RE: Die Rätsel des Mars V: - 5

#61

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 30.11.2022 22:37
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...estein20221130/

Perseverance-Rover findet weitere organische Verbindungen im Marsgestein:



Perseverance‘ Blick in den Jezero-Krater
Copyright: NASA

London (Großbritannien) – Im Gestein vom Grund des Mars-Kraters Jezero hat der NASA-Rover “Perseverance” Belege für wichtige einstige Wechselwirkungen zwischen dem Fels und flüssigem Wasser gefunden. Die gleichen Gesteine beinhalten zudem auch organische Verbindungen, die dann ein Beleg für einstiges Leben sein könnten.
Wie die Forschenden vom California Institute of Technology (Caltech) und Professor Mark Sephton vom Imperial College in London aktuell im Fachjournal „Science“ (DOI: 10.1126/science.abo5204) berichten, sei das Vorhandsein organischer Verbindungen zwar selbst noch kein direkter Beweis für Leben, weil selbige Verbindungen auch durch nicht-biologische Prozesse entstehen können, doch könne eine biologische Ursache ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Letzte Klarheit soll die Analyse der Proben in irdischen Labors bringen, in die eine zukünftige Rücktransport-Mission diese bringen soll.

Perseverance hatte schon zuvor organische Verbindungen sowie Karbonate und Salze im einstigen Flussdelta im Jezero-Krater entdeckt, die auf direkte Wechselwirkungen mit flüssigem Wasser schließen lassen.

Jetzt gelang mit dem SHERLOC-Instrument (Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics & Chemicals) der Nachweis der potentiellen Biomarker in Form der organischen Verbindungen auch und gerade an jenen Orten, an denen sich ein Zusammenspiel von flüssigem Wasser und dem Gestein nachweisen lässt – an Orten also, die prädestiniert für die Entstehung von Leben gewesen wären.

Recherchequelle: Imperial College
© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#62

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 13.12.2022 19:56
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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#63

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 10.02.2024 01:14
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...m-mars20230209/

Wellenmuster: Rover findet versteinerten See auf dem Mars:


Sogenannte Rippelmarker in den Sedimenten der Mars-Gegend “Marker Band” am Fuß des Kraterberges Mount Sharp entstanden durch die Wellen eines urzeitlichen Sees.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Pasadena (USA) – Der NASA-Rover “Curiosity” hat auf dem Mars Strukturen entdeckt, die einst von Wellen eines urzeitlichen Sees im Sediment hinterlassen wurden – und dies in einer Gegend des Mars, die zuvor als einst eher trocken eingestuft wurde. Die NASA-Forschenden beschreiben den Fund als bislang stärksten Beweis für einstiges Oberflächenwasser und Wellen auf dem Roten Planeten.
Wie die NASA berichtet, erreichte „Curiosity“ diese Gegend bereits im vergangenen Herbst. Zunächst glaubten die Missionswissenschaftler und -Wissenschaftlerinnen nur wenige Anzeichen für einstiges Wasser zu erkennen, da sich einige Bodenschichten offenbar unter sehr viel trockeneren Bedingungen gebildet hatten als in anderen zuvor untersuchten Mars-Gegenden.

Dann aber entdeckte der Rover im Boden Sulfate, salzige Mineralien, wie sie eigentlich von abtrocknendem und absicherndem Wasser hinterlassen werden, gefolgt von Strukturen, wie sie dafür bekannt sind, dass sie durch Wasserwellen in Seen an deren Grund hinterlassen werden. „Vor Milliarden von Jahren gab es hier also einen See, dessen Wellen an der Oberfläche auch die Bodensedimente in dieser Form aufwirbelten und mit der Zeit diese komplexen Texturen im Felsen hinterließen. Da ist der bislang beste Beweis für Wasser und Wellengang, den wir bislang mit Curiosity gefunden haben – und das an einem Ort, von dem wir dachten, dass er selbst früher besonders trocken war.“, so der Curiosity-Wissenschaftler Ashwin Vasavada vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA.

Wegen dieser sogenannten Rippelmarken haben die NASA-Forschenden den Fundort am Fuße des Anstiegs zum Mount Sharp, dem Zentralberg im Innern des Mars-Kraters Gale, nun als „Marker Band“ bezeichnet. Die von den Wellen hinterlassen Strukturen selbst seien so hart, dass es dem Rover mit seiner Bohreinheit nicht gelungen sei, diese für eine Probenentnahme anzubohren. „Es ist nicht das erste Mal, dass der Mars nicht willens ist, mit uns eine seiner Bodenproben zu teilen“, so der Wissenschaftler. In der kommenden Missionswoche will das Curiosity-Team nun gezielt nach weicheren Stellen im Marker-Band Ausschau halten.

Schon jetzt zeigen Aufnahmen in einem kleinen, einst vom Wind und vermutlich einem urzeitlichen Fluss gegrabenen Höhentals, dem sogenannten Gediz Vallis, eine Anhäufung großer Findlinge, von denen die Forschenden vermuten, dass sie einst durch wässrige Erdrutsche hier her gelangten. Dort hoffen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nun weitere Beweise für einstiges Wasser zu finden und vermuten zudem, dass es sich um die bislang geologisch jüngste Gegend handelt.



© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#64

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 10.02.2024 01:39
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...tdeckt20230316/

Hoffnung auf Wassereis: Junge Gletscher-Relikte am Mars-Äquator entdeckt:


Ein Gletscher-Relikt in der Nähe des Mars-Äquators.
Copyright: NASA/MRO/HiRISE/CRISM, Lee et al. 2023

Mountain View (USA) – US-Forschende haben die Entdeckung von Relikten eines vergleichsweise jungen Gletschers auf dem Mars bekannt gegeben. Die Entdeckung legt zugleich auch das Vorhandensein von flüssigem Wasser an der Marsoberfläche in der geologisch jüngeren Vergangenheit des Roten Planeten nahe und weckt Hoffnungen auf Wassereis in niedrigeren Breitengraden für künftige Mars-Missionen.
Wie das Team um Dr. Pascal Lee vom Seti Institute aktuell auch der 54th Lunar and Planetary Science Conference bekannt gab, handelt es sich um Überreste eines einstigen Gletschers in der Nähe des Mars-Äquators in der Mars-Region Noctis Labyrinthus bei den Koordinaten 7° 33′ S, 93° 14′ W.

Diese Entdeckung sei deshalb so besonders, „weil sie die Anwesenheit von Oberflächenwasser auf dem Mars noch in geologisch jüngster Zeit nahelegt, und das selbst noch in der Nähe des Äquators“, so die Forschenden. „Die Entdeckung könnte zudem bedeuten, dass es in dieser Gegend auch heute noch Wassereis in seichten Tiefen gibt, was wiederum für die zukünftige bemannte Erkundung des Mars und deren Versorgung von großer Bedeutung wäre.“

Die Strukturen selbst, die die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen als „relict gacier“ (Gletscher-Relikt) bezeichnen, besteht aus hellen Ablagerungen (sog. light-toned deposits, LTDs). Für gewöhnlich bestehen diese hauptsächlich auch hellfarbigen Sulfatsalzen. In diesem Fall aber, finden sich noch weitere für einen Gletscher charakteristische Merkmale wie Spalten und Hinterlassenschaften von Moränen aber auch kleinste feingliedrigste gletschertypische Strukturen. Das Gletscherrelikt ist etwa 6 Kilometer lang und 4 Kilometer breit mit einer einstigen Höhe von 1.3 bis 1,7 Kilometern.

Die Entdeckung lege zudem nahe, dass der Mars noch in seiner jüngsten geologischen Vergangenheit wässriger war als bislang angenommen – eine Erkenntnis, die auch Auswirkungen auf unser Verständnis der Lebensfreundlichkeit des Planeten haben könnte.

Zugleich stellen die Forschenden klar: „Wir haben aber kein Eis gefunden, sondern Salzablagerungen mit detaillierten morphologischen Merkmalen eines Gletschers. Wir glauben, dass sich diese Salze einst an der Oberfläche des Gletschers gebildet haben und so die Form des darunterliegenden Eises im Detail bewahrt haben“, so Lee.


Interpretation der Strukturen als Gletscher-Relikte.
Copyright: Copyright: NASA/MRO/HiRISE/CRISM, Lee et al. 2023

Die Salze selbst könnten sich durch pyroklastische Materialien wie Vulkanasche, Bimsstein oder heiße Lava gebildet haben als diese in Kontakt mit dem Wassereis kamen: „Diese Region des Mars blick auf vulkanische Geschichte zurück, und wo vulkanisches Material in Kontakt mit Gletschereis kommt, da kommt es auch zu chemischen Reaktionen an der Grenze zwischen den Schichten“, erklärt Sourabh Shubham von University of Maryland’s Department of Geology. „Dies ist die wahrscheinlichste Erklärung für die löslichen und wässrig angereicherten Sulfate, die wir in diesen hellen Ablagerungen sehen.“

Da die einstige Gletscherfläche kaum Merkmale von Einschlägen aufweist, muss die Struktur also aus einer geologisch jüngeren Vergangenheit stammen und in die sogenannte amazonische Epoche des Planeten (von vor 1,8 Milliarden Jahren bis heute)

fallen. “Wir kennen Gletscheraktivitäten von vielen Orten auf dem Mars, darunter auch in der Nähe des Äquators. Bislang finden sich diese Strukturen aber entweder in deutlich höheren Breitengraden oder sind sehr viel älter. Ein derart junges Gletscher-Relikt an diesem Ort sagt uns nun jedoch, dass es hier, in der Nähe des Äquators, auch noch in jüngerer Zeit Wassereis an der Marsoberfläche gab. Das ist eine neue Erkenntnis.“

Ob sich unter den hellen Ablagerungen auch heute noch Eis erhalten hat, oder ob dieses mittlerweile vollständig verschwunden ist, geht aus den aktuellen Daten noch nicht hervor.
„Wassereis ist derzeit an der Marsoberfläche und in der Nähe des Äquators und auf diesen Höhen eigentlich nicht stabil. Es ist also nicht verwunderlich, dass wir hier kein Wassereis an der Oberfläche detektieren. Dennoch könnte sich auch heute noch unter den Salzen in geringer Tiefe Eis erhalten haben.“

Analogien zum jungen Gletscher-Relikt auf dem Mars sehen die Forschenden in urzeitlichen Eisinseln in den Seebetten trockenfallender Salzseen, sogenannten Salars, wie sie beispielsweise in Südamerika zu finden. Auch hier hat sich altes Gletschereis unter Schichten heller Salzablagerungen erhalten und ist durch das Salz vor Schmelzen, Verdunstung und Sublimation geschützt. Eine ähnliche Situation vermuten Lee, Kollegen und Kolleginnen nun auch als Erklärung der neuentdeckten Strukturen auf dem Mars, da auch hier die Bedingungen eigentlich kein Eis mehr ermöglichen würden.

