahrhundert n.u.Z. wurden sie mit den heute bekannten
Namen Kaspar, Melchior und Balthasar ausgestattet.
Dass die Anfangsbuchstaben des weit gereisten Trios „K+M+B”
mit jener in den Ostalpen seit bald 1000 Jahren allgegenwärtigen
Frauen-Trinität „Katharina + Margarethe + Barbara“ ident sind,
ist natürlich kein Zufall.
Offenbar geht es um den heute leicht durchschaubaren Versuch,
die bis weit ins zweite nachchristliche Jahrtausend tief verehrte,
uralte keltische Bethen-Trinität endlich
durch katholische Alternativen zu ersetzen.
Auch die orientalischen Könige schreiben ihre Segenszeichen
mit Kreide auf den Türstock:
K + M + B – was im Volk als Kaspar, Melchior und Balthasar verstanden wird.
Die Kirche macht daraus zusätzlich noch “Christ + Mansionem + Benedicat”,
“Christ schützt dieses Haus”.
Der heute übliche Dreikönigsumzug entspricht einer älteren
Tradition und ist vermutlich der Bethen-Umzug oder eben
vielleicht auch identisch mit dem Perchtenlauf.
Die Symbolfarben weiß, rot und schwarz:
Das unfruchtbare Bemühen der Umdeutung der Göttinnen
in orientalische Könige wird trotz versuchter Verschleierung l
etztendlich gerade in den Namens-Spielen und Initialen-Deutereien sichtbar!
Genauso wie die schwarze Barbara, die
weiße Katharina und die rote Margaretha mit ihren
Vorfahrinnen Borbeth, Wilbeth und Ambeth
bis in die Symbolfarben übereinstimmen,
so war Kaspar der schwarze Schatzmeister, Melchior der weiße König des Lichts
und Balthasar der „christianisierte” rote Belsazar oder Baal(!),
der Stierheros der syro-phönikischen Kuhgöttin und Gebieterin
des Himmels Anath, mythologische „Schwester” der fruchtbaren
keltischen Ana-beth oder Ambeth!
Was ihre Segenszeichen bzw. Anfangsbuchstaben angeht,
gibt es einen kleinen, aber bedeutenden Unterschied zwischen
den Zeichen der drei Herren aus den Morgenland und jenen
der Muttergöttinnen:
Zwischen den Segenszeichen der „Heiligen drei Madln” finden wir
nicht das Kreuz als Zeichen des Todes „+”
sondern das „x” als Zeichen des Lebens
- die Gebärhaltung, wie wir sie z.B. auch von der russischen
Wintergöttin Rozhanitza kennen - das hoffnungsfrohe
Öffnen hin zur Erde und zum Himmel.
Man könnte sich sogar ganz gut vorstellen, dass sich die
Original-Weisen aus dem Morgenland mit den keltischen
Urgöttinnen ganz gut vertragen hätten.
Denn „Weise” zur damaligen Zeit hatten - wie auch die Bethen
- Zugänge zur anderen Welt.
Denn nur von dort kam es zu Weissagungen.
In heutigen Begriffen ausgedrückt könnte man sagen,
die biblischen Weisen waren Schamanen.
Astrologisches Wissen, verbunden mit visionären, schamanischen
Fähigkeiten machte sie dazu.
Die Vorstellung ist allerdings naheliegend, dass die
frischgebackene Mutter Maria gerade im Stall von „Beth”-lehem
zu den drei weisen Herren aus dem Morgenland auch
noch dankbar drei handfeste Urgöttinnen aufgenommen hätte.
Die vielen Spuren der alten Bethen:
Die „Heiligen Drei Madln” haben jedenfalls in vielen
christlichen Kirchen gute Aufnahme gefunden und sind vor allem
in Süddeutschland noch häufig zu sehen.
Dies sogar in Form der drei Bethen.
So findet man ausgerechnet im Wormser Dom in der Taufkapelle ein,
aus der gotischen Epoche stammendes geheimnisvolles Flachrelief
der Embede, Warbede und Wilbede.
Dies ist deswegen so erstaunlich, da Bischof Burchard,
der Erbauer des Wormser Doms, die Verehrung der
drei Frauen als Sünde bezeichnete.
Diese Aussage gibt Anlass zur Vermutung, dass der Kult
um die weibliche Trinität noch im 11. Jahrhundert
in unserem Raum verbreitet war.
Die Bethen haben es trotz christlicher Verteufelung geschafft,
vom sogenannten „Dreijungfrauenstein“,
der sich ursprünglich
im Bergkloster in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Dom befand, auf einem
Domrelief verewigt zu werden.
Bis 1968 hatten die keltischen drei Bethen sogar hochoffiziell einen
fixen Platz im römisch-katholischen Heiligenkalender: am 16. September!
Und sie dürfen bis heute von Bayern bis (Süd-) Tirol viele Kirchen
über alten Bethen-Kultplätzen schmücken.
Ja selbst bis Rom haben sich die göttlichen Drei Jungfrauen „verirrt”,
um auch dort bis heute ihre wunderbaren Spuren zu hinterlassen.