„Sollte sich im seichten Untergrund aber dennoch Wassereis erhalten haben, so hätte dies bedeutende Auswirkungen für die Wissenschaft und die bemannte Erforschung des Mars“, erklärt Lee abschließend. „Der Wunsch, dass bald auch Menschen den Mars erkunden geht mit der Notwendigkeit des Zugangs zu Wasser einher, das als Eis aus dem Untergrund gewonnen werden kann. Bislang haben Missionsplaner deshalb eher die höheren Breitengrade ins Visier genommen. Diese Gegenden sind allerdings auch deutlich kälter und stellen deshalb sowohl an Menschen wie auch an das Material höher Ansprüche. Wenn wir nun aber in Äquatornähe Eis im nahen Untergrund fänden, so böten sich hier die idealen Bedingungen für eine bemannte Erforschung des Mars. (…) Deshalb müssen wir jetzt herausfinden, ob und wieviel Wassereis sich unter dem Gletscher-relikt erhalten hat“

Recherchequelle: SETI Institute
© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#65

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 10.02.2024 02:25
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...m-mars20230412/

Geologisch, biologisch oder technisch? NASA-Rover „Curiosity“
zeigt bizarre Erosionsformen auf dem Mars:


Bildausschnitt aus einer kolorierten Version der Curiosity-Aufnahmen vom 3786. Missionstag.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS/NeV-T Gigapan

Pasadena (USA) – Der NASA-Rover „Curiosity“ hat eine der vermutlich sonderbarsten Bilderserien vom Mars zur Erde gefunkt. Aus Felsen am Fuße des Mount Sharp im Innern des Mars-Kraters Gale scheinen in regelmäßigen Abständen Stangen und Spitzen herauszuragen. Während optische Täuschungen, die viele vermeintlich künstlicher Mars-Strukturen erklären können, hier als Erklärung wegfallen, scheint es sich grundsätzlich um eine Form von Erosion zu handeln. Was hier jedoch aus dem weichen Sandstein heraus freigelegt wurde, ist derzeit Inhalt kontroverser Überlegungen mit teils faszinierenden Konsequenzen.
Die Aufnahmen selbst wurden von verschiedenen Instrumenten des Rovers, u. a. der sogenannten Mast Camera am 3786. Missionstag (SOL), also am 01.04.2023 und später gemacht.

Derzeit fährt „Curiosity“ durch ein kleines Tal am Fuße des Mount Sharp, dem Zentralberg des Marskraters Gale. Die Hänge zu beiden Seiten sind von stark erodierten Sandsteinfelsen geprägt und einige dieser Felsen zeigen auffallende Strukturen, an denen Einschlüsse im Gestein zu Tage treten.


Originalaufnahme der „Mast Camera“ des Mars-Rovers „Curiosity“ vom Sol 3786 (2023-04-01 04:45:27 UTC). Klicken Sie auf die Bildmitte, um zur Originalaufnahme im NASA-Archiv der Curiosity-Aufnahmen zu gelangen.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Während diese Strukturen in den meisten Fällen nur wenig aus der sonstigen Felsoberfläche herausragen, sticht ein Felsen aus der Szenerie heraus. Hier hat es tatsächlich den Anschein, als würden in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Stangen und Spitzen aus dem Fels ragen. Dass diese Strukturen tatsächlich vorhanden sind, zeigt unter anderem der Umstand, dass sie über den Felsrand hinausragen und selbst Schatten auf ihren Unter- und Hintergrund werfen.

Tatsächlich erscheinen die Strukturen auf den ersten Blick derart bizarr, dass man entweder an Knochen, etwa Dornenfortsätze von Wirbelsäulen oder sogar auch an eine künstliche Strukturen, vielleicht an verstärkenden Metallstreben von Betonbauten oder Antennen denken kann.

Die neuen Aufnahmen haben aber nicht nur die Fantasie zahlreicher Betrachter befeuert, sondern sind derzeit auch schon Inhalt wissenschaftlicher Überlegungen. Übereinstimmend vermuten Geologen, dass es sich um eine ungewöhnliche Form der Erosion handelt. Die Stangen selbst wären dabei aus festerem Material wie das umgebenden vergleichsweise leicht verwitternde Sandgestein.

Demnach könnte es sich um die freigelegten mineralisierten Verläufe bzw. Mineraladern handeln, die aufgrund ihrer härteren Zusammensetzung langsamer verwittern als der sie umgebende Sandstein. Damit würde es sich hier um eine Variation von rillenförmig verlaufenden Mineraladern handeln, wie sie sich an anderer Stelle, unter anderem in den bekannten Sandsteinformationen in Utah als Streifen durch den Sandstein ziehen und für spektakuläre Gelände- und Farbverläufe sorgen.


Auch mit der ChemCam hat „Curiosity“ die Strukturen ins Visier genommen. Hier eine Aufnahme vom Sol 3793 (2023-04-08 10:10:27 UTC).
Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS


Weitere Curiosity-Aufnahmen der Strukturen mit der ChemCam.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Ebenfalls Teil der aktuellen Diskussion ist eine nicht weniger faszinierender Erklärungsansatz, der die Strukturen als Ergebnis von einstiger biologischer Aktivität im Innern des Sedimentgesteins deutet. Demnach könnte es sich um härtere Strukturen handeln, die das Ergebnis von Kristallisation mit Hilfe von Bakterien bzw. Biomineralisatzion sind. In diesem Falle würde es sich dann also um Spurenfossilien einstiger Mars-Mikroben und damit den Beweis für früheres Leben auf dem Mars handeln.

So oder so, die Strukturen wäre auf jeden Fall eine genauere Untersuchung durch den Rover wert. Ob die NASA sich dazu entscheiden wird, zu den Strukturen zurückzufahren, ist bislang noch nicht bekannt. Bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung lag noch kein Statement dr NASA zu den Strukturen vor.

Rechercherquelle: NASA, eigene Recherche grenzwissenschaft-aktuell.de
© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#66

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 10.02.2024 03:30
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...krater20230713/

Mars-Rover findet verschiedene Bausteine des Lebens nun auch im Jezero-Krater:


Perseverance-Nahaufnahme der analysierten Proben aus dem Mars-Krater Jezero vom 5. November 2021.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Tucson (USA) – Auf der Suche nach potenziellen Biosignaturen hat der NASA-Mars-Rover Perseverance im Marsboden zahlreiche erhaltene Moleküle entdeckt, die zu den Schlüsselbausteinen des Lebens zählen. Die kohlenstoffhaltigen Moleküle könnte das Ergebnis einstigen mikrobischen Lebens auf dem Mars sein, könnten aber zugleich auch auf nicht-bilogische Weise entstehen.
Wie Ashley E. Murphy vom Planetary Science Institute (PSI), Sunanda Sharma vom Jet Propulsion Laboratory der NASA und Ryan D. Roppel von der University of Pittsburgh aktuell im Fachjournal “Nature” (DOI: 10.1038/s41586-023-06143-z) berichten, gelang der Nachweis mit dem SHERLOC-Instrument (Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics & Chemical), einem kameragestützten Spektrometer, mit dem die mobile Laboreinheit im Mars-Krater Jezero nach potenziellen Biosignaturen fahndet, die einst in wässriger Umgebung von Organismen hinterlassen wurden.

Bei den Molekülen handele es sich um verschiedene Arten aromatischer und polyzyklisch-aromatischer Kohlenwasserstoffe, wie sie schon zuvor im Gale-Krater (…GreWi berichtete) und in Mars-Meteoriten entdeckt wurden.

Organischer Kohlenstoff ist stets an ein Wasserstoff-Atom gebunden und bildet die Grundlage organischer Moleküle, aus denen heraus alle uns bekannten irdischen Lebensformen entstanden. Allerdings ist das Vorhandensein von organischem Kohlenstoff an sich noch kein Beweis für Leben auf dem Mars. Der Grund: Organischer Kohlenstoff kann auch unbelebte Quellen – Meteorite oder Vulkane – haben und sich alleine durch chemische Reaktionen an der Planetenoberfläche bilden.
Organischer Kohlenstoff wurde zwar schon zuvor auf dem Mars entdeckt, doch lagen bislang nur Informationen zu bestimmen Verbindungen vor oder es gab keine Daten über den Gesamtgehalt des Gesteins an organischem Kohlenstoff, wie sie nun durch die neusten Messungen vorliegen.

Zwar gilt die Marsoberfläche heute als lebensfeindlich, doch gibt es Hin- und Beweise dafür, dass vor Milliarden von Jahren das Marsklima ähnlich war, wie das der Erde – der Planet über eine deutlich dichtere Atmosphäre und flüssiges Wasser in Form von Flüssen, Seen und Ozeanen verfügte.

„Der Nachweis dieser potenziellen Biomarker in zwei untersuchten urzeitlichen Seebetten auf dem Mars (in den Kraters Gale und Jezero) ist für ein besseres Verständnis der Diversität von Prozessen an der Marsoberfläche und der mögliche einstigen Lebensfreundlichkeit des Mars von großer Bedeutung“, kommentiert Murphy. „Die Entdeckung dieser Moleküle zeigt, dass es auf dem Mars einst zu komplexer organischer Geochemie gekommen ist, wie sie auf der Erde mit lebensfreundlichen Umgebungen assoziiert werden und zugleich auch geeignet wären, Spuren einstigen Lebens bis heute zu bewahren.“

Zugleich geben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aber auch zu bedenken, dass die gefundenen organischen Moleküle aber auch auf nicht-biologische Weise entstanden sein könnten. Auf jeden Fall trage der jetzige Nachweis aber zu einem besseren Verständnis der einstigen Mars-Umgebung bei, die sich mehr und mehr als grundsätzlich lebensfreundlich abzeichnet.

Rechercherquelle: PSI
© grenzwissenschaft-aktuell.de


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#67

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 10.02.2024 03:56
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...weisen20230830/

Wurden vor 50 Jahren Mars-Mikroben ertränkt, statt sie nachzuweisen?


Ein Model der „Viking“-Lande- und Laboreinheit.
Copyright: NASA

Berlin (Deutschland) – Die Idee, dass die Lande- und Laboreinheit der “Viking”-Marsmission Mitte der 1970er in den untersuchten Mars-Bodenproben vorhandene Spuren mikrobischen Lebens unbeabsichtigt abgetötet haben könnte, bevor sie nachgewiesen werden konnten, ist nicht neu. Nun präsentiert ein deutscher Astrobiologe ein weiteres Modell für das beschriebene Szenario. Die damaligen Daten sprechen durchaus für diese Vorstellung.
Wie Prof. Dr. Dirk Schulze-Makuch von der Technischen Universität Berlin aktuell in einem Essay auf BigThink.com erläutert, könnte der Fehler der NASA damals jener gewesen sein, den zu analysierenden Proben im Minilabor der Landeeinheit Wasser beizugeben. Auf diese Weise könnten eventuell vorhandene Mikroben ertränkt worden sein.