Ein besonders schönes Beispiel findet sich in der Basilika Santa Maria
sopra Minerva, die im 8. bzw. Ende des 13. Jahrhunderts zwar nicht
wirklich „über” (sopra) aber nahe einem zentralen Heiligtum der
Göttin Minerva erbaut wurde.
Minerva war einst ebenfalls Teil einer Trinität, der so genannten
Kapitolinischen Trias mit Juno und Jupiter bzw. Venus.
Und siehe da, gerade in Santa Maria sopra Minerva, der römischen
Hauptkirche und dem Schau-Prozess-Ort des eifrigen Inquisitions-Ordens
der Dominikaner, die dort im Jahre 1633 Galileio Galilei zu lebenslangem
Arrest verurteilten, finden sich auf dem Gemälde „Verkündigung”
von Romano Antoniazzo (1485) alle möglichen Ausprägungen der
christlichen Entsprechung der Ur-Göttin wieder.
Jungfer Maria sieht man hier in einer aufschlussreich verfänglichen
Szene in trautem Umgang mit einer Frauen-Trinität,
die unschwer als die Bethen oder die heiligen drei Madl’n gedeutet werden können.
Sie tauscht mit den drei Frauen einen Beutel, der mühelos
als Chiffre für die Gebärmutter zu entschlüsseln ist.
Um die weibliche Göttin im christlichen Kontext noch komplett zu machen,
fliegt Maria auch eine weiße Taube um den Kopf, die ja
die Göttin Sophia vulgo Heiliger Geist symbolisiert.
Bekannt sind die Bethen auch unter der Bezeichnung „Anna Selbdritt”.
Im christlichen Kontext zeigt es nicht die herkömmliche Trinität
der männlich geprägten Heiligen Dreifaltigkeit sondern quasi
das weibliche Pendant: Anna, ihre Tochter Maria und deren Sohn Jesus.
Das Göttliche in 3 Gestalten - die weise Greisin, die reife Frau und das junge Kind
- wird hier in einer einzigen göttlichen Einheit zusammengefasst.
Alles entstammt einer Frau, der Anna oder auch Ahnin.
Anna gilt als die Muttergöttin.
In dieser Trinität, die die 3 Generationen darstellt,
ist auch das männliche Element Jesus beinhaltet,
dennoch können die zahlreichen „Anna Selbdritt”-Darstellungen
in ihrem Ursprung als Bethen-Trinität aufgefasst werden.
Nicht zuletzt wegen des frommen Spruches:
“Anna war ein selig Weib / Drei Marien gebar ihr Leib”.
Um die Ahninnen-Linie der Anna auch im christlichen Kontext anzuerkennen,
musste natürlich Jesus dabei sein.
Anna selbst wird aber als die Trinität wahrgenommen.
Die berühmteste Darstellung der Anna Selbdritt ist das
Gemälde von Leonardo da Vinci, das sich im Pariser Louvre befindet.
Auch im Wiener Stephansdom begegnen wir - wenn man näher hinschaut
den Drei Bethen.
Da ist zum einen der Katharinenaltar bzw. auch die Katharinenkapelle,
in der bezeichnender Weise vor allem Taufen stattfinden
(Wilbeth-Katharina ist die weiße, junge Kraft, die den Lebensfaden spinnt).
Dann erkennen wir im “Alten Frauenaltar” eine zentrale
schwarz gekleidete Frau, die “mit der Sonne bekleidet ist”.
Sie erinnert an die alte schwarze Mutter- und Sonnengöttin Borbeth.
Begleitet wird diese zentrale Frauenfigur von zwei engelhaften weiblichen
Figuren in weiß bzw. rot gekleidet.
Im unteren Hauptschrein des Wiener Neustädter Altars
schließlich finden wir drei gekrönte Frauengestalten,
die als Heilige Barbara, Maria und Heilige Katharina interpretiert werden.
Sogar die Attribute der in den Ostalpen als „Drei Madln” titulierten
„Jungfrauen” (Spinnrad, Ur-Schlange und Bergfried) weisen
unmissverständlich den Weg zu den keltischen Wurzeln.
Ganz deutlich wird dies im alten Spruch „Barbara mit dem Turm,
Margarete mit dem Wurm, Katharina mit dem Radel,
das sind die drei heiligen Madel!”
Und nicht zuletzt haben sich die Bethen in Märchen und Sagen erhalten:
“Hätt ich nur ein Kind, so weiß wie Schnee,
so rot wie Blut und so schwarz wie Ebenholz”.
Dieses Stoßseufzer der schwangeren Königin aus dem Märchen
Schneewittchen stammt ganz offenbar aus einer Zeit als
in Europa der Glaube an eine Muttergottheit nur mehr versteckt
in den Erzählungen der alten Frauen weiterlebte.
Dies weist auf eine Zeit hin, in der das weibliche Prinzip der
Göttinnen-Trinität unangefochten als Quelle und Garant für
Licht, Fruchtbarkeit, Heilung, Geborgenheit, Wissen, Weisheit,
Schutz, Warmherzigkeit, Leben/Tod/Wiedergeburt,
Liebe, Freude und Glück galt.
- Hexenkind. -
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