Schon 2018 hatten Forscher vom Ames Research Center der NASA und französische Kollegen um Melissa Guzman vom Atmosphere, Media, Spatial Observations Laboratory (LATMOS) im „Journal of Geophysical Research: Planets“ (DOI: 10.1029/2018JE005544) vermutet, dass die Proben unbeabsichtigt viel zu stark erhitzt und mögliche Hinweise auf Leben dabei unwiederbringlich zerstört wurden. Grund hierfür war der erst Jahrzehnte später vom Mars-Rover „Phoenix“ erbrachte Nachweis von Perchloraten im Marsboden. Diese könnten als Brandbeschleuniger gewirkt und die Temperaturen in den Brennöfen der Sonden derart stark erhöht haben, dass mögliche organische Stoffe verbrannt wären (…GreWi berichtete).

Wie Schulze-Makuch aktuell schreibt, hatten die Viking-Lander in den 1979-er Jahren tatsächlich zunächst kleine Mengen an chlorinierten organischen Stoffen detektiert, wie sie ursprünglich für irdische Kontamination gehalten wurden. Erst spätere NASA-Missionen konnten dies ausschließen, als entsprechenden Stoffe auch direkt auf dem Mars selbst und nicht nur in Brennkammern nachgewiesen werden konnten.

„Leben auf dem Mars könnte sich an die trockene Umgebung angepasst haben, indem es innerhalb von Salzgesteinen existiert und Wasser direkt aus der Atmosphäre aufnimmt. Die Viking-Experimente, bei denen Wasser zu den Bodenproben hinzugefügt wurde, könnten diese potenziellen Mikroben überfordert und zu ihrem Untergang geführt haben“, so Schulze-Makuch aktuell und führt dazu weiter aus:

„Die Ergebnisse dieser Tests waren damals sehr verwirrend und bleiben es auch heute noch. Während einige dieser Tests – insbesondere das Experiment zur gekennzeichneten Freisetzung (das den mikrobiellen Stoffwechsel testete) und die pyrolytischen Freisetzungsexperimente (die die organische Synthese testeten) – zunächst positiv für Leben waren, war das Gasausstausch-Experiment dies nicht. Die Viking-Lander enthielten auch ein Instrument zur Erkennung von organischen Verbindungen. Es wurden geringe Mengen chlorierter organischer Verbindungen nachgewiesen, die damals als Ergebnis von Verunreinigungen von der Erde interpretiert wurden. Dies führte dazu, dass der Projektwissenschaftler der Viking-Mission, Gerald Soffen, seine berühmten Worte sagte: ‚Keine Körper, kein Leben‘. Mit anderen Worten, es könnte kein Leben auf dem Mars ohne organische Verbindungen geben. Daher kam Soffen zu dem Schluss, wie die meisten anderen Wissenschaftler damals auch, dass das Viking-Projekt negativ hinsichtlich des Vorhandenseins von Leben war oder bestenfalls unklar.“

Ein halbe Jahrhundert später habe sich dieses Bild nun jedoch grundsätzlich verändert: „Dank des Landers Phoenix im Jahr 2008 und späterer Bestätigungen durch die Rover Curiosity und Perseverance wissen wir tatsächlich, dass einheimische organische Verbindungen auf dem Mars existieren. Allerdings handelt es sich um eine chlorierte Form, nicht das, was die Wissenschaftler aus der Viking-Ära erwartet hatten, und wir wissen nicht, ob sie von biologischen Prozessen stammen oder von abiotischen chemischen Reaktionen, die nichts mit Leben zu tun haben. Dennoch könnte man sich fragen, wie Soffen heute reagieren würde: Würde er immer noch kategorisch sagen, dass die Ergebnisse der Viking-Mission negativ waren?“

Da das Leben auf der Erde Wasser benötige, schien es damals eine gute Idee, den Experimenten Wasser zuzuführen, so der Astrobiologe weiter. Allerdings könnte dieser gut gemeinte Ansatz auch zu gut gemeint, und die Wassermenge zu viel für eventuell vorhandene Mikroben gewesen sein. Auch auf der Erde gebe es in ganz ähnlichen Umgebungen wie auf dem Mars mikrobisches Leben im Innern salzhaltiger Gesteine, das zwar Wasser zum Leben benötige, dies aber nur in minimalster Menge, wie sie die Mikroben aus der Luft extrahieren können. „Mikroben in der Atacama-Wüste benötigen also keinen Regen, nur die Feuchtigkeit aus der Atmosphäre.“ Zu viel Wasser würde derartige Mikroben sogar hyperhydrieren: „Einfach ausgedrückt, würden diese Organismen regelrecht ertrinken.“

Auf diese Weise könnte das den Experimenten hinzugefügte Wasser, die merkwürdigen Ergebnisse erklären, so Schulze-Makuch: „Möglicherweise konnten die vermeintlichen Mars-Mikroben, die für die Experimente zur gekennzeichneten Freisetzung gesammelt wurden, nicht mit dieser Menge Wasser umgehen und starben nach einer Weile ab. Die meisten Durchläufe für das Experiment zur pyrolytischen Freisetzung wurden unter trockenen Bedingungen durchgeführt, im Gegensatz zu den anderen Experimenten. Der erste Durchlauf war positiv für Leben im Vergleich zu einem später durchgeführten Kontrolldurchlauf, der so gestaltet war, dass keine biologischen Prozesse beteiligt sein konnten. Interessanterweise hatte der einzige Durchlauf unter feuchten Bedingungen ein schwächeres Signal als die Kontrolle.“

Bereits vor 15 Jahren spekulierte Schulze-Makuch gemeinsam mit Joop Houtkooper über mikrobisches Mars-Leben, das Wasserstoffperoxid in seinen Zellen besitzt. Dieser Stoff würde es diesen Mirkoben ermöglichen, Wasser direkt aus der Feuchtigkeit der Luft zu extrahieren und zugleich Schäden durch die Kristallbildung bei Minusgraden zu verhindern.

„Wenn wir einmal annehmen, dass einheimisches marsianisches Leben sich möglicherweise an seine Umgebung angepasst hat, indem es Wasserstoffperoxid in seine Zellen aufgenommen hat, könnte dies die Ergebnisse der Viking-Mission erklären“, so Schulze-Makuch. „Das Instrument zur Erkennung von organischen Verbindungen (ein sogenanntes Gas-Chromatograph-Massenspektrometer) hat Bodenproben vor der Analyse erhitzt. Wenn die marsianischen Zellen Wasserstoffperoxid enthielten, hätte das sie getötet. Außerdem hätte es dazu geführt, dass das Wasserstoffperoxid mit organischen Molekülen in der Nähe reagiert hätte, um große Mengen Kohlendioxid zu bilden – genau das, was das Instrument erkannt hat.“

Entsprechend fordert der Wissenschaftler abschließend, dass zukünftige Missionen diese Möglichkeiten bei der direkten Suche nach Leben auf dem Mars in Betracht ziehen.

https://bigthink.com/hard-science/accide...lled-life-mars/

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zuletzt bearbeitet 10.02.2024 03:57 | nach oben springen
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#68

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 10.02.2024 04:44
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https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...worten20230926/

Neue KI-Methode könnte schon sehr bald die Frage nach Leben auf dem Mars beantworten:


Blick des Mars-Rovers „Curiosity“ in Richtung der Anhöhe des Mount Shar im Innern des Mars-Kraters Gale.
Copyright: NASA

Washington (USA) – Ein internationales Forscherteam hat einen Durchbruch für die Suche nach außerirdischem Leben erzielt. Hierzu wurde eine innovative Methode entwickelt, mit der, gestützt auf künstliche Intelligenz (KI) zuverlässig nach Anzeichen für vergangenes oder heute noch aktives Leben auf anderen Planeten und Himmelskörpern gesucht werden kann.
Wie das Team um unter der Leitung von Jim Cleaves vom Tokyo Institute of Technology und Robert Hazen von der Carnegie Institution aktuell im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS; DOI: xxx) berichtet, basiert die Methode auf künstlicher Intelligenz (KI) und kann mit einer Genauigkeit von 90 Prozent zwischen modernen und alten biologischen Proben und solchen abiotischen Ursprungs unterscheiden. Diese Entwicklung eröffnet neue Möglichkeiten für die Suche nach außerirdischem Leben und vertieft unser Verständnis für den Ursprung und die Chemie des frühesten Lebens auf der Erde.

Die Forscher sind zuversichtlich, dass diese Methode in Zukunft auf Robotersonden und Landeeinheiten verwendet werden kann, um nach Leben auf anderen Planeten zu suchen, bevor Proben zur Erde zurückkehren.

Zudem könnte die Technik dazu beitragen, die Rätsel um mysteriöse, uralte Gesteinsproben auf der Erde zu lösen, einschließlich der Untersuchung von Proben, die bereits vom Mars-Rover „Curiosity“ gesammelt wurden.

Die Methode nutzt die Fähigkeiten der KI, subtile Unterschiede in den molekularen Mustern von Proben zu erkennen. Sie basiert auf Pyrolyse-Gaschromatographie-Analysen, gefolgt von Massenspektrometrie, um die molekularen Gewichte der Bestandteile zu bestimmen.

In Tests konnte die KI mit beeindruckenden 90 Prozent Genauigkeit Proben identifizieren, die von lebenden Organismen stammen, von altem Leben, das durch geologische Prozesse verändert wurde, und von Proben abiotischen Ursprungs.

Jim Cleaves betonte die Bedeutung dieser Forschung und hob drei Schlüsselerkenntnisse hervor: „Erstens zeigt die Methode, dass die Biochemie sich von der abiotischen organischen Chemie auf tiefster Ebene unterscheidet. Zweitens können nun Mars- und irdische Proben daraufhin untersucht werden, ob sie einst lebendig waren. Drittens besteht die Möglichkeit, dass die Methode alternative Biosphären von der irdischen unterscheiden kann, was zukünftige astrobiologische Missionen maßgeblich beeinflussen könnte.“

Die Entwickler betonen, dass die Methode auch dazu verwendet werden kann, die Herkunft von uralten kohlenstoffhaltigen Proben zu bestimmen, deren Organismen, sei es biotisch oder abiotisch, im Laufe der Zeit zerfallen sind. Überraschenderweise konnten selbst stark veränderte Proben Anzeichen von Biologie über Hunderte von Millionen von Jahren bewahren.

Robert Hazen hob hervor, dass diese Methode das Potenzial hat, nicht nur in der Astrobiologie, sondern auch in den Bereichen Biologie, Paläontologie und Archäologie neue bahnbrechende Erkenntnisse zu liefern. Die Forscher sind somit zuversichtlich, dass sie mit dieser Methode viele wissenschaftliche Rätsel auf der Erde lösen können, darunter etwa noch offene Fragen rund um die ältesten fossilen Mikroben der Erde in 3,5 Milliarden Jahre alten Sedimenten in Westaustralien. Weitere Proben aus Nordkanada, Südafrika und China sollen nun ebenfalls einer genaueren Untersuchung unterzogen werden.

Recherchequelle Carnegie Science
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#69

RE: Die Rätsel des Mars V:

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https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de...luesse20231024/

Studie zeigt: Mars war einst ein Planet der Flüsse:


Selfie des Mars-Rovers „Curiosity“ im Mars-Krater Gale.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/MSSS

State College (USA) – Anhand von Aufnahmen des NASA-Mars-Rovers „Curiosity“ haben US-Forschende Hinweise auf die Reste zahlreicher Flüsse auf dem frühen Mars und damit ein entscheidendes Signal für mögliches Leben entdeckt.
Wie das Team um Benjamin Cardenas, Assistenzprofessor für Geowissenschaften an der Penn State University aktuell im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1029/2023GL103618) berichtet, zeigt die neuen neue Analyse von Daten des Curiosity-Rovers, dass zahlreiche Krater auf dem heutigen Mars einst potenziell ebensfreundliche Flüsse gewesen sein könnten: „Wir finden Hinweise darauf, dass der Mars wahrscheinlich ein Planet der Flüsse war“, sagt Cardenas. „Wir sehen Anzeichen dafür überall auf dem Planeten.“

Für ihre Studie verwendeten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen numerische Modelle, um die Erosion auf dem Mars über Jahrtausende zu simulieren. Sie fanden heraus, dass gewöhnliche Kraterformationen, sogenannte Bänke und Nasen-Landformen, höchstwahrscheinlich Überreste alter Flussbetten sind.

Dabei ist die Studie die erste, die die Erosion von altem Marsboden kartierte, indem sie ein Computermodell anhand einer Kombination von Satellitendaten, Curiosity-Bildern und 3D-Scans der Stratigraphie – oder der über Millionen von Jahren abgelagerten Gesteinsschichten – unter dem Meeresboden des Golfs von Mexiko schulte. Die Ergebnisse stellen eine neue Interpretation für gewöhnliche Mars-Kraterformationen dar, die bisher noch nie mit erodierten Flussablagerungen in Verbindung gebracht wurden.

„Wir können viel über den Mars lernen, indem wir besser verstehen, wie diese Ablagerungen stratigraphisch interpretiert werden können, indem wir heute an Gesteine in Form von Ablagerungsschichten denken“, erläutert Cardenas. „Unsere Analyse ist dabei kein Schnappschuss, sondern eine Aufzeichnung von Veränderungen. Was wir heute auf dem Mars sehen, sind Überreste einer einst aktiven geologischen Geschichte und nicht die, einer in der Zeit erstarrte Landschaft.“


Bild von der Bank-und-Hang-Morphologie auf dem Mars und der Nasen-Morphologie vom Boden am Mont Mercou auf dem Mars.
Copyright: NASA/Caltech-JPL/MSSS

Zuvor hatten frühere Studien von Satellitendaten des Mars bereits Erosionslandformen, sogenannte Flussrücken, als mögliche Kandidaten für alte Flussablagerungen identifiziert. Anhand von Daten, die vom Curiosity-Rover im Gale-Krater gesammelt wurden, fand das Team nun Anzeichen für Flussablagerungen, die nicht mit Flussrücken, sondern mit Bänken und Nasen-Landformen in Verbindung stehen, wie sie zuvor noch nie mit alten Flussablagerungen in Verbindung gebracht wurden.

Dies lege nahe, dass es auf dem Planeten noch nicht entdeckte Flussablagerungen geben könnte und dass ein noch größerer Teil der marsianischen sedimentären Aufzeichnungen während einer lebensfreundlichen Periode in der Geschichte des Mars von Flüssen geformt wurde. „Auf der Erde sind Flusskorridore wichtig für das Leben, chemische Kreisläufe, Nährstoffkreisläufe und Sedimentkreisläufe“, erklärt Cardenas. Alles deute deshalb darauf hin, dass diese Flüsse auf dem Mars einst ähnlich agierten.

„Unsere Forschung zeigt, dass der Mars weitaus mehr Flüsse gehabt haben könnte, als bisher angenommen, was zweifellos ein optimistischeres Bild von möglichem urzeitlichen antikem Leben auf dem Mars zeichnet“, zeigt sich Cardenas abschließend hoffnungsvoll. „Es bietet eine Vision des Mars, auf dem der Großteil des Planeten einst die richtigen Bedingungen für Leben hatte.“

Recherchequelle: Penn State University
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#70

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 10.02.2024 06:07
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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Auf dem Mars könnte jahrmillionenlang Wasser geflossen sein:


Detailansicht eines unbenannten Talnetzwerks auf dem Mars. Einschlagskrater sind mit blauen und roten Kreisen markiert. Rot markierte Krater stammen aus der Zeit nach der Entstehung Talnetzwerk, während die blau markierten Krater älter sind als das Talnetzwerk. Gestrichelte Kreise weisen einen geringeren Grad an Überlagerungssicherheit mit dem Talnetz auf. Die gestrichelte schwarze Linie ist das kartierte Talnetzwerk. (a) Überblick über das Talsystem. Das gesamte Becken ist weiß umrandet; die Hochlandgebiete, die weniger Erosion erfahren haben, sind schwarz umrandet. (b) Detail des in (a) markierten Bereichs.
Copyright/Quelle: A. Morgan / MOLA MEGDR, NASA/USGS; THEMIS-Mosaik, ASU/NASA/USGS; CTX, NASA/MSSS

Tucson (ZZZ) – Mithilfe von Einschlagskratern als Datierungsinstrument hat der Planetenwissenschaftler maximale Zeitskalen für die Bildung von Mars-Talnetzwerken bestimmt, die durch fließendes Wasser geformt wurden. Da Studienergebnis zeigt, dass auf dem Mars über Jahrmillionen hinweg Wasser geflossen sein könnte. Das wiederum erhöht auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass auf dem Mars einst auch Leben entstanden sein könnte.
„Der Mars ist heute eine globale Wüste, aber auf seiner Oberfläche sind zahlreiche Spuren von früher fließendem Wasser zu finden, darunter auch scheinbare Flusstäler“, erläutert Alexander M. Morgan vom Planetary Science Institute (PSI) und führt dazu weiter aus: „Der Zeitrahmen, in dem sich diese Täler gebildet haben, hat große Auswirkungen für die Lebensfreundlichkeit.“

Wie Morgan aktuell im Fachjournal „Earth and Planetary Science Letters“ (DOI: cxx) berichtet, entstanden die Mars-Talnetzwerke vor mehr als 3 Milliarden Jahren. Die Strukturen gelten schon lange als einer der stärksten Beweise für flüssiges Wasser auf dem frühen Mars. Frühere Untersuchungen haben ergeben, dass die Erosion dieser Täler mindestens Zehntausende von Jahren dauerte, aber die Häufigkeit der Fließeignisse und damit die gesamte Zeitspanne, in der sich die Täler bildeten, wurden bislang noch nicht eingeschränkt.

„In dieser Studie habe ich Krater verwendet, die vor und nach Talsystemen entstanden sind, um maximale Grenzen von Hunderten von Millionen Jahren für die Zeitspanne einzugrenzen, in der sich diese Systeme gebildet haben. Frühere Arbeiten hatten nur minimale Zeitskalen ermittelt, daher liefern diese neuen Ergebnisse nun eine Obergrenze für jene Zeitspanne, in der die Marstäler aktiv waren“, so Morgan. „Angesichts dessen, was wir über die Erosionsraten auf dem frühen Mars wissen, deuten längere Zeitskalen darauf hin, dass die Bedingungen, die Flüsse ermöglichten, sehr unregelmäßig waren, mit langen Trockenperioden, unterbrochen von kurzen Episoden fluviatiler Aktivität.“

Bislang tendierten viele Wissenschaftler zu einer von zwei Lesarten: Der frühe Mars war entweder „warm und nass“ mit einem Ozean oder er war „kalt und eisig“ mit massiven Eisschilden. „Im Laufe des letzten Jahrzehnts haben wir aber erkannt, dass diese Deskriptoren viel zu allgemein sind und es keinen Sinn macht, Hunderte Millionen Jahre Klimageschichte in einer Beschreibung aus zwei Wörtern zusammenzufassen. (…) Wie die Erde war auch der frühe Mars komplex, und die Bedingungen, die Oberflächenwasser zuließen, variierten wahrscheinlich erheblich“, so Morgan weiter.

Die Erde hat im Laufe ihrer Geschichte massive klimatische Veränderungen erlebt. So befand sich zum Beispiel vor etwa 20.000 Jahren das Gebiet, das heute Chicago ist, unter einer halben Meile Eisschicht und die Oberflächenbedingungen, die Flüsse auf dem frühen Mars ermöglichten, nahmen wahrscheinlich ebenfalls zu und ab.
Die neuen Ergebnisse deuten nun darauf hin, dass die Flüsse auf dem Mars sehr langsam erodierten, ähnlich wie Teile der Atacama-Wüste in Chile. Eine Erklärung wäre, dass die Erosion möglicherweise durch die Ansammlung großer Felsbrocken auf dem Flussbett gehemmt wurde, die nicht weiter zerkleinert werden konnten. Eine andere Erklärung, dass Flüsse sehr selten flossen, vielleicht nur 0,001 % der beschriebenen Zeit. Dies würde bedeuten, dass Flüsse auf dem Mars im Allgemeinen trocken waren, aber aktiv werden konnten, etwa wenn vulkanische Aktivität oder Schwankungen in der axialen Neigung und Umlaufbahn des Planeten um die Sonne die Marsoberfläche erwärmten.

Diese langfristigen Klimaveränderungen treten auch auf der Erde auf (sog. Milankovitch-Zyklen) und sind für die jüngsten Eiszeiten der Erde verantwortlich. „Über kurze Zeiträume wird der Fluss durch Niederschläge oder die Schneeschmelze stromaufwärts gesteuert. Über längere Zeiträume werden die Flüsse der Erde von klimatischen Veränderungen beeinflusst“, so Morgan abschließenend. „Zum Beispiel gab es vor 20.000 Jahren große Seen und größere Flüsse im heutigen Nevada. Marsflüsse hätten auf ähnliche Weise funktioniert, mit kurzfristigen Schwankungen aufgrund von Stürmen, Schneeschmelze und längerfristigen Schwankungen aufgrund von Veränderungen in der Rotation und Umlaufbahn des Planeten um die Sonne.

Recherchequelle: PSI
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#71

RE: Die Rätsel des Mars V:

in Astromagie & Sternsehung: 24.02.2024 19:17
von Adamon • Nexar | 15.454 Beiträge

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zuletzt bearbeitet 24.02.2024 19:49 | nach oben springen
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